Tipps & Tricks 18.02.2011, 10:54 Uhr

Kaufhilfe: 5 mobile Betriebssysteme

Wenn Sie sich ein Smartphone kaufen, dann entscheiden Sie sich nicht nur für das Gerät, sondern auch für ein mobiles Betriebssystem. Hier lesen Sie, welches zu Ihnen und Ihren Wünschen passt.
Smartphones sind äusserst vielseitige Werkzeuge. Kaum jemand, der sie bloss als Telefon und elektronischen Terminkalender nutzt. Sie sind vielmehr leistungsstarke Mini-Computer, Multimedia- und Navigationsgeräte sowie Spielekonsole in einem und nicht zuletzt Statussymbole. Wenn Sie sich für ein Smartphone entscheiden, wählen Sie nicht nur ein bestimmtes Gerät. Sie binden sich mit dem Kauf für eine längere Zeit auch an eine Software-Plattform. Ein einfacher Wechsel des Betriebssystems wie bei einem PC ist nicht möglich. Und jedes der Smartphone-Betriebssysteme Windows Phone 7, Symbian, Apple iOS, Android und BlackBerry, bietet bestimmte Vor-, aber auch Nachteile.
Auf der nächsten Seite: Windows Phone 7

Windows Phone 7

Windows Phone 7
Positiv: komfortable Bedienung; innovative und schnelle Oberfläche
Negativ: unflexibles, geschlossenes System; noch spärlich gefüllter Marktplatz
Mit Windows Phone 7 wagt Microsoft einen Neuanfang, weil der Vorgänger Windows Mobile 6.5 der Konkurrenz von Apple und Google weit hinterher hinkte.
Geräte
Microsoft strebt wie Apple die totale Kontrolle über die Hard- und Software der Phone-Geräte an. Deshalb legt der Windows-Erfinder den Geräteherstellern ein strenges Korsett an: Ein Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz, eine DirectX-9-Grafikeinheit, 256 MB Arbeitsspeicher, 8 GB Speicherplatz, eine 5-Megapixel-Kamera sowie verschiedene Lage- und Helligkeitssensoren sind Pflicht. Auf der Vorderseite hat ein Windows Phone ausschliesslich Zurück-, Start- und Suche-Tasten. Die Kamera wird über einen Knopf an der Gehäuseseite ausgelöst.
Zudem dürfen die Hersteller die Bedienoberfläche des Betriebssystems nicht verändern. Diese restriktiven Vorgaben führen dazu, dass Windows-Phone-7-Smartphones relativ teuer sind und sich kaum unterscheiden: Zwischen 450 und 600 Euro müssen Sie für die ersten fünf Modelle von HTC (HD7, Trophy, Mozart), Samsung (Omnia 7) und LG (E900 Optimus 7) zahlen. Auf der anderen Seite gewährleistet Microsofts strenge Regie ein einheitliches Bedienkonzept und eine hohe Leistung aller Geräte.
Bedienung
Windows Phone 7 kennt nur einen Startbildschirm. Er ist mit sogenannten Kacheln gefüllt. Kacheln mit mehreren Funktionen nennt Microsoft Hubs, deutsch: Knotenpunkte. Der Office-Hub zum Beispiel enthält die mobilen Varianten von Word, Excel, PowerPoint, Onenote und Sharepoint. Im Musik-und-Videos-Hub spielen Sie Audio- und Videodateien ab, empfangen Radiosender oder stöbern in Microsofts Marktplatz. Mit einer wischenden Fingerbewegung nach links gelangen Sie zum Verzeichnis der installierten Programme. Mit einem längeren Druck auf ein Symbol platzieren Sie ein Programmsymbol an beliebiger Stelle auf dem Startbildschirm. Ordner können Sie jedoch nicht erstellen, um beispielsweise verwandte Anwendungen zusammenzuziehen.
Windows Phone 7 wirkt an manchen Stellen noch unfertig: Zwar können Sie innerhalb des Browsers Textbereiche mit einem Spreizen der Finger vergrössern (Pinch-to-Zoomâ), doch die Textbreite wird nicht an die Bildschirmbreite angepasst. So sind Sie gezwungen, laufend hin- und herzuwischen. Die Funktion Kopieren-und-Einfügen (Copy&Paste) und die Tethering-Funktion, mit der Sie das Smartphone als Modem für den Computer nutzen können, sollen erst per Aktualisierung nachgeliefert werden. Weitere Nachteile: Programme lassen sich bloss eingeschränkt gleichzeitig ausführen, und der Browser kann kein Flash.
Software
Der Marktplatz, über den Sie Anwendungen, Musik und Filme herunterladen, ist in Microsofts Medienverwaltungsprogramm Zune eingebunden. Sie erreichen ihn über das Windows Phone oder den PC. Um ihn benutzen zu können, brauchen Sie ein Windows-Live-Konto. Da die Windows-Mobile-6.5-Anwendungen bei Windows Phone 7 nicht mehr funktionieren, ist der Marktplatz derzeit noch spärlich besetzt.
PC-Anbindung
Für viele Nutzer vielleicht das grösste Manko: Outlook-Kontakte, -Kalendereinträge und -E-Mails gleichen Sie nicht über Kabel, sondern online über einen Microsoft-Server ab. Dafür benötigen Sie eine Mailadresse bei Microsofts Postdienst Hotmail. Da ein Windows Phone nicht als USB-Laufwerk erkannt wird, müssen Sie Zune verwenden, um Daten mit dem PC auszutauschen. Per Kabel lassen sich aber keine Word-, Excel- oder PDF-Dateien übertragen, sondern nur Musik, Videos, Bilder und Podcasts. Dokumente können Sie sich nur zumailen, oder Sie nutzen Microsofts Skydrive-Service, der Ihnen 25 GB Onlinespeicher zur Verfügung stellt. Komfortabel ist Zunes Formatverwaltung, denn das Programm wandelt Mediendateien automatisch passend um.
Fazit: In der Summe ist Microsoft ein intuitiv zu bedienendes, schön animiertes und flottes Betriebssystem gelungen. Wenn Sie ein leistungsstarkes Smartphone suchen, bei dem Sie nicht in komplexen Menüs herumirren müssen, und bereit sind, dafür einige Einschränkungen in Kauf zu nehmen, dann ist Windows Phone 7 gegenüber den grossen Konkurrenten eine erfrischende Option.
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Symbian

