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15.04.2014, 12:34 Uhr
E-Banking-Probleme bei PostFinance
E-Finance, die E-Banking-Lösung der Postfinance, war während einiger Tage nur spärlich erreichbar. Schuld daran war ein Softwarerelease. Die daraus entstandenden Probleme seien normal, sagt die Bank.
3 Millionen Kunden hat die Postfinance. Die Hälfte davon nutzt die hauseigene E-Banking-Lösung E-Finance. 442 Millionen Transaktionen wurden darüber letztes Jahr abgewickelt. Wenn das Portal nicht funktioniert, sind also eine Menge Leute unzufrieden.
Und dies war in den letzten Tagen der Fall. Am Freitagabend nahm die Postfinance E-Finance vom Netz, um einen Release durchzuführen. Das dauerte ganze zwei Tage, das Wartungsfenster war bis Sonntagabend angesetzt. Dafür waren anschliessend die neuste Software installiert und fällige Verbesserungen durchgeführt. Da Transaktionen übers Weekend ohnehin nicht ausgeführt werden, eigentlich kein Problem. Als dann aber am Montagmorgen die Kunden ihre Transaktionen machen wollten, die negative Überraschung: E-Finance funktionierte immer noch nicht. User flogen aus dem System oder konnten sich nicht einmal anmelden. Dies berichtet heute inside-paradeplatz. Auf dem Twitter-Kanal #postfinance war entsprechend einiges los:
Warum ist @PostFinance seit zwei Stunden down? Ich müsste dringend Infos haben!
— Daniel Beyeler (@danielbeyeler) April 14, 2014
Postfinance meldete sich kurz darauf und erklärte dies mit den Wartungsarbeiten. Um 15.00 Uhr kam dann der Tweet, auf den die 1,5 Millionen Kunden gewartet hatten:
Unsere Webseite steht nun wieder zur Verfügung. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten.
— PostFinance (@PostFinance) April 14, 2014
Nur war der Tweet falsch. Den ganzen Nachmittag bis tief in die Nacht beschwerten sich die User weiter, dass wenig bis gar nichts funktioniere. Kommunikation von Postfinance gab es während Stunden keine, was Fragen nach der Arbeitsmoral der Mitarbeiter aufwarf.
Gegen 23.30 Uhr, acht Stunden nach der ersten Entwarnung, gab es von Postfinance wieder ein Lebenszeichen. Dieses Mal kommunizierte man vorsichtiger: «E-finance is currently available to a limited extent. Our technicians are working on the solution. Please apologize for any inconvenience.»
Seit heute – jedenfalls bis zum Erscheinen dieses Artikels - funktioniert E-Finance wieder reibungslos, die Kunden sind trotzdem verärgert.
@PostFinance also jetzt wieder Überweisungen per Post einschicken? Sollten mal #Öffnungszeiten für unsere Webseiten einführen! #uncool
— Dennis Just (@dennisjust) April 15, 2014
Computerworld wollte von Postfinance-Mediensprecher Marc Andrey wissen, warum es denn die Probleme gab. Seine Antwort war nicht wirklich zufriedenstellend: «Nach dem Release sind Systeme instabil». Und es sei ja nicht so, dass die Webseite dann komplett offline sei. «Sondern nur ab und zu».
Das dies der Fall war, bestätigte auch die auf Server-Performance und Netzwerktests spezialisierte Firma ip-Label. Laut Alain Petit, einem Techniker bei ip-Label, war der Postfinance-E-Banking-Server vom 13. April 17 Uhr bis 14. April 16:30 Uhr nicht erreichbar. Auch die Postfinance-Seite war betroffen, was sich in langsamen Ladezeiten äusserten.
Auf der Grafik sind die Serverausfälle beim e-Banking-Service der Postfinance rot ersichtlich.
Gemäss Postfinance-Mediensprecher Andrey würde es dreimal im Jahr solche Releases geben, man arbeite intern daran, das System stabil zu kriegen. In ungefähr vier Monaten wird man wissen, ob das gelungen ist. Der Imageschaden bleibt aber sowieso.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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