Musik 09.05.2022, 11:35 Uhr

Die besten Apps und Webseiten, um Klavierspielen zu lernen

Wenn Sie wenig Zeit haben oder der klassische Unterricht mit Lehrer und Notenlesen nichts für Sie ist, dann helfen Ihnen diese vier Apps, Klavier zu spielen.
Symbolbild: Mit Apps können gerade Anfänger sehr einfach mit dem Klavierspielen beginnen. Aber auch Wiedereinsteigern und Fortgeschrittenen bieten sie Vorteile
(Quelle: 7144605/Pixabay)
Wollten Sie schon immer mal Klavierspielen lernen? Steht allenfalls ein (E-)Piano schon lange unbenutzt bei Ihnen herum? Notenlesen ist für Sie aber vielleicht ein Graus? Heutzutage geht das einfacher. Es gibt diverse Apps, mit denen man niederschwellig beginnen kann, bis hin zu aufwendigen interaktiven Lernvideos. PCtipp hat ein paar Apps ausprobiert und stellen Ihnen vier vor. Diese Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Hinweis: Alle Apps und Webdienste sind kostenpflichtig, mehrere bieten eine Gratis-Probezeit.
(Ursprung: Juni 2020; aktualisiert und ergänzt 09.05.22)

Flowkey

Flowkey zeigt Ihnen die Spieltechnik und kann erkennen, ob Sie richtig mitspielen. Schülerinnen und Schüler können kostenlos ein Nutzerkonto erstellen und erhalten dann gratis Zugriff auf acht Songs. Flowkey bietet (bei Bezahlung) Zugriff auf über 1500 Songs sowie 50 Schritt-für-Schritt-Kurse vom Einsteiger- bis zum Profi-Level.
Wer ein Nutzerkonto erstellt, hat gratis Zugriff auf acht Songs. Einmal eingeloggt, wählen Sie, ob Sie Anfänger, Fortgeschrittener, Experte oder gar Profi sind
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Mit Flowkey lernt man Songs via Videotraining. Man startet einen sogenannten Loop und markiert z. B. einen Bereich eines Songs, den man üben möchte. Im oberen Bereich des Videos sieht man die Klaviertasten von oben und die Hände eines Klavierlehrers. Darunter werden die Noten (und der Songtext) angezeigt und man sieht immer genau, wo man sich gerade befindet.
Mit Flowkey kann man wählen, ob man mit der rechten oder linken Hand oder mit beiden Händen lernen möchte. Es wird empfohlen, zuerst die rechte Hand zu lernen. Auch das Tempo kann in der App angepasst werden.
Die Android-Version von Flowkey
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Sagen wir, Sie möchten Bella Ciao lernen. Einmal als Favorit gespeichert (Herzli), finden Sie diesen danach unter Meine Songs. Klicken Sie entweder auf einen Song und danach unterhalb auf Diesen Song lernen oder spielen Sie ihn via Meine Songs ab. Sie können (zumindest in der Webversion) Notennamen auch ausblenden, wenn Sie etwas geübter sind.
Tipp: Flowkey kann Audioaufnahmen machen. Das heisst, Sie können mit dem Stück, das gerade abgespielt wird, interagieren (wenn Sie auf dem Handy/Tablet/PC den Zugriff auf Ihr Mikrofon erlauben). Im ersten Lernmodus wartet das Programm dann (Wartemodus), bis Sie bei jeder Note richtig mitspielen. Stellen Sie Ihr Handy oder Tablet auf das Klavier und los gehts. Bei anderen Lernmodi läuft der Song in Zeitlupe.
Flowkey ist sowohl als Web-Portal als auch als App verfügbar (Android, iOS).

Preise

Update 09.05.22:
Wie eingangs erwähnt, hat man zu Beginn Zugriff auf acht kostenlose Songs. Es gibt ein Gratis-Probeabo für 7 Tage, mit dem alle verfügbaren Songs freigeschaltet werden. Danach muss man den Premium-Zugang kaufen, wenn man ihn weiterhin nutzen möchte. Dieser kostet entweder monatlich Fr. 21.–, für 6 Monate Fr. 90.– (Fr. 15.– monatlich) oder für ein Jahr Fr. 130.– (Fr. 10.83 monatlich). 

Zapiano (Schweiz)

Eine ganzheitliche Lösung aus der Schweiz heisst Zapiano. Der Klavierlehrer und TEDx-Speaker Sven Haefliger hat die Zapiano-Methode entwickelt, bei der man nicht aufs Notenlesen setzt, sondern sie deckt das gesamtheitliche Lernen durch Lesen, Tasten, Hören, Verstehen und Fühlen ab. Dadurch sollen Songs spielerischer und einfacher erlernt sowie gemerkt werden können.
Die Zapiano-Methode
Quelle: Zapiano.com/Screenshot
Der «virtuelle» Klavierlehrer Sven führt Klavierschüler strukturiert per Video durch ein Stück. Schülerinnen und Schüler, die sich (kostenpflichtig) registrieren, haben Zugriff auf Videoanleitungen und Kursmaterial.
Aus eigener Erfahrung kann die Autorin sagen, dass die Vorteile darin liegen, dass man grundsätzlich sehr schnell nach viel klingende Stücke spielen kann – auch nach Gehör. Ausserdem kann man dank der Videobibliothek auf die Schulungen dann zugreifen, wenn es mit dem Beruf und Privatleben vereinbar ist – wenn ein Lehrer normalerweise nicht verfügbar ist – spätabends (und am Wochenende). Versteht man etwas nicht beim ersten Mal, geht man im Video einfach nochmal zurück.
Anfänger und Wiedereinsteiger üben i.d.R. zuerst mit dem «Piano-Starter»
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Zapiano ist als Web-Portal verfügbar, eine App gibt es auf der Webseite nicht. Allerdings erhalten Schüler nach einer Woche eine Mail mit einem Link für eine App. Natürlich kann man sich auch auf dem Tablet via Webseite einloggen und dieses dann aufs E-Piano legen.
Für Unentschlossene: Man kann sich kostenlos registrieren und erhält eine Gratis-Lektion per Video (via Mail zugestellt). Auf weitere Lektionen hat nur Zugriff, wer einen Kurs bucht (z. B. den «PianoStarter» und somit bezahlt. Alle verfügbaren Kurse finden Sie auf dieser Webseite.

