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23.10.2013, 09:24 Uhr
Postauto bringt App mit Echtzeitinformationen
Die App von Postauto zeigt neu Fahrplaninformationen in Echtzeit sowie Wegstrecken bis zur Haustüre an. Damit ist man dem Konkurrenzprodukt der SBB überlegen.
Im Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW), dem 300 Gemeinden angehören, können die jährlich 29 Millionen Fahrgäste via App nun auch Fahrplaninformationen in Echtzeit abrufen. Hat ein Postauto Verspätung, wird das in der App und an elektronischen Haltestellenanzeigen publiziert und laufend angepasst. Zudem kann Postauto Betriebs- und Störungsmeldungen auf die App senden, eine ePush-Funktion gibt es noch nicht. Für Postauto-Kunden, die öfters in urbanen Gebieten wohnen und sich keine elektronischen Anzeigen gewöhnt sind, wie sie an Bahnhöfen stehen, ist das ein praktisches Feature. Echtzeitinformationen gibt es auch für Postauto-Kunden im Wallis und in der Ostschweiz, die anderen Verbunde sind noch nicht soweit.
Weiter bietet die App als bisher erste einen «Tür-zur-Tür»-Fahrplan. Mit diesem können sich Nutzer den genauen Weg von ihrer Haustür zur Zieladresse ausrechnen lassen, Vermessungen der Postboten während ihrer Botengänge machen dies möglich.
Nostalgie geht verloren
«Wir sind stolz auf dieses Angebot, weil es Kunden einen Mehrwert bringt», sagt Roman Cueni, Leiter Postauto-Region Nordschweiz. Bisher hatte man keine Möglichkeit, über Unfälle und daraus entstehende Verzögerungen im Streckennetz zu informieren, sagt er weiter. Ausser mit elektronischen Haltestellenanzeigen, die aber pro Stück mehrere Tausend Franken kosten. Wie viel die App, die vom Software-Anbieter Glue entwickelt wurde, gekostet hat, konnte man bei Postauto nicht sagen.
Mit der App geht aber auch ein Stück Nostalgie verloren, die bekannten Fahrpläne in Taschenformat werden nicht mehr publiziert. Wirtschaftlich lassen sich App und Papierfahrpläne nicht vereinen, heisst es auf Nachfrage. Dies sei aber kein Problem, sagt Roman Cueni. Heute gäbe es ohnehin fast niemanden mehr, der kein Tablet oder kein Smartphone besitzen würde.
SBB-App kann weniger
Die SBB, deren App bisher deutlich öfter heruntergeladen (3,6 Millionen Downloads) wurde wie diejenige von Postauto (130'000 Downloads), bietet Fahrplanänderungen in Echtzeit schon länger an, wenn der Zug mehr als 2 Minuten Verspätung hat. Eine Tür-zu-Tür-Funktion gibt es allerdings nicht und während man in der Postauto-App eine integrierte Kalenderfunktion hat, ist dies bei SBB nur via Webseite möglich.
Bisher ist es bei beiden Apps nicht möglich, sich gegenseitige Verspätungen anzuzeigen. Ist also ein Postauto zu spät, wird das in der SBB-App nicht angezeigt und umgekehrt. Bei den SBB ist man aber daran, die verschiedenen Transportunternehmen zu integrieren, in Zug und Winterthur werden in den Stadtbussen bereits geänderte Zugfahrpläne angezeigt.
Autor(in)
Fabian
Vogt
23.10.2013
23.10.2013