Symbian
Positiv: bewährtes und funktionsreiches System; unkomplizierte Datensynchronisation
Negativ: umständliche Bedienung; veraltete Optik
Geräte
Symbian ist in der aktuellen Version 3 bislang auf vier Modellen von Nokia zu finden: dem N8, E7, C7 und dem C6-01. Der Preis für die Geräte liegt zwischen 350 und 650 Euro. Nokias Smartphones lassen keine Funktion vermissen: Ein GPS-Modul zur Ortsbestimmung ist ebenso an Bord wie ein kontrastreicher und Strom sparender Bildschirm sowie eine 8-Megapixel- beziehungsweise 12-Megapixel-Kamera. Gegeizt hat Nokia bei der Bildschirmauflösung: Das Top-Modell N8 kommt bei einer Bilddiagonale von 8,9 Zentimetern (3,5 Zoll) auf gerade einmal 640 x 360 Bildpunkte. Alle Symbian-3-Geräte bedienen Sie über den Bildschirm. Das E7 bringt zusätzlich eine mechanische Tastatur mit. Die Verarbeitung der Geräte ist hochwertig, die finnischen Smartphones wirken stabil und robust. Symbian 3 verbraucht zudem relativ wenig Strom.
Bedienung
Symbian ist vielfältig konfigurierbar. Dafür müssen Sie allerdings in die teils komplexe Menüstruktur eintauchen. Die wesentlichen Grundfunktionen erreichen Sie aber vom Startbildschirm aus. WLAN, E-Mail, Musik, Facebook, Kalender, Wecker rufen Sie so mit einem einfachen Tippen auf. Symbian 3 hat drei verschiedene Startbildschirme, die Sie nach Belieben gestalten können. Die Fenster aktualisieren sich selbstständig und zeigen Ihnen laufend wichtige Informationen an. Der Internetbrowser ist langsam und umständlich zu bedienen. Zwar bietet er die Funktion Pinch-to-Zoom, richtet den Text jedoch nicht neu aus. Um die Adresse einer Internetseite einzugeben, müssen Sie erst die Adresszeile über das Menü aufrufen. Wenn Sie mit dem Symbian-Browser nicht zufrieden sind, können Sie aber mit Opera Mobile eine Alternative installieren.
Halten Sie das Handy bequem im Hochformat, öffnet sich bei jeder Texteingabe die Telefontastatur mit eingeschränktem Textfeld. Für eine Tastatur mit vollem Textfeld müssen Sie das Telefon in die Horizontale bringen. Auf Dauer ist das nervig. Im Vergleich zu den Konkurrenten fällt die schwerfällige Bedienung von Symbian 3 auf. Weiche und flüssige Animationen, die Apple iOS, Android und Windows Phone 7 auszeichnen, suchen Sie bei Symbian vergebens. Das System reagiert ausserdem mit merklicher Verzögerung auf Eingaben.
Software
Nokia bietet mit dem Ovi-Store einen Marktplatz für Programme und Medien an. Für ihn und einige weitere Nokia-Dienste müssen Sie sich allerdings registrieren. Die Anzahl der Anwendungen ist nicht so gross wie bei der Konkurrenz, was zum Teil durch die Qualität ausgeglichen wird. Toll ist Nokias Ovi-Maps: eine kostenlose und vollwertige Navigations-Software.
PC-Anbindung
Eine grosse Hilfe für Outlook-Nutzer: PC und Smartphone synchronisieren Sie über Nokias Medienverwaltungsprogramm Ovi-Suite. Wer die Software nicht installieren möchte, kopiert die Dateien einfach mit dem Windows-Explorer auf das Gerät.
Fazit: Wer ein bewährtes und freies Betriebssystem mit vielen Einstellmöglichkeiten sucht und im Gegenzug bereit ist, auf feingeschliffenen Bedienkomfort und schöne Optik zu verzichten, findet mit Nokias Symbian 3 einen treuen Verbündeten.
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Android

