News 21.05.2013, 18:44 Uhr

Das ist die neue Xbox One

Microsoft hat den Nachfolger der Xbox 360 vorgestellt: Die Xbox One. Live-TV, Sprach- und Gestensteuerung, Kinect 2.0 - das müssen Sie zur neuen Heimkonsole wissen.
Siebeneinhalb Jahre ist es her, als Microsoft mit der Xbox 360 letztmals eine neue Spielkonsole auf den Markt brachte. Höchste Zeit also für einen Nachfolger der mit rund 80 Millionen verkauften Einheiten äusserst erfolgreichen Heimkonsole. Und den stellte Microsoft am Dienstag erstmals der Öffentlichkeit vor.

Xbox One - So heisst Microsofts neues Wunderding. Das «One» kommt nicht von ungefähr: Microsoft sieht die neue Xbox als «All-in-One»-Gerät für Games, TV und Unterhaltung. Von zentraler Bedeutung in diesen Überlegungen ist die Möglichkeit, mit der Xbox One fernzusehen. Dabei wird das TV-Erlebnis - egal ob ab Kabel, Satellit oder über eine Settop-Box - fest in die Xbox-Oberfläche eingebunden: Live-TV ist quasi einfach eine Anwendung, die man jederzeit starten und wieder beenden kann. Dank integriertem elektronischem Programmführer, dem Xbox One Guide, soll man stets den Überblick über das Programm bewahren. Zusätzlich zeigt einem die Konsole auf Wunsch an, welche Sendungen aktuell gerade besonders oft geschaut werden.
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Sprach- und Gestensteuerung

Steuerung per Sprache und Gesten
Die Xbox One setzt voll auf Sprach- und Gestensteuerung. So reicht ein «Xbox on», um die Konsole aus dem Standby-Schlaf zu wecken. Mehr noch: Die Kinect-Kamera - sie ist nicht nur wesentlich präziser als der Vorgänger, sondern soll auch mit jeder Xbox One standardmässig mitgeliefert werden - erkennt auch, wer vor der Konsole hockt und ruft automatisch den personalisierten Homescreen auf. Dieser schaut grundsätzlich nicht viel anders aus wie auf der Xbox 360: Auch hier wechselt man seitlich zwischen den verschiedenen Menüpunkten wie Games und Musik und bekommt verschiedene Inhalte über Kacheln vermittelt.
Der neue Kinect-Sensor ist im Lieferumfang der Xbox One bereits enthalten
Die Art und Weise, wie man die Xbox bedient, ist hingegen auf einem ganz neuen Level. So können über Sprachbefehle jederzeit Anwendungen gestartet werden. «Watch TV» führte in der englischen Demonstration etwa zum Live-Programm, während «Go to music» die Musik-Anwendung startete. Das Beeindruckende an der Demo: Die Programmwechsel gingen in weniger als einer Sekunde über die Bühne. Dasselbe gilt auch für Games: Blitzschnell lässt sich zwischen einem Spiel und beispielsweise dem Internet Explorer hin und herwechseln. Kein Wunder: Als Betriebssystem-Basis für die neue Xbox dient der Windows-Kernel. Es wird sogar möglich sein, ähnlich wie bei Windows 8 zwei Anwendungen nebeneinander zu öffnen, beispielsweise auf der einen Seite fernzusehen und gleichzeitig einen Skype-Videoanruf (unterstützt auf der Xbox One auch Gruppenanrufe) zu tätigen.
Die Sprachsteuerung kommt auf beim Fernsehen zum Einsatz: Die Frage «Was läuft auf SRF 1?» würde beispielsweise den TV-Guide mit dem Programm von SRF 1 aufrufen. Der Befehl «Watch MTV» wechselt quasi augenblicklich den Sender auf MTV.
Nebst der Sprachsteuerung kommen auch Gesten zum Einsatz. Im Hauptmenü der Xbox One navigiert man mit Handbewegungen zwischen den einzelnen Menüpunkten. Eine spezielle Greifgeste mit beiden Händen lässt den Nutzer eine Anwendung in den Vollbildmodus oder wieder zurück versetzen.
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Die Hardware

