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12.01.2017, 11:58 Uhr
HTC U und U Play: doppelt gemoppelt
HTC will mit einem neuen High-End-Telefon mit doppelseitiger Verglasung wieder zu den Top-Smartphones zurück, doch gelingt das?
Wie es scheint, will sich HTC im Smartphone-Bereich nicht allein mit der Mittelklasse begnügen. Nebst einem abgespeckten «U Play» haben die Taiwanesen vor allem die Werbetrommel für das «HTC U» gerührt. Im U Ultra thront ein 5,7 Zoll grosser Quad-HD-Bildschirm (2560 x 1440 Pixel). An den oberen Bildschirmrand klebt HTC ein 2 Zoll grosses Zweit-Display für Benachrichtigungen oder zum Jonglieren zwischen einzelnen Apps. Das kennt man eigentlich von LG: Die Südkoreaner haben hierzulande schon ein LG V10 und ein LG V20 auf den Markt gebracht (Test zum LG V10). Ein Novum bei HTC: Sowohl das U Ultra als auch das U Play sind nicht mehr in ein Metallgehäuse eingewickelt. Stattdessen kommt auf beiden Seiten Glas zum Einsatz. Nur in der Mitte verleiht ein Band aus Aluminium den neuen Smartphones den letzten Schliff und Halt. Das soll auch optisch für Hingucker sorgen: Je nach Lichteinfall schimmern die gläsernen Telefone in den Farben Schwarz, Blau, Weiss und Rosé anders.
Kein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss mehr
Etwas Mutiges wagt HTC beim Audioanschluss: Wie beim iPhone haben die Taiwanesen diesen wegrationalisiert. HTC gibt sich überzeugt von den Vorteilen der digitalen (USB-)Audiozukunft, die auch Intel propagiert. Man wird jedoch auf einen beiliegenden USB-C-Audiokopfhörer zurückgreifen können. Speziell sind auch die vier integrierten Mikrofone, welche die Sprachsteuerung verbessern sollen.
Beim Prozessor kommt noch ein Quad-Core-Chip der vorjährigen Generation (Qualcomm Snapdragon 821) zum Einsatz, der immerhin von satten 4 GB Arbeitsspeicher gestützt wird. Der interne Speicher (64 GB oder 128 GB) kann per MicroSD-Karte erweitert werden.
Beim U Ultra verbaut HTC einen 3000 mAh starken Akku. Zum Vergleich: Das 5,5 Zoll grosse Pixel XL von Google mit fast derselben Hardware beherbergt einen 3450-mAh-Akku. Bei der Kamera gibt es (ähnlich wie beim HTC 10) einen 12-Megapixel-Sensor mit optischem Bildstabilisator, Laser-Autofokus und einer grossen Blende (f/1,8).
Das Mittelklasse-Smartphone (U Play) verfügt über einen 5,2-Zoll-Bildschirm und einen MediaTek-Helio-Achtkernprozessor. Als Akku kommt eine 2500-mAh-Batterie zum Einsatz.
Preis und Verfügbarkeit
Beide Modelle gibt es zum Marktstart Mitte Februar in Schwarz, Weiss, Blau und wenig später auch in Rosé. Das U Play kostet 449 Franken, das U Ultra kommt für 749 Franken in den Handel. Vom Erstklass-Handy soll noch eine Version mit einem Display aus extrem kratzfestem Saphirglas und 128 GB Datenspeicher kommen, die 899 Franken kostet. Als Betriebssystem installiert HTC auf beiden Smartphones Android 7.0 (Nougat) mit der eigenen Sense-Oberfläche.
PCtipp meint
Gewiss bringt HTC zwei spannende Smartphones auf den Markt – jedoch ohne neue Konzepte. Beim LG V10 hat uns das Zweit-Display nicht sonderlich überzeugt: Dort war es vielmehr ein netter, optischer Aufguss, das den Bildschirm grösser erscheinen lässt. Auch bei der Kamera gibt es nichts Neues. Zweifel kommen zudem beim nur 3000 mAh schwachen Akku auf: Das Pixel XL von Google mit nativer Android-Oberfläche und derselben Hardware konnte sich hier lediglich im besseren Mittelfeld positionieren. Darüber hinaus gibt es im Gegensatz zu den neuen Google-Spitzen-Handys keine Daydream-(VR-)Unterstützung. Es wird sich zeigen, ob die Kamera wenigstens den hohen Preis wettmachen kann.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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