News 29.07.2015, 09:58 Uhr

Windows 10: Neuerungen im Test

PCtipp hat Windows 10 getestet und verrät alles zum Umstieg und Einstieg. Im ersten Teil unseres dreiteiligen Windows-10-Berichts klären wir alle Fragen rund um die wichtigsten Neuerungen.
Microsofts Windows 10 wird ab dem 29. Juli ausgeliefert. Der Fokus des Systems liegt klar darauf, die Fehler von Windows 8 auszumerzen. Mit Windows 8.1 wurden zwar bereits einige Fehltritte behoben, so richtig geschieht das aber erst mit Windows 10. Wieso es kein Windows 9 gibt, bleibt übrigens das Geheimnis von Microsoft. Der PCtipp hat das neue Betriebssystem in einer Vorabversion auf Herz und Nieren geprüft. Soviel vorweg: Ein Umstieg lohnt sich für alle. Erstmals ist das Betriebssystem für fast jeden Benutzer gratis. 
Windows 10 ist nicht nur das, was Windows 8 hätte sein sollen, sondern macht das Betriebssystem für moderne Geräte wie Convertibles (Tablets und Notebooks in einem) und die Ansprüche der heutigen vernetzten Welt fit. Eine weitere gute Nachricht: Windows 10 wird für Nutzer von Windows 7 und 8 völlig gratis sein. Gleich nachfolgend erfahren Sie alles wichtige zu den Neuerungen von Windows 10. In einem zweiten Teil werden wir uns der Installation im Detail zuwenden, in einem dritten Teil folgen die wichtigsten Praxistipps zum Einstieg. 
Hinweis: Der PCtipp hat für diesen Artikel eine späte Vorabversion von Windows 10 getestet. Gegenüber der finalen Fassungen wird es nicht mehr viele Änderungen geben, dennoch können einige Menüs in der Endfassung leicht anders aussehen. Ausserdem sind dadurch einige Menüs auf den Bildern noch in Englisch angeschrieben. 

Die Neuerungen

Windows 10 macht zwar keinen so radikalen Sprung wie damals Windows 8, bringt aber einige grundlegende Änderungen. Diese verbessern vor allem die Bedienung des Betriebssystems.

Das Startmenü

Das Startmenü ist zurück – und besser denn je
Microsoft hat mit Windows 10 einen Weg gefunden, das beliebte Startmenü von Windows 7 mit den Kacheln von Windows 8 zu verknüpfen. Das Startmenü funktioniert wieder genauso, wie man es von Windows 7 her kennt: Ein Klick auf das Windows-Symbol in der Taskleiste öffnet das Menü und bietet Schnellzugriff auf Verknüpfungen, Dokumente, Einstellungen etc. 
Eine Neuerung gegenüber dem Startmenü aus Windows 7: Auch Kacheln lassen sich integrieren. Diese bieten beispielsweise Schnellzugriff für Apps oder dienen als Live-Kacheln mit stets aktuellen Informationen zu Wetter, Kalender etc. Alles, was bei Windows 8 in ein mühsames Vollbildmenü gepackt wurde, kann also neu einfach ins Startmenü integriert werden.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Apps in Fensterform, Mail & Kalender und Continuum.

Apps in Fensterform, Mail & Kalender ...

Apps in Fensterform

Apps werden jetzt in Fenstern angezeigt – so auch die Windows-Apps für «Mail» und «Kalender»
Besonders mühsam an Windows 8 war, dass die Apps immer im Vollbild starteten. Für jedes Gerät ohne Touchscreen und mit einem grossen Monitor (über 12 Zoll) war das sinnlos; es liess sich nicht richtig mit mehreren Fenstern arbeiten (sogenanntes Multitasking). Windows 10 öffnet die Apps in einem Fenster mitsamt Menü und Titelleiste, wie man sich das von herkömmlichen Programmen gewohnt ist.
Perfekt gestaltet sind die neuen App-Fenster aber noch nicht. Sie gehen nach wie vor verschwenderisch mit dem verfügbaren Platz um, was besonders bei kleinen Notebooks umständlich werden könnte. Microsoft dürfte das Design aber in der nahen Zukunft weiter verbessern.