Preise

Update 09.05.22:
Dieses Angebot kostet. Man kann entweder ein Klavierkurs für Fr. 29.- (monatlich) buchen. Alternativ kann man das Angebot «für immer» per einmaliger Zahlung für Fr. 397.- buchen. Die zweite Option ist, für Fr. 69.- (monatlich) auf sämtliche Onlinekurse gleichzeitig zugreifen zu können. Man kann dies auch für Fr. 365.-/Jahr buchen. Mehr zu den Preisen gibts hier.
Dafür erhält man 24/7-Zugriff auf diverse Trainingsvideos und Notenmaterial zum Herunterladen. Zudem kann man dem Kursleiter Fragen stellen und (einzelne) Übungs-Videos von seinem Klavierspiel hochladen – und der Zapiano-Coach gibt individuelles Feedback. Austauschen kann man sich auch in der Community oder alternativ in einer geschlossenen Facebook-Gruppe.
Hinweis: Die Autorin hat vor Jahren bei Sven Haefliger mit der genannten Methode Klavierspielen (wieder) gelernt. Durch eine unbegrenzte Piano-Starter-Mitgliedschaft konnten die verwendeten Screenshots erstellt werden.

Skoove

Bei Skoove lernt man anhand bekannter Stücke und Songs. Schülerinnen und Schüler können kostenlos ein Nutzerkonto erstellen. Es gibt ein 7-Tage-Gratisabo, mit dem Sie Zugriff auf 25 Tutorials haben. Nach Ablauf dieser Frist benötigen Sie die kostenpflichtige Premium-Version (siehe Preise). Skoove bietet mehr als 400 Klavierlektionen. Auch Skoove erkennt, ob Sie richtig spielen und Sie können z.B. über Mittag im Büro per Computer-Tastatur üben, wenn Sie nicht im Home Office sind und das Klavier neben Ihnen steht.
Mit Skoove können Sie auch mit der Computer-Tastatur üben, z. B. über Mittag
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Anfänger können ganz von vorn beginnen und den Anfang von Bill Withers «Lean on Me» im Einsteigerkurs 1 lernen. Man richtet das Keyboard ein oder kann seine Computer-Tastatur benutzen. Es gibt ein paar Fingerübungen, um mit der Tastatur und der Fingernummerierung zurechtzukommen.
Update 09.05.22: Mittlerweile ist die App auch für Android-Geräte verfügbar. Skoove ist als Webversion oder als App verfügbar (hier gehts zur iOS-Version).

Preise

Update 09.05.22:
Laut Webseite hat man mit der kostenlosen Version Zugriff auf 25 Kurse. Es gibt ein 7-Tage-Gratisabo, anschliessend wird der Dienst kostenpflichtig. Ohne Gratis-Probe kostet Skoove monatlich 19.99 Euro oder 13.99 Euro monatlich für 3 Monate oder pro Monat 9.99 Euro für ein Jahr. Die Preise finden Sie hier.

music2me

Auch mit music2me lernen Sie von der heimischen Stube aus. Music2me wurde 2010 von Andreas Kraus und Yacine Khorchi gegründet. Nach über 12 Monaten Entwicklungszeit für die Technik und den ersten Satz an Online-Lernvideos ging die erste Version online. Es gibt über 150 Lernvideos und über 75 Songs. Schülerinnen und Schüler können kostenlos ein Nutzerkonto erstellen. Auch bei diesem Dienst kann 7 Tage kostenlos getestet werden, danach muss man für die Premium-Inhalte bezahlen (siehe Preise).
Gehen Sie links zum Klavierbereich (es gibt auch einen für Gitarre). Zuunterst finden Sie den Übungsbereich
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Schauen Sie sich das Tutorial an, wie music2me funktioniert, und wechseln dann in den Übungsmodus. Wie bei Skoove gibt es links in der Navigationsleiste (in der App via Hamburger-Symbol) Favoriten, ausserdem noch Übungen.
Beim weiterführenden Kurs können Sie anhand von Songs üben. In der Übersicht sehen Sie nebst Titel sofort, ob es sich um Premiuminhalte handelt oder nicht – es waren alle
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Music2me-Lernvideo
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Music2me ist als Web-Portal. Apps scheint es nicht zu geben, die Seite scheint aber Tablet- und Smartphone-optimiert zu sein.
Hinweis: music2me ist übrigens auch gut, um Gitarre zu lernen.

Preise

Nach der kostenlosen 7-tägigen Probezeit kostet der Premium-Dienst 15.– Euro monatlich, 72.– Euro für 6 Monate (12 Euro/Monat) oder 120.– Euro für ein Jahr (10 Euro/Monat). Die Preise finden Sie hier.
Hinweis: Für den Gratis-Test muss man bereits ein Zahlungsmittel angeben. Achtung, nach Ablauf der 7 Tage wird das Abo um 1 Monat verlängert und es werden Kosten fällig.
Tipp: Wenn Sie während dieser 7 Tage finden, das sei nichts für Sie, dann gehen Sie vor Ablauf der Frist oben rechts auf Ihr Profil und dort auf Dein Paket. Klicken Sie auf Abonnement kündigen.



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