Android
Positiv: viele Programme und freier Marktplatz; komfortable Bedienoberfläche
Negativ: Gefahr durch Schadprogramme; nur mit Google-Diensten sinnvoll nutzbar
Samsung Galaxy II
Geräte
Die Bandbreite an verschiedenen Android-Smartphones ist gross. Zu den günstigsten Vertretern gehören das Samsung Galaxy 3 i5800 und das HTC Wildfire. Gegenüber den Top-Modellen müssen Sie in erster Linie Einschnitte bei der Prozessorgeschwindigkeit sowie bei Bildschirmgrösse und -auflösung machen. Die Top-Modelle bieten Bildschirmdiagonalen von 10,9 Zentimetern (4,3 Zoll) bei einer Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten und arbeiten mit schnellen 1-GHz-Prozessoren.
Bedienung
Android ist offen, Sie können es also so gestalten, wie es Ihnen gefällt. Einige Hersteller verwenden prägnante eigene Oberflächen. Die bekanntesten Beispiele sind HTC mit Sense, Samsung mit Touchwiz und Motorola mit Motblur. Doch die optische Vielfalt hat auch Nachteile: Denn die Hersteller müssen Android-Aktualisierungen an die eigene Oberfläche anpassen. Aus Zeit und Geldgründen verzichten sie in der Folge oft darauf, die von Google bereitgestellten Updates auf den Geräten einzuspielen.
Android bietet mehrere Startbildschirme, auf denen Sie Programme oder Info-Fenster (Widgets) ablegen können. Zwischen den Bildschirmen wechseln Sie mit einer Wischbewegung des Fingers. Die Telefonfunktion und das Programmmenü erreichen Sie direkt von jedem Startbildschirm aus. Ein oft benutztes Programm legen Sie frei auf einem der Startbildschirme ab. Um verwandte Anwendungen zusammenzuführen und so mehr Ordnung zu schaffen, können Sie einen Ordner erstellen.
Software
Das System lässt sich durch unzählige Programme aufpeppen. Der Android-Marktplatz umfasst inzwischen 200'000 Apps, auch viele Spiele. Um in ihn zu gelangen, brauchen Sie ein Googlemail-Konto. Mit Google Maps für Android gibt es dort beispielsweise eine kostenlose Navigationslösung, für die Sie jedoch dauerhaft mit dem Internet verbunden sein müssen. Im Gegensatz zu Apple kontrolliert Google die auf dem Marktplatz angebotenen Programme nicht. Der Vorteil des freien und vielfältigen Software-Sortiments geht jedoch auf Kosten der Sicherheit. Deshalb werden Sie bei jeder Installation gefragt, ob Sie einem Programm die geforderten Rechte erteilen möchten. Google kann ausserdem unerwünschte oder gefährliche Software von Ihrem Smartphone löschen.
PC-Anbindung
Mit Bordmitteln lassen sich Android und Outlook nur über das Internet synchronisieren. Damit liegen Ihre Daten auf einem Google-Server. Für die Synchronisation per USB werden aber verschiedene, teils kostenpflichtige Programme wie Touchdown, Companionlink und Myphoneexplorer (kostenlos) angeboten. Eine mit Zune oder iTunes vergleichbare Verwaltungssoftware gibt es nicht. Ihre Daten übertragen Sie frei mit dem Windows-Explorer. Die Ordner können Sie dabei beliebig benennen.
Das System erkennt die Dateiformate und gibt sie korrekt wieder. Wem der Gedanke unheimlich ist, Google Einblick in den Kalender, das Telefonverzeichnis, den Schriftverkehr, die Kreditkartennummer und Ähnliches zu gewähren, sollte Android meiden. Ein Googlemail-Konto wird zwar nicht zwingend vorausgesetzt. Ohne das lässt sich der Markplatz aber nicht benutzen, der für die Anwendungsvielfalt wichtig ist.
Fazit: Wer ein modernes Smartphone mit schöner Optik, intuitiver Bedienung und einem grossen Software-Angebot sucht, das zudem einige Freiheiten erlaubt, ist bei einem Android-Gerät goldrichtig. Legen Sie aber grossen Wert auf den Schutz Ihrer persönlichen Daten, sollten Sie besser einen Bogen um Googles Betriebssystem machen.
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Apple iOS