Mail und Kalender

Die zwei erwähnten Apps «Mail» und «Kalender» wurden für Windows 10 optimiert. Sie stecken nicht mehr in diesem merkwürdigen Graben zwischen Touch- und Maussteuerung. Stattdessen passen sich die Apps dynamisch an das Gerät und die Bildschirmgrösse an. Die Desktop-Version der Apps erinnert somit stark an eine etwas vereinfachte Version von Outlook, während die Touch-Variante näher an Outlook Mobile für Smartphones liegt. Auch technisch wurden die Apps verbessert. So unterstützt die «Kalender»-App neu Google-Konten, womit sich Google-Kalender direkt mit der App synchronisieren lassen. Bei «Mail» wurde vor allem an der Bedie-nung gearbeitet. Neu ist zudem das Empfangen und Senden von E-Mails per POP-Protokoll.

Continuum

Windows 8 war ein Betriebssystem, das weder auf dem Tablet noch auf dem PC zu Hause war. Windows 10 will hingegen mit einem Betriebssystem beide Geräteklassen abdecken. Der neue Ansatz: Statt eines Betriebssystems für alle Geräte passt sich jetzt Windows automatisch dem Gerät an – diese Funktion nennt sich «Continuum». 
Auf kleinen Tablets und Smartphones öffnet sich Windows im Tabletmodus, bei PCs erscheint der Desktop und grössere Tablets wechseln dynamisch hin und her, je nachdem, ob Peripheriegeräte wie Maus oder Tastatur verbunden sind.. Der Tabletmodus kann bei grösseren Geräten auch manuell ein-/ausgeschaltet werden.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Alle Einstellungen vereint, Adieu Internet Explorer und Cortana

Alle Einstellungen vereint, Adieu Internet ...

Alle Einstellungen vereint

Neu findet man alle Windows-Einstellungen an einem Ort
Die wohl merkwürdigste Designentscheidung in Windows 8 fand sich bei den Einstellungen. Neben der gewohnten Systemsteuerung existierte ein zweites Menü mit dem Namen «Einstellungen». Das Bizarre daran: Viele der Optionen waren jeweils nur in einem Menü zu finden. Es handelte sich also nicht einfach um zwei gleichwertige Einstellungspaletten, sondern um komplett andere Optionen. Die Verteilung der Einstellungen war grösstenteils willkürlich.
In Windows 10 werden die beiden Menüs wieder zu einem zusammengefasst. Man findet also alle Einstellungen an einem Ort. Damit gehört auch die Charms-Leiste auf der rechten Seite der Vergangenheit an, die einige der erwähnten Einstellungen anbot. Der neue zentrale Optionsdialog nennt sich schlicht «Einstellungen» und ist im Startmenü zu finden.

Adieu Internet Explorer

Der Nachfolger vom Internet Explorer heisst Microsoft Edge
Quelle: PCtipp
Microsoft verabschiedet sich mit Windows 10 ausserdem vom Webbrowser Internet Explorer. Der neue Browser heisst Microsoft Edge und war bislang unter dem Namen Project Spartan bekannt. Das Surfprogramm ist nicht einfach ein überarbeiteter Internet Explorer, sondern ein komplett neuer Webbrowser, der auf das moderne Internet abgestimmt ist.
Edge bietet verschiedene neue Funktionen wie eine eingebaute Leseliste oder Soforttipps von Microsofts digitaler Sprachassistentin Cortana. 
Ganz weg ist der Internet Explorer aber noch nicht. Der Browser ist weiterhin vorinstalliert – zum Beispiel für Firmen, die für den Internet Explorer optimierte Software einsetzen. 

