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08.07.2002, 20:15 Uhr
W32.Lilac (Calil, Liac)
Eher unspektakulär und nicht besonders komplex ist der Lilac-Wurm, der am 8. Juli 2002 entdeckt wurde. Und doch hat er einige Systeme angesteckt.
Die Mail, mit welcher der Lilac-Wurm Ihr Postfach erreichen könnte, trägt diese Kennzeichen:
Betreff: "FW:FW: LILAC project video attach"
Mail-Text: "Things that the govt. dont want you to know"
Beilage: LILAC_WHAT_A_WONDERFULNAME.AVI.EXE
Wird die Datei durch den Benutzer ausgeführt, wird eine gefälschte Fehlermeldung angezeigt: "Error54: Media Player not installed correctly".
Anschliessend kopiert sich der Wurm mit dem Original-Dateinamen (LILAC_WHAT_A_WONDERFULNAME.EXE) in den "Temp"-Ordner von Windows und fügt einen Eintrag in die Windows Registry ein, der den Wurm bei jedem PC-Start wieder lädt. Die Weiterverbreitung erfolgt mit den oben erwähnten Eigenschaften an die E-Mail-Adressen des Outlook- und Windows-Adressbuchs.
Gemäss Beschreibung von F-Secure [1] gelingt es dem Wurm aufgrund eines Fehlers nicht immer, eine "funktionierende" Wurm-Beilage mitzuschicken. Deshalb passiere es hie und da, dass Empfänger eine leere EXE-Datei vor sich haben.
Die einzige Schadens-Funktion des Lilac-Wurms: Er ändert die Benutzerinformationen in Windows zu "xEnOcrAtEs" und setzt die Anmelde-Information auf "Owned by: xEnOcrAtEs". Dieser rein kosmetische und nicht schädliche Eintrag tätigt er in diesem Registry-Schlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Winlogon
"LegalNoticeCaption" = Owned by:
"LegalNoticeText" = Owned by: xEn0crAtEs
Auch zeigt Lilac eine Meldung an: "Your PC is infected with LILAC virus by: xEnOcrAtEs"
Um Lilac von Ihrem System zu verbannen, suchen Sie nach Dateien, die "LILAC_WHAT_A_WONDERFULNAME.avi.exe" heissen und löschen Sie sie. Starten Sie Ihren PC neu. Sollte das Löschen nicht möglich sein, entfernen Sie den Wurm-Eintrag aus der Registry:
HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run
"Lilac" = C:\Windows\Temp\LILAC_WHAT_A_WONDERFULNAME.AVI.EXE
Weitere Informationen finden Sie in den Datenbanken der Antivirus-Hersteller, zum Beispiel bei F-Secure oder NAI [2].
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