Linux-Tipps 30.06.2025, 10:00 Uhr

Umstieg zu Linux Mint

Linux Mint ist eine der einsteigerfreundlichsten Linux-Distributionen. Wir erklären, wie Sie das freie Betriebssystem auf Ihrem PC installieren, wie Sie es einrichten, Ihre Daten übertragen und wie Sie Windows-Anwendungen zum Laufen bekommen.
(Quelle: Shutterstock/Hadayeva Sviatlana)
Der Support für Windows 10 endet im Oktober 2025. Viele Computer, die eigentlich noch genug Leistung für alltägliche Arbeiten bieten, erhalten ab dann keine (kostenlosen) Sicherheits-Updates mehr. Microsoft macht es sich dabei jedoch zu einfach. Einerseits empfiehlt das Unternehmen den Wechsel zu Windows 11, versperrt aber gleichzeitig mit überhöhten Hardware-Anforderungen den Besitzern vieler noch tauglicher Rechner genau diesen Weg.
Ob Ihr Computer von diesem Problem betroffen ist, erfahren Sie mit der Freeware namens WhyNotWin11. Die aktuelle Version des Tools erhalten Sie unter dem Link go.pctipp.ch/3426. Klicken Sie dort auf Download latest stable release und starten Sie die heruntergeladene EXE-Datei. Zeigt das Programm auch nur einen roten Bereich, ist ein direkter Umstieg zu Windows 11 nicht möglich, Bild 1.
Bild 1: Auf vielen Rechnern zeigt WhyNotWin11, dass kein Wechsel zu Windows 11 möglich ist
Quelle: PCtipp.ch
Statt nun die Hardware auszutauschen, mit Tricks zumindest vorübergehend die Kontrollmassnahmen von Microsoft zu umgehen oder einfach gar keine Sicherheits-Updates mehr einzuspielen, empfiehlt der PCtipp den Wechsel zu Linux. Insbesondere Linux Mint ist in den vergangenen Jahren zu einer der besten und einsteigerfreundlichsten Distributionen geworden, die Sie kostenlos auf Ihrem Computer installieren können und die alle erforderlichen Funktionen eines modernen Betriebssystems mitbringt.

Daten vorher sichern

Bevor Sie fortfahren und Linux Mint auf Ihrem PC installieren, sollten Sie zuerst eine Sicherung aller wichtigen Daten auf ein externes Laufwerk erstellen. Damit schützen Sie Ihre Daten nicht nur, falls beim Installieren etwas schiefgeht, Sie können das Backup anschliessend auch verwenden, um Ihre persönlichen Daten nach dem Umstieg wieder einzuspielen. Am einfachsten und ohne Zusatz-Software kopieren Sie alle wichtigen Dateien mit dem Datei-Explorer von Windows auf ein geeignetes externes Laufwerk, Bild 2.
Bild 2: Sichern Sie wichtige Dateien vor dem Umstieg zu Linux Mint auf ein externes Laufwerk
Quelle: PCtipp.ch

Linux Mint auf USB-Stick

Bild 3: Holen Sie eine ISO-Datei mit Linux Mint von einem der zwei Schweizer Server
Quelle: PCtipp.ch
Laden Sie danach eine ISO-Datei mit Linux Mint von der offiziellen Webseite unter dem Link linuxmint.com/download.php herunter. Scrollen Sie nach unten, bis Sie zu den zwei Schweizer Einträgen in der langen Liste kommen. Wählen Sie einen der beiden Anbieter aus und laden Sie eine ISO-Datei mit Linux Mint auf Ihren PC herunter, Bild 3. Schliessen Sie nun einen mindestens 4 GB grossen USB-Stick an, der keine wichtigen Daten mehr enthält. Starten Sie das USB-Tool BalenaEtcher. Wenn Sie es nicht haben, können Sie es unter etcher.balena.io herunterladen.
Klicken Sie in dem gestarteten Tool zuerst auf den Punkt Flash from File und danach doppelt auf die heruntergeladene ISO-Datei. Greifen Sie zur Option Select target, setzen Sie ein Häkchen vor Ihrem USB-Stick und bestätigen Sie mit Select 1. Zuletzt startet ein Klick auf den Befehl Flash! das Übertragen der Dateien auf Ihren USB-Stick, Bild 4.
Bild 4: Kopieren Sie die Installationsdateien mit BalenaEtcher auf einen USB-Stick
Quelle: PCtipp.ch

