Tipps & Tricks 09.05.2011, 09:29 Uhr

25 Tipps für bessere Digicamfotos (1/2)

Egal, ob Kompaktkamera oder Spiegelreflex: Gute Fotos gelingen nur, wenn Sie Ihre Digicam und die wichtigsten Fototricks kennen. Wir liefern die wichtigsten 25 Tipps.
Moderne Digitalkameras machen uns die Fotografie viel zu einfach. Die meisten Geräte verbringen nahezu ihre ganze Existenz in der Vollautomatik, entsprechend einheitlich und belanglos wirken viele Fotos. Dabei wird ein enormes Potenzial verschenkt, denn gerade die Digitalfotografie erweitert das Spektrum der Möglichkeiten enorm. Unsere 25 Tipps zeigen, wie Sie aus jeder noch so kleinen Digitalkamera mit wenig Aufwand das Maximum herausholen.
Ab der nächsten Seite: Eine Frage der Technik
Die Vollautomatik ist zwar nützlich, aber heutige Digitalkameras bieten viele praktische Funktionen, um noch bessere Fotos zu machen. Verschenken Sie dieses Potenzial nicht.

Tipp 1: Beherrschen Sie Ihre Kamera

Tipp 1: Beherrschen Sie Ihre Kamera
Viele Anwender getrauen sich nicht, von der Vollautomatik abzuweichen. Damit verpassen sie all die tollen Möglichkeiten, die heute auch die günstigsten Digitalkameras bieten. Studieren Sie deshalb das Handbuch und entscheiden Sie bereits während der Lektüre, welche Funktionen für Sie besonders interessant sind.
Im Bild: Olympus SZ-30MR
Wenn das Handbuch nicht mit der Kamera auf CD geliefert worden ist, sollten Sie sich das PDF-Handbuch von der Webseite des Herstellers herunterladen. Danach können Sie dieses auf dem Notebook oder dem Smartphone mit sich führen und bei Bedarf darin schmökern.

Tipp 2: Nutzen Sie Motivprogramme

Tipp 2: Nutzen Sie Motivprogramme
Bild 1: Motivprogramme passen die Einstellungen perfekt der Situation an
Jede Kamera bietet mehrere Motivprogramme, welche die Einstellungen je nach Aufnahmesituation anpassen. So legt zum Beispiel das Motivprogramm «Sport» den Schwerpunkt auf eine kurze Verschlusszeit, damit Bewegungen einfrieren. Gleichzeitig wird durch die grosse Blendenöffnung der Hintergrund bei kürzeren Distanzen unscharf, Bild 1.
Dank Motivprogrammen können auch ungeübte Fotografen in die Technik eingreifen, ohne die Zusammenhänge zwischen Verschlusszeit und Blende zu kennen. Machen Sie sich damit vertraut und vergessen Sie nicht, je nach Situation das passende Motivprogramm einzusetzen.

Tipp 3: Motivprogramme mal anders

Tipp 3: Motivprogramme mal anders
Foto: Harry Hautumm/pixelio.de
Sobald Sie wissen, was die Motivprogramme bewirken, können Sie diese zweckentfremden. Wenn etwa das Motivprogramm «Porträt» für weiche Hauttöne und einen unscharfen Hintergrund sorgt, funktioniert das gleichermassen mit Blumen, Tieren etc. Nicht der Name des Motivprogramms zählt, sondern die Auswirkung auf das Motiv.

Tipp 4: Weissabgleich einstellen

Tipp 4: Weissabgleich einstellen
Der Weissabgleich passt die Kamera am Aufnahmeort an die Farbtemperatur des Lichts an. In den meisten Fällen wird er der Automatik überlassen. Das funktioniert ganz gut, aber in extremen Situationen sollten Sie den Weissabgleich manuell einstellen. Dazu gehören zum Beispiel das Licht im Gebirge oder Leuchtstoffröhren in Fabrikhallen. Je passender Sie den Weissabgleich wählen, desto einfacher lassen sich später Farbstiche am Computer korrigieren.
Tipp: Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, spielt der Weissabgleich keine Rolle – Sie können ihn jederzeit am PC einstellen. Mehr zum RAW-Format erfahren Sie in unserem Tipp 6.

Tipp 5: Immer die beste Qualität

Tipp 5: Immer die beste Qualität
Kontrollieren Sie: Haben Sie die höchste Auflösung gewählt? (Foto: Gerd Altmann/pixelio.de)
Dank günstiger Speicherkarten und grosser Festplatten spielt die Dateigrösse eines Fotos kaum mehr eine Rolle. Wählen Sie bei der Kamera die höchste Auflösung und beste Qualität

Tipp 6: Das RAW- Format lohnt sich

Tipp 6: Das RAW- Format lohnt sich
Screen 2: Programme wie Adobe Photoshop Lightroom holen mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten das Optimum aus einer RAW-Aufnahme heraus
Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, zeichnet die Kamera das Bild ohne interne Modifikationen auf. In den meisten Fällen bedeutet das, dass Sie das Foto am Computer nachbearbeiten müssen, um die Farben und Kontraste zu verstärken. Dafür erhalten Sie die maximale Kontrolle über das Ergebnis und können oft auch scheinbar misslungene Fotos noch retten. Allerdings benötigen Sie für die RAW-Fotografie die passende Software, Screen 2. Weiteres zur RAW-Software erfahren Sie im Tipp 22.

