News 17.07.2018, 08:47 Uhr

Knights of the Old Republic: Darum funktioniert Star Wars auch als Game

Das Star-Wars-Rollenspiel Knights of the Old Republic feiert seinen 15. Geburtstag. Warum das Franchise (als eines der wenigen) als Game nicht floppte!
Seit dem Erscheinen von «Star Wars: A New Hope» im Jahr 1977 ist George Lucas' gleichnamige Science-Fiction-Saga der Renner. Daran änderten auch die Übernahme durch Disney und die damit verbundenen Veränderungen nichts. Star Wars ist einfach Kult. Doch im Videospielbereich hat die berühmte Serie Nachholbedarf. «Star Wars: Battlefront 2» tappte 2017 in die Lootbox-Falle und auf «Star Wars: Jedi Fallen Order» müssen Fans noch bis 2019 warten.
Star Wars: Knights of the Old Republic erschien u.a. für PC, Xbox und iOS
Am 15. Juli 2018 feierte allerdings das legendäre Rollenspiel «Star Wars: Knights of the Old Republic» sein 15-jähriges Jubiläum. Das Abenteuer setzte damals neue Standards und gilt als Wegbereiter für Titel wie Mass Effect oder Dragon Age. Und genau deshalb sollten Sie «Knights of the Old Republic» auch 15 Jahre später nochmal eine Chance geben.

Meisterliche Star-Wars-Atmosphäre

Die Star-Wars-Geschichte beschreibt den ewig währenden Kampf zwischen Gut und Böse. «Knights of the Old Republic» spielt 4000 Jahre vor der ursprünglichen Trilogie und wirft Möchtegern-Sternenkrieger somit hinein in einen bis dato unbekannten Konflikt. Die Jedi fungieren in kleiner Zahl als Ordnungshüter des Universums, während die bösen Sith nach der Macht streben. Im Gegensatz zu den Filmen tauchen die Sith-Krieger in diesem Spiel allerdings in Heerscharen auf – angeführt vom finsteren Darth Malak. Dieser möchte das Universum mit einer Flotte von Kriegsschiffen ins Chaos stürzen.
Die Kämpfe laufen in Runden ab. Jede Figur besitzt individuelle Talente
Was sich wie ein typischer Science-Fiction-Plot anhört, verwandelt sich in «Knights of the Old Republic» in eine packende Weltraum-Oper. Angefangen beim legendären Intro mitsamt des monumentalen Soundtracks bis hin zum Surren der Lichtschwerter greift Bioware alle Tugenden der Filme auf. Und auch wenn das Spiel aus heutiger Sicht eher trist aussieht, so ist der Wiedererkennungswert weiterhin enorm.

Licht oder Schatten

Wie es sich für ein Rollenspiel gehört, geizt auch «Knights of the Old Republic» nicht an Entscheidungsmöglichkeiten. Ihre Aktionen verwandeln Ihre Spielfigur Schritt für Schritt in einen Jedi oder gar in einen Sith. Das Beste daran: Diese Entwicklung spiegelt sich schliesslich auch in der Schlussphase des Spiels wider. Als böser Sith erleben Sie ganz andere finale Momente als ein Anhänger des Jedi-Ordens.
Anders als in den Filmen ist ein Treffer mit dem Lichtschwert nicht automatisch tödlich
Im Verlauf gönnt einem das Spiel vielfältige Optionen, den eigenen Charakter zu formen. Ihnen sind die Preise beim Händler zu hoch? Gar kein Problem. Bedrohen Sie den Chef doch einfach mit einem Blaster. Das bringt Ihnen vielleicht sogar kostenlose Gegenstände ein. Möchten Sie dagegen Luke Skywalker und Obi-Wan nacheifern, dann spenden Sie Ihre Credits gar an Bedürftige und helfen den Bewohnern uneigennützig.