Cortana

Dreh- und Angelpunkt für alle Fragen soll in Windows 10 die Sprachassistentin Cortana werden, Bild 9. Realistisch gesehen, wird es die persönliche, via Sprache gesteuerte Assistentin aber in den meisten Ländern schwer haben. Ausserhalb der englischsprachigen Welt ist sie eher unnütz und selbst im technologieversessenen Kalifornien spricht nicht jeder gern mit seinem PC.
Die Assistentin Cortana ist die zentrale Ansprechperson in Windows 10
Gut, dass Cortana aber auch ohne Sprachbefehle helfen kann. Beispielsweise liefert die Assistentin in Microsoft Edge zusätzliche Informationen oder beantwortet Fragen über das Suchfeld in der Taskleiste. Im Endeffekt ist Cortana somit eine intelligente Suchmaschine mit persönlichem Touch. Um Cortana effizient zu nutzen, muss man natürlich einige seiner privaten Daten preisgeben, wie das auch bei Google & Co. der Fall ist.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Besseres Multitastking und Interaktion mit dem Smartphone

Besseres Multitastking und Interaktion mit ...

Besseres Multitasking

Virtuelle Desktops und geviertelte Fenster sorgen für besseres Multitasking
Nach dem Multitasking-Desaster mit den Kachel-Apps unter Windows 8 hätte für viele Anwender wohl schon eine Rückkehr zur Funktionalität von Windows 7 gereicht. Microsoft setzt mit Windows 10 aber noch eins drauf und erweitert die Multitasking-Möglichkeiten des Systems um einige praktische Funktionen.
Die auffälligste davon sind die virtuellen Desktops, Bild 10. Analog zu Linux-Betriebssystemen wie Ubuntu kann unter Windows neu mit mehreren Desktops gearbeitet werden. Wer also gerne Privates und Geschäftliches strikt trennt und die Daten entsprechend ablegen möchte, richtet sich dafür neu separate Desktops ein. Der Wechsel ist einfach und funktioniert über eine Verknüpfung in der Taskleiste oder mit der Tastenkombination Windowstaste+Tab.
Die zweite grosse Änderung findet sich beim Verschieben von Fenstern. In Windows 7 und 8 konnte der Nutzer ein Fenster halbieren, indem er es an den Bildschirmrand zog. Windows 10 unterstützt neu das Vierteln von Fenstern. Zieht man eine Applikation in eine Ecke, wird sie geviertelt. Am Bildrand halbiert und am oberen Rand wieder maximiert. Sobald der Anwender ein Programm viertelt oder halbiert, schlägt Windows 10 automatisch vor, mit was man den Rest des Bildschirms füllen könnte.

Interaktion mit Smartphone

Im Tabletmodus verschwindet der Desktop zugunsten des Startmenüs
Windows 10 will die Königsdisziplin der modernen Informatik meistern: die lückenlose Verbindung zwischen PC und Smartphone. Der erste Schritt dazu: Alle Geräte bekommen die gleichen Apps. Das ist ein grosser Vorteil gegenüber Android und iOS. Diesen braucht Microsoft auch, um im Rennen um die Krone des grössten Mobilbetriebssystems noch in irgendeiner Form mitreden zu können. Alle Apps, die Sie auf einem Windows Phone verwenden können, gibt es auch für Windows 10.
Die zweite grosse Annäherung zwischen PCs und Mobilgeräten betrifft die Benachrichtigungen. Diese sind auf Handys & Co. nicht mehr wegzudenken und auch in Windows 10 fest eingebaut. Im Infobereich der Taskleiste findet man neu sämtliche Benachrichtigungen von Windows-10-Apps, Bild 11. Besonders mit Cortana könnte die Funktion sehr praktisch werden.
Auch andere Microsoft-Geräte verstehen sich mit Windows 10 blendend. Die Xbox-App verbindet den PC sehr einfach mit der Spielkonsole und bietet diverse Interaktionsmöglichkeiten. Nicht zuletzt lassen sich Xbox-Spiele über das Heimnetzwerk auf den Windows-Rechner übertragen und dort spielen.



Kommentare
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Ginsky
28.07.2015
Doppelt gemoppelt Ich kann die Seite zwar lesen, sehe bei den vier letzten Abschnitten aber doppelt. Bin verwirrt...:confused:

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Gaby Salvisberg
28.07.2015
Yep, zwei Absätze waren zuviel – sind jetzt korrigiert. Aber sonst sehe ich kein Problem beim Anschauen der 4. Seite. Oder gibts tatsächlich eins? LG, Gaby