Apples iOS
Positiv: elegant und funktional; riesiger Marktplatz
Negativ: geschlossenes System; Geräte relativ teuer
Geräte
Das iPhone 4 vereint leistungsstarke Hardware und ein modernes Design. Mit der integrierten Kamera lassen sich HD-Videos aufnehmen, die zweite Kamera auf der Vorderseite ermöglicht Videotelefonie. Der Retina-Display genannte Bildschirm zeigt 960 x 640 Bildpunkte – das ist Spitzenklasse. Vorder- und Rückseite des iPhones 4 sind aus kratzfestem Glas. Nachteil der edlen Optik: Ein iPhone 4 geht leichter zu Bruch als seine Vorgänger. Daher sollten Sie gut auf das Gerät achten, denn ohne Vertrag kostet das Smartphone nicht wenig.
Bedienung
Apples iOS ist elegant und funktional. Sie legen sämtliche Programmsymbole auf dem Startbildschirm ab, ein separates Programmmenü existiert nicht. Info-Fenster stehen ebenso wenig zur Auswahl. Einfach und Clever: Ziehen Sie zwei Symbole übereinander, wird automatisch ein Ordner erstellt. So lässt sich schnell Ordnung schaffen. Bei vielen installierten Programmen erweitert iOS den Startbildschirm nach rechts und kann unübersichtlich werden. Darum gibt es links eine nützliche Suchfunktion.
Apples Browser Safari ist komfortabel, beherrscht aber kein Flash. Um Flash-Videos anschauen zu können, müssen Sie den kostenpflichtigen Browser Skyfire installieren. Die Oberfläche von iOS ist etwas abwechslungsarm, reagiert aber schnell auf Eingaben und erfreut mit weichen Animationen. Ein iPhone hat auf der Vorderseite nur eine Funktionstaste. Ein einfacher Druck auf das Quadrat führt Sie zu Ihrem Startbildschirm zurück. Ein Doppelklick darauf zeigt alle laufenden Programme an. So können Sie schnell zwischen Apps wechseln.
Software
In Apples Marktplatz App Store finden Sie unzählige Erweiterungen für das iPhone: Er bietet inzwischen über 30'000 Apps. Darunter sind nicht nur viele nützliche Programme, sondern auch grafisch anspruchsvolle Spiele. Das Sicherheitskonzept des Marktplatzes sorgt für Komfort, ist aber restriktiv: Apple prüft jedes Programm, bevor es veröffentlich wird. Erfüllt es die Vorgaben nicht oder weist es Sicherheitslücken auf, wird es nicht zugelassen. Durch diese Kontrolle werden potenziell gefährliche Programme, wie sie in Googles Marktplatz möglich sind, verhindert.
Apple zensiert aber auch harmlose Inhalte. Unter anderem sind Anwendungen mit erotischen Inhalten verboten. Zudem kann Apple Programme nach Belieben aus dem Marktplatz entfernen und zudem per Fernzugriff von Ihrem Telefon löschen. Ohne unerlaubte Freischaltung des iPhones, dem sogenannten Jailbreak, können Sie Apps aus freien Quellen im Internet nicht installieren. Inzwischen bietet iOS aber auch offiziell Funktionen wie Copy&Paste, Multitasking und Tethering.
PC-Anbindung
Um ein iPhone in Betrieb nehmen zu können, müssen Sie erst Apples Medienverwaltungsprogramm iTunes auf Ihrem PC installieren, sonst verweigert das Smartphone den Dienst. Ein iTunes-Konto benötigen Sie, um Zugriff auf den Marktplatz zu erhalten. Der iTunes Store bietet ein umfangreiches Sortiment kostenpflichtiger Musik und Filme an. Über die iTunes-Software gelangen nicht nur Ihre Mediendateien auf das iPhone. Auch der Abgleich mit Outlook klappt damit. Dateien lassen sich aber auch nur über diese Software übertragen, da das iPhone nicht als USB-Speicher erkannt wird.
Fazit: Apples iPhone 4 ist für diejenigen interessant, die Eleganz, Leistungsstärke und perfekte Organisation mögen – und bereit sind, für diese Eigenschaften zu zahlen. Im Gegenzug legt Apple viele Zwänge auf und kontrolliert den eigenen Marktplatz rigide. Wenn Ihnen Service wichtiger ist als Offenheit, führt aber kein Weg um iOS herum.
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BlackBerry