Die Tiefe der Geschichte

Wer Titel wie «The Witcher 3: Wild Hunt» gespielt hat, der kennt und liebt Nebenquests mit spannenden Figuren und kleinen Geschichten. «Knights of the Old Republic» zeigte bereits 2003, wie so etwas funktionieren kann. Hier gibt es keine langweiligen Sammelaufträge oder Botengänge ohne Sinn und Verstand. Vielmehr bettet Bioware alle Aufgaben und Figuren in einen sinnvollen Zusammenhang ein. Bei der Zusammenstellung der eigenen Party besitzt jede Figur eine eigene Vergangenheit, die Sie mithilfe der richtigen Fragen erst herausfinden.
Aussehen und Ausrüstung bestimmen Sie natürlich ebenfalls
Das Dialogsystem verfügt für den damaligen Zeitpunkt über erstaunliche Tiefe und lässt Ihnen viele Freiheiten. Nach «Knights of the Old Republic» von Bioware entwickelte Spiele basieren – mal direkt, mal indirekt – auf diesem System. Was wäre beispielsweise die Mass-Effect-Serie ohne Entscheidungsfreiheiten, Romanzen oder andere Elemente?
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Taktik und Technik, eine Reise durch die Galaxie ...

Taktik und Technik

Doch nicht nur in seiner Narration überzeugt Knights of the Old Republic, es ist auch ein ausgesprochen gelungenes Rollenspiel mitsamt eines fordernden Kampfsystems. Es verbindet geschickt Echtzeitbewegungen und rundenbasierte Aktionen miteinander und würzt diese mit einem halben Dutzend Charakterklassen mitsamt individueller Talente. Schnell entwickeln Sie eine taktische Herangehensweise, blenden Gegner beispielsweise mit Klebegranaten oder greifen sie aus der Distanz mit Scharfschützengewehren an. 
Insgesamt gibt es in Knights of the Old Republic gut ein halbes Dutzend Charakterklassen
Die Fähigkeiten der Charaktere greifen geschickt ineinander, sodass Sie mit ein wenig Übung geschickte Angriffswellen vom Stapel lassen. Eines sollten Sie sich aber abschminken: Sie werden in «Knights of the Old Republic» keinen Gegner nach einem Schlag mit dem Lichtschwert ins Jenseits befördern. Denn wie in vielen Rollenspielen besitzt jede Figur eine gewisse Anzahl an Trefferpunkten und erst wenn diese nicht mehr vorhanden sind, gibt sich auch Ihr Kontrahent geschlagen. Aber egal wie, das Kampfsystem hinter «Knights of the Old Republic» überzeugt noch heute und funktioniert selbst in der 2013 veröffentlichten iPad-Variante ausgezeichnet.

Eine Reise durch die Galaxie

Aber natürlich geht es in Star Wars nicht nur um den Kampf zwischen Gut und Böse, sondern auch um das Erleben fremdartiger Welten und das Kennenlernen unbekannter Völker. «Knights of the Old Republic» greift dieses Motiv geschickt auf und lässt Sie mit Ihrem Raumschiff – der Ebon Hawk – sieben Planeten entdecken. Sie starten auf Taris, von dort aus geht es weiter in die Jedi-Akademie nach Dantooine, später erkunden Sie Tatooine, Kashyyk oder Manaan. Wer sich ein wenig im Star-Wars-Universum auskennt, wird hier manches Wunder erleben.
Entscheidungsfreiheiten und eine tolle Narration prägen den Gesamteindruck des Bioware-Rollenspiels

Darum lohnt sich KOTOR noch heute

«Knights of the Old Republic» verbindet die Stärken der Star-Wars-Saga: Helden, Planeten und rassige Kämpfe. Diese Zutaten unterfüttert Bioware gekonnt mit einer tollen Geschichte und ebenso interessanten Charakteren. Das Dialog- und Entscheidungssystem tut sein Übriges, schliesslich müssen Sie die eigenen Taten immer wieder hinterfragen. Ein derart intelligentes Science-Fiction-Erlebnis gab es in den vergangenen 15 Jahren leider allzu selten und dann wäre da ja noch die Star-Wars-Lizenz, die sicher bei den meisten Gamern für Begeisterung sorgt. Die Frage ist letztlich nur: Wird es irgendwann einen dritten Teil der legendären Old-Republic-Saga geben?



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