Schweizerische Post 27.07.2021, 12:55 Uhr

Einsteigertipps für die neue ePost-App

Mit der ePost-App können Sie ab sofort Briefe und Dokumente elektronisch verwalten und Rechnungen zahlen.
(Quelle: Schweizerische Post AG)
Im April 2021 war bekannt geworden, dass die Schweizerische Post ihr Angebot E-Post-Office sowie den Dienst Abo mit Scanning per 1. August einstellt. Details dazu, was E-Post-Office-Kunden unternehmen können, finden Sie über diesen Link.
Wie im Frühling angekündigt, lieferte die Post Anfang Juli die neue Lösung: die ePost-App. Erste Partner sind die Bank Credit Suisse und die Vaudoise-Versicherung.
«Die ePost-App ist mehr als eine weitere App auf unseren Smartphones. Mit ihr schaffen wir ein ganzes Ökosystem für viele Unternehmen und Privatkunden», wurde Nicole Burth, Leiterin des Bereichs Kommunikations-Services und Mitglied der Post-Konzernleitung, Anfang Juli in einer Mitteilung zitiert.
Mit ePost sollen Privatkunden ihre Post digital direkt in der App empfangen können. Ausserdem kann man Dokumente organisieren bzw. ablegen und selbst scannen. Wer zahlt, kann zudem Dokumente scannen lassen (Äquivalent zu Abo mit Scanning).
Sämtliche Daten bleiben nach Angaben der Post in der Schweiz; die Verifizierung und das Login sind mehrstufig. Die Dokumente seien verschlüsselt, sodass nur eingeloggte Nutzerinnen und Nutzer den Inhalt sehen und bearbeiten können.

Welche Dienstleistungen sind gratis?

Die ePost-App und ihre Basisfunktionalitäten sind kostenlos. Zum Gratis-Angebot gehören:
  • digital Post erhalten
  • Dokumente digital ablegen
  • Rechnungen aus der App heraus zahlen
  • physische Dokumente mit dem ePost-Scanner selbst digitalisieren

Kostenpflichtig: Scanning-Dienst

Wie bei der Vorgängerlösung E-Post-Office gibt es als kostenpflichtige Zusatzfunktion einen Scanning-Dienst, mit dem man seine Briefpost scannen kann.
Der «ePost Scanning Service» kostet Fr. 14,90 pro Monat. Dafür scannt die Post Ihre Rechnungen und normale Briefpost und sendet sie Ihnen direkt auf Ihr Smartphone. Zeitungen und Zeitschriften werden weiterhin in den Briefkasten zugestellt.
Wer ein gescanntes Dokument noch in Papierform erhalten möchte, muss dies innert 25 Tagen nach der digitalen Zustellung für Fr. 5.- bestellen.

Die ePost-App

Die ePost-App ist ab sofort kostenlos für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Die ePost-App wurde von der Klara Business AG, einem Luzerner Unternehmen für digitale Dienstleistungen, entwickelt. Die Post ist seit 2020 Mehrheitsaktionärin des Unternehmens.
Hier gehts zum Onboarding-Dienst für die ePost-App, beispielsweise für (ehemalige) E-Post-Office-Nutzende.

Erste Schritte

Die ePost-App nachder Installation, vor dem Login
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Nachdem Sie die App heruntergeladen haben, haben Sie drei Optionen. Neukunden müssen sich Registrieren. Bestehende Postkunden, können das Kundenlogin Post verwenden (Post-Login oder SwissID-Login). Alternativ kann man ein KLARA-Login verwenden (App-Entwickler).
Die Redaktorin nutzte ihr bestehendes Post-Login. Sie müssen der Klara Business AG die Berechtigung erteilen (Zugriff auf Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummer). Nach dem Akzeptieren der AGB können Sie wahlweise Ihre Handynummer zur Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) verwenden (überspringbar). Auch ein biometrisches Login ist möglich (überspringbar).

Digitaler Posteingang

Grundansicht der App, ganz oben findet sich der elektronische Posteingang
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Hier sollte man also künftig seine digitalen Briefe auf einen Blick finden.
Was leider noch nicht funktioniert: Push-Benachrichtigungen für Meine Sendungen. Falls Sie Sendungsbenachrichtigungen aktiviert haben und bisher bspw. via service.post.ch benachrichtigt wurden, wenn ein Päckli geliefert wird/wurde, dann müssen Sie sich gedulden und allenfalls per SMS benachrichtigen lassen.
Oder alternativ die bisherige, klassische Post-App nutzen. Dort können Benachrichtigungen aktiviert werden. Wie das geht, ist hier beschrieben.
Update: 28.07.21: Sendungsbenachrichtigungen werden nicht in die ePost-App kommen. Wie die Post auf Anfrage schreibt, werden ePost-App und die «normale», bisherige Post-App klar getrennt. In der Post-App können Sie die Push-Benachrichtigung aktivieren, unter «Meine Sendungen» z.B. die Zustellung ändern, einen My-Post-24-Automaten auswählen oder Standorte von Filialen suchen.

Ablage/Scanner

Scannen Sie ein Dokument oder erstellen Sie einen Ordner
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Sie können Rechnungen und Dokumente gratis selber scannen. Allenfalls müssen Sie in den Einstellungen Ihres Smartphones die Berechtigung für die Handykamera manuell erteilen. Bei einigen Versuchen hiess es in der App mehrfach, es handle sich nicht um ein Dokument, auch bei einer Rechnung. Dieser Service scheint noch ausbaubar...
Dokumente können Sie unter Ablage in Ordner organisieren und ablegen.

Welche Partner machen mit?

Per 1. Juli 2021 haben sich bereits mehrere Partner wie Credit Suisse angeschlossen. Kunden der Bank können ihr Konto mit der ePost-App verbinden und anschliessend Rechnungen, die sie per Post erhalten haben, in der App bezahlen. Vaudoise-Kundinnen können zudem ihre Post digital erhalten.
Weitere Partner sind Fédération des Entreprises Romandes (FER) und die Dienststelle Steuern des Kantons Luzern. Das Angebot werde stetig ausgebaut, so die Post weiter.
Die Bank bzw. Versicherung der Autorin sind noch nicht dabei, darum wurde dies nicht ausprobiert.

Profil

Die Möglichkeiten unter «Mein Profil» sind noch arg beschränkt
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Während das Kundenlogin (Mein Profil) in der ersten Version noch etwas «verschupft» unten rechts zu finden war, ist es nun zuunterst im Hauptmenü positioniert.
Wer möchte, kann unter Persönliche Daten seine Adresse und Telefonnummer einmalig verifizieren lassen. Ist dies bereits früher im Kundenlogin der Post geschehen, ist dies nicht mehr nötig, wenn man sich damit anmeldet.
Ansonsten bietet das Profil leider noch nicht viel. Man findet in den Einstellungen lediglich die Option, das Biometrische Login per Schieberegler zu aktivieren oder es deaktiviert zu lassen.



Kommentare
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Salodurum
27.07.2021
Die App ist in der aktuellen Version alles andere als ausgegoren. Nicht nur, dass ich von einem Unternehmen nicht geduzt werden möchte, auch funktional. Nachdem man ein Dokument in einen Archivordner verschoben hat, kann es nicht mehr in einen anderen Ordner verschoben werden. Also nie irrtümlich ein Dokument vom Posteingang in den falschen Ordner verschieben und dann korrigieren wollen! Auch eine einmal gewählte Ordnerfarbe kann nicht mehr geändert werden.