BlackBerry
Positiv: perfekte Netzwerkintegration; optimal für E-Mail und Büro
Negativ: unintuitives Bedienkonzept; relativ kleiner Marktplatz
BlackBerry Torch
Geräte
Der Hersteller Research in Motion (RIM) ist mit seinen BlackBerry-Smartphones im Geschäftskundenbereich sehr erfolgreich. Das liegt vor allem an der Pushmail genannten Technik, mit der Sie Ihre E-Mails so schnell wie eine SMS erhalten. Darüber werden auch Kontakte und Kalendereinträge automatisch mit dem PC abgeglichen. Die bekanntesten BlackBerrys sind das Torch, das Bold und das Curve. Das Top-Modell Torch 9800 besitzt einen 624-MHz-Prozessor und einen 3,2-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 480 x 360 Bildpunkten. Eine 5-Megapixel-Kamera ist ebenfalls mit an Bord. Nützlich: Über das kleine berührungsempfindliche Steuerfeld unter dem Bildschirm lässt sich das Gerät präzise bedienen. Ausserdem kann man mit der mechanischen Voll-Tastatur gut schreiben.
Bedienung
Das Betriebssystem BlackBerry 6 verzichtet auf optischen Schnickschnack. Auf wichtige Informationen wie Termine, E-Mails oder SMS weist nur ein kleines Symbol auf dem Startbildschirm hin. Berühren Sie es, öffnet das Smartphone ein Menü mit detaillierten Informationen. Das Programmverzeichnis befindet sich auf der Unterseite des Bildschirms. Zum Öffnen reicht ein Wischer mit dem Finger. Favoriten und häufig genutzte Anwendungen zeigt BlackBerry 6 getrennt in separaten Feldern an – funktional, aber nicht besonders schön. Für gelegentliche Internetrecherchen reicht der Browser aus. In der Horizontalansicht vergrössern Sie Textabschnitte mit einem einfachen Spreizen von zwei Fingern. Aber auch hier wird der Textabschnitt nicht ordentlich an den Bildausschnitt angepasst.
Software
Für BlackBerry-Geräte gibt es inzwischen ebenfalls einen Marktplatz für Zusatzprogramme. Im Shop müssen Sie sich registrieren. Die Anzahl der angebotenen Programme ist aber noch gering. Ausgefeilte Spiele finden Sie hier nicht.
PC-Anbindung
Über die BlackBerry-Desktop-Software wird das Smartphone mit dem PC synchronisiert. Musik und Filme lassen sich aber auch einfach über den Windows-Explorer auf das Gerät kopieren. Musik- und Videodateien werden korrekt erkannt und problemlos abgespielt.
Fazit: Sie sind viel geschäftlich unterwegs, schreiben viele Nachrichten und möchten Ihr Smartphone ohne Probleme in das Firmennetzwerk integrieren? Dann ist ein BlackBerry-Gerät die beste Wahl. Im Vergleich zu iOS, Android und Windows Phone 7 ist die Bedienoberfläche von BlackBerry 6 aber nicht besonders schick. Wer ein Smartphone zum Spielen und für Multimedia sucht, sollte sich bei der Konkurrenz umschauen.
Die Betriebssysteme wurden von unserem PC-Welt-Kollegen Frederik Niemeyer bewertet.