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gucky62
28.07.2015
Tja, die Neuerungen sind ja zumindest teilweise interessant. Jedoch die Zwangs-Update Funktion ist so nicht akzeptierbar, bzw. unbrauchbar. Dieser Art von Zwangsupdates/Hottfixesverunmöglicht den Einsatz in einem Firmenumfeld. Business Software muss laufen und MS kann und wird dies nciht garantieren können. Hinzu kommt, das Firmen die Kontrolle über Ihre PC Infrastruktur brauchen. Dies wird dann auch über entsprechende Plattformen verwaltet und gemanagt. Im regulierten Umfeld, z.B. Pharma GMP/GLP/GCP ist damit der Einsatz von Windows 10 verunmöglicht. Die entsprechenden, aufwendigen Change Management Prozesse udn zwingend notwendigen Test- und Requalifizierung Aktivitäten, usw. wie auch die teilweise recht empfindlichen Business-Applikationen in dem Umfeld würden damit verunmöglicht. Mit dem Zwangsupdates von MS würden die Validierung (CSV, Computer System Validation) jedes System zerstört und ggf. sogar die korrekte Funktion gestört, wenn ein Hotfix zwangsmässig installiert wird. Die Schadenersatzforderungen dürften auch MS in die Knie zwingen, den das ist grob fahrlässig! Kurz gesagt solange bwz. Updates/Hotfixes keine adäquate Lösung gefunden wird ist Windows 10 in dem Umfeld unbrauchbar und generell im Firmen-Umfeld kaum wirklich einsetzbar. Da kann man nur sagen "Spinnt MS eigentlich?" Im Consumer-Umfeld kann ich ja einige Dinge verstehen dun die Default-Einstellung zur automatischen Update/Hotfix-Installation macht da sinn. Der Rest ist wie gesagt schon interessant, aber die Multimediafähigkeiten gehören in der heutigen zeit nun einmal zum OS dazu. Gruss Daniel

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swissmac
29.07.2015
Apps auf allen Plattformen Theoretisch coole Sachen mit den Apps auf allen Plattformen - wenn es sie dann auch gibt. Momentan gibt es bei WP leider recht grobe Lücken ... und sie werden nicht kleiner .... z.B. supporten die beiden grössten Banken Amerikas WP nicht mehr. Das gibt eindeutig zu denken. Zudem gibt es für Android auch PC Emulatoren (z.B. BlueStacks). Habe mal eine Zeitlang damit gearbeitet und war nicht mal schlecht, wenn auch nicht 100% kompatibel, aber das muss Win auch zuerst beweisen.

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Wotan
29.07.2015
Yep, zwei Absätze waren zuviel – sind jetzt korrigiert. Aber sonst sehe ich kein Problem beim Anschauen der 4. Seite. Oder gibts tatsächlich eins? LG, Gaby Bei mir sieht es so aus, Bild 22 ist der Beginn der Seite und Bild 23 das Ende. Dazwischen liegen (augedruckt) etwa 15 Seiten. Den Text kann ich unter Firefox nicht lesen. Chrome und Opera sind kein Problem. Gruss Wotan

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POGO 1104
29.07.2015
Yep, zwei Absätze waren zuviel – sind jetzt korrigiert. Aber sonst sehe ich kein Problem beim Anschauen der 4. Seite. Oder gibts tatsächlich eins?irgendetwas simmt immer noch nicht mit der 4. Seite. Siehe Screenshot (FF39.0)

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Sascha Zäch
29.07.2015
irgendetwas simmt immer noch nicht mit der 4. Seite. Siehe Screenshot (FF39.0) Hoi Pogo 1104 Bei mir siehts ganz normal aus: auf IE, Chrome und Firefox. Kannst Dus nochmals versuchen? Viele Grüsse

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POGO 1104
29.07.2015
Sali Sascha, jetzt passt die Ansicht. War wohl noch im Cache die falsche Darstellung.... Gruess, POGO 1104

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Capri
29.07.2015
Hallo Sascha bei mir sieht es immer noch so aus wie bei POGO 1104. Gruss Capri

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Sascha Zäch
29.07.2015
Hallo Sascha bei mir sieht es immer noch so aus wie bei POGO 1104. Gruss Capri Hoi Capri Unser Webmaster guckt in Kürze auch nochmals drauf. Viele Grüsse