Die Hardware
Ja, die Xbox One war anlässlich ihrer eigenen Vorstellung auch tatsächlich und in voller Grösse zu bewundern. Designmässig wagt Microsoft keine Experimente: Die neue Konsole scheint relativ gross und setzt auf ein klassisches, kantiges Design. Fast erinnert sie ein Bisschen an einen Videorekorder mit der rechteckigen Form und dem prominent platzierten Laufwerk.
Unaufgeregtes Design: Xbox One
Wie erwartet basiert die Xbox One - wie auch die PlayStation 4 - auf der x86-Architektur, die auch auf PCs zum Einsatz kommt. Wie Microsoft bekanntgab, wird die Konsole von einem 8-Kern-Prozessor angetrieben, dazu kommen 8 GB Arbeitsspeicher. USB 3.0, WiFi Direct und Blu-ray werden unter anderem als Schnittstellen dienen. Der Architekturwechsel hat für Besitzer einer Xbox 360 allerdings auch negative Folgen: Die neue Xbox wird nicht abwärtskompatibel mit Xbox-360-Spielen sein.
Im neuen, stark verbesserten Kinect kommt eine Full-HD-Kamera zum Einsatz. Die kann Bewegungen viel detaillierter erfassen als bislang. Beispielsweise erkennt das System nun, ob die Handfläche des Spielers nach oben oder nach unten gerichtet ist, und sogar Gesichtsausdrücke und den Puls des Spielers soll Kinect künftig erkennen können. Überarbeitet wurde natürlich auch der Controller, auch wenn er optisch seinem Vorgänger gleicht, wurden laut Microsoft viele Verbesserungen vorgenommen.
Der neue Controller
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Games, Termin

Games und mehr
Für eine neue Spielkonsole von zentraler Bedeutung sind natürlich die Games. In Zusammenarbeit mit EA Sports wurden die Sporttitel Fifa 14, Madden 25, NBA Live 14 und UFC angekündigt. Weitere Titel, die bei der Präsentation gezeigt wurden, sind Forza Motorsport 5, Quantum Break von den Max-Pain-Machern Remedy, sowie Call of Duty: Ghosts. Laut Microsoft sollen zudem im ersten Jahr nach der Veröffentlichung nicht weniger als 15 Exklusivtitel für die Xbox One erscheinen.
Microsoft ist offensichtlich auch darum bemüht, Xbox-Besitzern nebst Games noch weitere Exklusivinhalte zu bescheren. Kein Geringerer als Star-Regisseur Steven Spielberg arbeitet deshalb an einer TV-Serie zum Xbox-Kulttitel Halo, die natürlich exklusiv auf Xbox Live zu sehen sein wird.
Apropos Xbox Live: Am Abo-Modell wie wir es schon von der Xbox 360 her kennen, wird sich grundsätzlich nichts ändern. Der Cloud-Dienst wird dabei auch von den neuen Möglichkeiten der Xbox One profitieren: So wird beispielsweise wie bei der PlayStation 4 automatisch sämtliches Gameplay aufgezeichnet. Replays von besonderen Spielmomenten können so ganz einfach angeschaut oder online geteilt werden.
Auf der neu aufgeschalteten Webseite «Xbox Wire» beantwortete Microsoft übrigens auch eine der im Vorfeld meistgestellten Fragen: Nein, die Xbox One wird keine permanente Internetverbindung erfordern («always on»). Man wird auch Spielen oder Fernsehen können, wenn man einmal die Internetverbindung verliert.
Xbox One kommt noch 2013
Einen genauen Release-Termin oder einen Verkaufspreis nannte Microsoft noch nicht. Nur so viel: Die neue Konsole soll noch in diesem Jahr erscheinen, und zwar weltweit. Mehr zur Xbox One und natürlich auch zu kommenden Spielen gibt es übrigens schon bald zu sehen: In 19 Tagen findet in Los Angeles die weltgrösste Spielemesse E3 statt.



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