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02.12.2014, 09:24 Uhr
Bluetooth 4.2 wird 2,5 mal schneller
Mit mehr Wearables und Sportsensoren muss auch ein neuer Bluetooth-Standard her. Noch nächste Woche wird Bluetooth 4.2 angekündigt.
Eben erst sind Geräte mit Bluetooth 4.1 auf den Markt gerückt und schon steht der nächste Standard: Bluetooth 4.2. Das Tech-Magazin c't konnte sich vorab einen Einblick in die Unterlagen zum nächsten Bluetooth-Standard erhaschen. Die Special Interest Group (SIG) soll noch in der kommenden Woche die Spezifikation 4.2 ausführlich vorstellen. Erste Tests mit Prototypen sollen schon erfolgreich verlaufen sein.
Verbesserte Leistungsaufnahme
Gegenwärtige Smartwatches und Sportsensoren bauen Verbindungen meist über Bluetooth Low Energy, kurz Bluetooth LE, auf. Im Gegensatz zum «normalen» Bluetooth kann Bluetooth LE mit geringerem Stromverbrauch Geräte im Umkreis von zehn Metern vernetzen. Dennoch ist der gegenwärtige Standard ein Energiefresser. Erst recht, wenn zusätzliche Sensoren wie GPS und weitere Datenverbindungen aktiv sind. Damit die Abarbeitung vertrauenswürdiger Bluetooth-Geräte noch effizienter vonstatten geht, erfolgt die Adressauflösung in der nächsten Gerätegeneration schon auf Controller-Ebene. Das reduziert den Energiehunger der sich koppelnden Geräte beträchtlich, weil die für den Datentransport verantwortliche Host-Ebene im Schichtenmodell weniger oft geweckt werden muss.
Mehr Daten pro Paket
Nervige Zeitüberschreitungen nach Trennung und Wiederaufnahme einer Verbindung sollen endlich der Geschichte angehören. Bluetooth 4.2 wird, statt wie bisher 27 Bytes, gleich 251 Bytes pro Paket übermitteln. Das ist die zehnfache Kapazität der bisher transferierten Blueooth-Daten, was laut SIG in einem 2,5-fachen Geschwindigkeitszuwachs resultiere. Abwärtskompatibilität zur Kommunikation mit älteren Bluetooth-Geräten sei gewährt.
Bluetooth Smart
«Bluetooth Smart» heisst eine weitere Funktion, die Bluetooth sicherer machen soll. Koppeln zwischen Geräten werde künftig nur noch durch NSA-sichere Algorithmen gestattet. Gemeint sind Elliptische-Kurven-Kryptographie auf 256-Bit-Schlüssellänge und AES-Authentifizierung. Damit soll Bluetooth LE so sicher werden wie das klassische Bluetooth.
Im Wearable-Zeitalter wird auch IPv6 weiterhin an Bedeutung gewinnen. IPv4 bietet einen Adressraum von ca. 4 Milliarden IP-Adressen. IPv6 kann theoretisch bis zu 340 Sextillionen (eine Zahl mit 38 Nullen) IP-Adressen verwalten. Daher müssen smarte Gadgets der Zukunft sich schneller zum Transport von IPv6-Paketen auffinden können. Dazu komme ein neues Protokoll namens IPSP zum Tragen, was für «Internet Protocol Support Profile» steht.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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