Vom USB-Stick booten

Lassen Sie den USB-Stick gleich eingesteckt und starten Sie den Computer neu oder gehen Sie mit dem Stick zu dem Rechner, auf dem Sie Linux Mint installieren, beziehungsweise ausprobieren wollen. Drücken Sie direkt nach dem Einschalten oder Neustarten des PCs die Taste, mit der Sie das Boot-Menü öffnen. Meist ist es eine der Tasten F8, F11, F12, Del oder Enter. Falls es damit nicht klappt, schauen Sie im Handbuch Ihres Computers nach oder suchen Sie bei Google nach der zu Ihrem Computer passenden Taste, um ins Boot-Menü zu gelangen.
Bild 5: Wählen Sie den markierten Eintrag aus, um Linux Mint im Live-Modus zu starten
Quelle: PCtipp.ch
Wählen Sie aus dem Menü den angesteckten USB-Stick aus und bestätigen Sie mittels Enter. Nach kurzer Zeit erscheint das Boot-Menü der Linux-Distribution, Bild 5.
Lassen Sie die Auswahl auf Linux Mint und drücken Sie erneut Enter, um das Linux-System im Live-Modus zu starten. In diesem sogenannten Live-Modus werden noch keine Daten auf der Festplatte verändert. Stattdessen wird das gesamte System in den Arbeitsspeicher geladen, wo Sie es in aller Ruhe ausprobieren können.

Andreas Fischer
Autor(in) Andreas Fischer



Kommentare
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PE-TER60
30.06.2025
Super, vielen Dank für diesen sehr gut abgefassten Bericht. Kommt bei mir gerade im richtigen Moment da mein PC kein W11 zulässt. Linux Mint ist nicht gleich Linux Mint. Deshalb wäre eine Ergänzung angebracht. Der Artikel beschreibt die Linux Mint Ubuntu Version. Es gibt jedoch noch eine andere, nämlich Linux Mint Debian (LMDE6). Ich habe mich für LMDE6 entschieden weil ich nicht vom Regen in die Traufe kommen will.

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Mekong
30.06.2025
Würdest Du uns verraten, warum Du glaubst oder weisst, dass Du mit der Ubuntuversion vom Regen in die Traufe kommst mit der LMDE6 hingegen nicht?

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PE-TER60
30.06.2025
Sehr gerne. Hier meinen Gründe: Zuerst: nichts gegen die Version Linux Mint Ubuntu. Die ist meiner Meinung nach hervorragend gemacht. Was mich stört ist die Tatsache, dass hinter Ubuntu die Firma Canonical steht. Jede Firma ist auf Gewinn angewiesen, d. h. in diesem Fall wird es in Zukunft früher oder später zu Microsoft ähnlichen Zuständen kommen. Deshalb meine Aussage "vom Regen in die Traufe". In diesem Video wird diese Geschichte nochmals beleuchtet:

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gucky62
01.07.2025
Das dürfte mit Linux nicht so einfach sein, den da gibt es einige Lizenzdetails zu beachten, welche der Anbieter zwingend einhalten muss. Oder anders gesagt, ist Opensource und bleibt es. Der Anbieter kann höchstens, wie auch andere, professionelle Services und Support anbieten. Macht ja z.B. SuSE usw. auch. Gruss Daniel

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Billmar
01.07.2025
nichts gegen die Version Linux Mint Ubuntu Die (Ubuntu) bringt für Einsteiger eine wesentlich ausgereiftere Hardwareunterstützung. Unter anderem werden Drucker und weiteres Zubehör ohne Zutun erkannt und aktiviert. Bei LMDE ist man schnell mal auf der Konsole tätig. Zudem ist ein Umstieg nach Debian, falls dann irgend einmal notwendig, ein Klacks wenn man die "Grundausbildung" unter Linux absolviert hat ;-) Gruss Mario

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PE-TER60
01.07.2025
@ Billmar: Danke für die Hinweise sowohl für Einsteiger betr. Hardwareunterstützung als auch den Umstieg auf Debian falls es irgendwann einmal notwenig würde. Sie haben mich überzeugt! Gruss Peter

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kybri
06.07.2025
Problem beim Installieren von Linux-Mint. Bekomme den folgenden Fehler beim Starten von balenaEtcher-2.1.2.Setup: Habe dann die Iso-Datei erneut heruntergeladen, den USB-Stick neu formatiert (weil unlesbar nach diesen Stop) - doch beides hat nicht geholfen. Wer weiss mehr und kann helfen?

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Billmar
06.07.2025
Hallo kybri Problem beim Installieren von Linux-Mint. An dieser Stelle bist du noch ein paar Schritte entfernt von einer Linux-Mint Installation ;-) Offenbar funktioniert das Programm zum Erstellen eines bootfähigen USB-Sticks nicht mit diesem Programm (balenaEtcher). Ich würde wie folgt vorgehen: Dann kannst du deine Maschine mit diesem Stick starten. Dazu beim Startvorgang den USB-Port anwählen. Falls es nicht klappt einfach wieder nachfragen. Bitte dazu aber unbedingt Details zu deiner Maschine wie Hersteller, Modell etc. mitliefern. Kleine Anmerkung: Bitte jeweils ein neues Thema (Thread) erstellen mit einschlägigem Titel erstellen - Danke. Gruss Mario

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kybri
vor 6 Tagen
Vielen Dank Marco für deine nützlichen Zeilen. Die Installation auf dem Stick und die Ausführung hat funktioniert. Nun gehe ich im nächsten Schritt zur parallelen Installation neben Windows 11. Gruss Viktor