News 21.11.2012, 10:57 Uhr

Festplattenpreise sinken nur langsam

Die Preise für Festplatten sind nach der Flutkatastrophe in Thailand nur langsam wieder gesunken. Derweil werden SSDs immer günstiger. Das deutsche Preisvergleichsportal Idealo hat die Preisentwicklungen untersucht.
Das deutsche Preisvergleichsportal Idealo hat untersucht, wie sich die Preise von Festplatten (HDDs) und SSD-Speichern in den letzten 18 Monaten entwickelt haben. Anlass für die Studie war die Flutkatastrophe in Thailand vom Oktober 2011, welche die HDD-Preise weltweit in die Höhe schnellen liess, weil rund die Hälfte aller weltweiten Festplattenproduktionsanlagen in Thailand stehen.
Preise erholen sich nur langsam
Idealo kommt zum Schluss, dass die HDD-Preise aktuell immer noch deutlich über dem Niveau von vor der Flutkatastrophe liegen. Dies, obwohl sich die Industrie laut iSuppli wieder vollständig vom Unglück erholt hat. Idealo untersuchte die Preisentwicklung der 50 meistgeklickten HDDs auf seinen Preisvergleichsseiten in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Österreich (in der Schweiz betreibt Idealo noch keine entsprechende Seite). Nachdem die Preise vom dritten zum vierten Quartal 2011 aufgrund der Flut durchschnittlich um 70 Prozent angestiegen waren, erholten sich die Preise zwar im aktuellen Jahr wieder. Allerdings lagen sie im dritten Quartal 2012 immer noch um 47 Prozent höher als vor der Flutkatastrophe, so Idealo.
Ein kurzer und keinesfalls wissenschaftlicher Blick auf ein Schweizer Preisvergleichsportal zeigt, dass die Preise für Festplatten auch hierzulande immer noch über dem Niveau von vor der Flut liegen, allerdings nicht ganz so extrem wie von Idealo beschrieben. Mit ein Grund für das immer noch relativ hohe Preisniveau sieht Idealo in den Fusionen der grössten Festplattenhersteller Seagate und Samsung, respektive Western Digital und Hitachi. Sämtliche 50 untersuchten Top-Produkte stammten von einem dieser Hersteller – der fehlende Konkurrenzdruck ermögliche es ihnen, die Preise hoch zu halten.
SSD-Preise sinken kontinuierlich
Die Preisentwicklung der 50 beliebtesten SSDs bei Idealo
Anders sieht es bei den Flash-basierten SSD-Speichern aus. Dort sind die Preise laut Idealo im Jahr 2012 kontinuierlich gesunken. Die Flutkatastrophe hatte kaum Auswirkungen auf die SSD-Preise. Auch hier untersuchte Idealo die 50 beliebtesten SSD-Modelle. Deren Durchschnittspreis sank im laufenden Jahr um 24 Prozent. Am meisten gesunken sind die Preise für SSDs mit hohen Kapazitäten. Demgegenüber wurden SSDs mit kleinen Kapazitäten nur geringfügig günstiger. Dies hat zur Konsequenz, dass der Gigabyte-Preis bei SSDs mit hohen Kapazitäten nun praktisch auf dem gleichen Niveau wie bei kleineren SSDs ist. Die sinkenden SSD-Preise könnten laut Idealo auch mit der Tatsache zusammenhängen, dass die Konkurrenz im Markt wesentlich grösser ist als bei den HDD-Herstellern.
SSDs immer noch teuer
Trotz der aktuellen Trends: Dass die HDDs komplett von SSDs abgelöst werden, ist in absehbarer Zeit nicht realistisch, wie iSupply-Analyst Fang Zhang festhält. Dafür sind SSDs immer noch zu teuer. Laut Idealo lag der durchschnittliche Gigabyte-Preis für eine SSD mit 300 bis 600 GB im dritten Quartal 2012 immer noch rund neunmal höher als der Gigabyte-Preis einer 500-GB-Festplatte. Erst wenn die Preise für SSD-Notebooks unter 700 US-Dollar fallen, könnten diese mit HDD-Pendants konkurrieren, glaubt Idealo.



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