Tipp 7: Viele Fotos schiessen

Tipp 7: Viele Fotos schiessen
Im Gegensatz zu den analogen Zeiten können Sie mit Ihrer Digitalkamera beliebig viele Bilder schiessen, ohne dass es zu Folgekosten kommt. Deshalb ist dieser Tipp auch so einfach: Knipsen Sie mit Ihrer Kamera drauflos, als gäbe es kein Morgen mehr – aber denken Sie daran, am Computer nur die besten zehn Prozent Ihrer Fotos zu behalten.

Tipp 8: Grosse Speicherkarte

Tipp 8: Grosse Speicherkarte
Je grösser desto besser
Wenn Sie sich an unsere Empfehlungen halten, fotografieren Sie wahrscheinlich im RAW-Format und produzieren massenhaft Fotos. Das schreit nach einer grossen Speicherkarte und diese sollten Sie sich gönnen. Kaufen Sie ein Modell mit wenigstens 8 GB oder besser mit 16 GB. So geraten Sie nie in die Lage, dass Sie bereits unterwegs Fotos löschen müssen, um Platz zu schaffen. Empfehlenswert ist etwa die Ultra II SDHC von SanDisk mit 16 GB. Diese gibt es für weniger als 50 Franken im Fachhandel.
Ab der nächsten Seite: Tipps für schärfere Bilder
Nichts kann einem den Spass an der Fotografie mehr verderben als unscharfe Bilder. Die folgenden Tipps sind einfach umzusetzen, verfehlen aber ihre Wirkung nicht.

Tipp 9: Misstrauen Sie dem Display

Tipp 9: Misstrauen Sie dem Display
Um die Schärfe eines Fotos zu prüfen, taugt das Display der Kamera nur bedingt. In diesem kleinen Fenster sehen auch unscharfe Bilder knackig aus. Zoomen Sie deshalb in das Foto hinein und prüfen Sie die Details. Allerdings bringt Sie das bei RAW-Aufnahmen auch nicht weiter, denn diese wirken immer ein wenig unscharf. Der Grund: Es wird nicht das wirkliche Bild dargestellt, sondern eine niedrig aufgelöste Voransicht. Tipp 7 hilft Ihnen, das Problem mit unscharfen Bildern zumindest ein wenig zu lindern. Bei vielen Fotos vom selben Motiv findet sich meistens das eine oder andere scharfe.

Tipp 10: Sport tut gut

Tipp 10: Sport tut gut
Verwenden Sie – wenn möglich – das Motivprogramm «Sport». Es legt den Schwerpunkt auf kurze Verschlusszeiten. Diese wirken wiederum der Verwacklungsunschärfe entgegen.

Tipp 11: Stativ statt Hand

Tipp 11: Stativ statt Hand
Bild 3: Das GorillaPod-Stativ findet überall Halt
Selbst das schwächste Stativ ist besser als die ruhigste Hand. Allerdings haben nur die
wenigsten Freizeitfotografen Lust darauf, ein schweres und sperriges Dreibein mit sich herumzutragen. Deshalb empfehlen wir die kleinen und leichten GorillaPod-Stative von Joby (www.joby.com; ab ca. 65 Franken). Diese bieten der Kamera nicht nur eine stabile Unterlage, sondern lassen sich bei Bedarf auch um Laternenpfähle oder Äste wickeln, Bild 3. Achten Sie darauf, dass das Stativ der Gewichtsklasse Ihrer Kamera gerecht wird.

Tipp 12: Selbstauslöser verwenden

Tipp 12: Selbstauslöser verwenden
Foto: Michael Grabscheit/pixelio.de
Egal, ob die Kamera auf einem Stativ oder einer anderen festen Unterlage steht: Wenn sie sich beim Druck auf den Auslöser bewegt, werden die Fotos trotzdem unscharf. Verwenden Sie deshalb in solchen Situationen immer den Selbstauslöser. Eine kurze Vorlaufzeit von zwei Sekunden reicht, um jegliche Vibrationen zu eliminieren.

Tipp 13: Serienaufnahmen helfen

Tipp 13: Serienaufnahmen helfen
Bei langen Verschlusszeiten steigt das Risiko verwackelter Aufnahmen. Schalten Sie die Kamera deshalb im Dämmerlicht jeweils auf Serienbilder. Je mehr Aufnahmen Sie von einem Motiv machen, desto grösser ist die Chance, dass sich eine halbwegs scharfe darunter befindet.
Falls Sie Ihre Kamera nicht auf eine feste Unterlage stellen können, pressen Sie die Arme an den Körper, halten Sie die Luft an und drücken Sie den Auslöser langsam nach unten.
Die nächsten 12 Tipps zu den Themen Licht und Blitz sowie Ansichten präsentieren wir Ihnen im Rahmen des zweiten Artikelteils morgen Dienstag, 10. Mai.



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