Kommentare
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msi
19.02.2011
Absoluter Schwachsinn (...) Ein "Gerät" definiert sich de-facto nicht über das Betriebssystem (OS) sondern über dessen Funktionalität (Features) ! Betriebssysteme sind simple Applikationsstarter und Treiber-Schnittstellen zur Hardware - that's it. Der in der Presse so akribisch hochgejubelte OS-Krieg A vs B sollte nun endlich mal Schnee von gestern sein. BTW: Aktuelles Beispiel: Nokia/Microsoft (...) Es gibt intelligentere Themen die man ansprechen sollte welche das breite Publikum wirklich interessiert. -Max

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Flapjax
19.02.2011
An die Redaktion: Apple iOS hat nicht, wie ihr schreibt, 30'000 Apps, sondern bereits über 330'000... Ein ziemlicher unterschied.

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ipool
21.02.2011
Kann das sein? Zitat Im Artikel unter Android: Mit Bordmitteln lassen sich Android und Outlook nur über das Internet synchronisieren. Damit liegen Ihre Daten auf einem Google-Server. Habe da echt meine Zweifel, dass die Aussage stimmt. So viel ich weiss werden nur Daten die mit den Google Diensten Verbunden auf Google Dienste zugreifen. (Market Place, GMail, Gmaps usw.) Wenn ich bei meinem Handy eine gesicherte Verbindung zu unserem Exchange aufbaue, wird Google kaum mithören dürfen. Das wird sich sogar Google verkneifen müssen. Das selbe in Konsequenz mit dem Kalender. Wenn ein Exchange Eintrag gemacht wird, geht die Synchronisierung zum Exchange Server und nicht zu Google. Falls sich die obige Behauptung bestätigen würde, wäre das ein Skandal den sich Google nicht leisten kann und würde eines Beweises bedingen. Ansonsten empfehle ich dringen die Behauptung zu revidieren. Kann schon sein, dass Google mehr Daten einsieht als er dürfte. (Machen bekanntlich iOS und Microsoft auch) Hingegen direkte Verbindungen, gesicherter Natur, abfangen, wäre ein richtiger Skandal.