Tipps & Tricks 19.11.2015, 12:13 Uhr

Schritt für Schritt zur eigenen Webseite

Einen eigenen Blog aufsetzen und dann noch die Webseite registrieren: Das tönt zunächst kompliziert – ist es aber nicht. In unserer zweiteiligen Praxisanleitung zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie es geht.
Ob als Verein oder als Firma: Ohne einen eigenen Webauftritt geht heute nichts mehr. Natürlich kann man auch jemanden mit der Erstellung einer professionellen Seite beauftragen. Doch in den meisten Fällen muss man nicht einmal Websprachen wie HTML und CSS beherrschen. Denn es gibt auch professionelle Content Management Systeme (CMS) wie WordPress, die Ihnen den Umgang mit Webelementen erleichtern. Auch fürs Registrieren einer Domain braucht es keinen Bachelor-Abschluss in Informatik. Wir zeigen Ihnen in unserer zweiteiligen WordPress-Serie, wie Ihnen in wenigen Schritten eine Webseite gelingt.
Ein Content Management System - kurz CMS - sorgt dafür, dass die gesamte Technik sauber vom Inhalt getrennt ist
Quelle: PCtipp

Vorbereitung

Im folgenden Beispiel gehen wir von einer einfachen statischen Webseite aus. Das kann eine Vereinsseite oder ein persönlicher Blog sein. Damit Sie eine Webseite «hosten» bzw. auf einem Webserver ablegen können, brauchen Sie zunächst Speicherplatz (einen sogenannten «Webspace»). Die Wahl des Hosters kann nach individuellen Bedürfnissen variieren, z.B. nach zusätzlichen E-Mail-Adressen, Domains und Support-Dienstleistungen. Das Konfigurationsprinzip ist bei vielen Anbietern ähnlich. Für unser Beispiel verwenden wir das Hostpoint-Starterpaket für Fr 9.90 im Monat. Damit erhält man 10 GB Webspace und die Möglichkeit, bis zu zehn eigene Domains zu verwalten. Es gibt auch vergleichbar günstige(re) Angebote, etwa von Anbietern wie kreativmedia.ch oder Hosttech.ch. Wichtig für den Betrieb von WordPress-Seiten ist eine MySQL-Datenbankunterstützung. Zudem sollten Sie am besten gleich abklären, ob eine WordPress-Installation direkt über die Konfigurationsoberfläche des Anbieters möglich ist. Fragen Sie sonst beim Anbieter Ihrer Wahl nach.
Der Konfigurationsassistent des Hostpoint-Starterpakets führt Sie direkt zur Domain-Auswahl, falls Sie diese auch beim Hoster buchen möchten
Quelle: PCtipp

Domain und Webspace registrieren

Ein Hosting kann man auch ohne eigene Domain bestellen. Man erhält dann eine Test-URL wie z.B username.myhostpoint.ch und kann die Webseite ohne eigene Domain aufbauen. Bei einem sogenannten Domain-Registrar suchen Sie sich eine beliebige Wunsch-Domain nach Ihrem Gusto aus. In unserem Anwendungsfall ist es sehr einfach: Der Anbieter Hostpoint kann auch gleichzeitig als Domain-Registrar fungieren und führt Sie gleich zu Beginn durch eine entsprechende Übersicht. Sie erhalten dann bei zusätzlichem Kauf der Domain zwei Verträge: einen für den Server und einen für die gewünschte Domain.
Information
Fachbegriffe DomainEin typisches Beispiel einer Domain ist www.pctipp.ch – eine Adresse, unter der ein Rechner im Internet erreichbar ist. Domains setzen sich meist aus drei Teilen zusammen. Zuvorderst steht die Sub-Domain (z.B. www). Anschliessend folgt der Domain-Name (z.B. pctipp). Den Abschluss bildet die sogenannte Top Level Domain. Sie bezeichnet ein Land (ch steht für die Schweiz) oder eine Funktion. RegistrarAls Registrar, auch Domain-Namen-Registrar genannt, werden Unternehmen verstanden, welche die Registrierung von Internet-Domains im Auftrag des Kunden als Wholesalespartner der Registry durchfü̈hren. Der Registrar ist damit die Schnittstelle zwischen Registry und dem Endkunden (Domain-Namen-Halter). Registrare wiederum, z.B. Hostpoint, verkaufen die Domain-Namen an Endkunden und sind dazu in der Regel von der Registry authorisiert (stehen in einem direkten Vertragsverhältnis).
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Erste Schritte mit WordPress

Domain mit Hosting verknüpfen (falls nötig)

Vorausgesetzt, die gesuchte Domain ist frei, können Sie diese nun als Ihre zukünftige Webseitenadresse festlegen. Will ich zum Beispiel die Wunschadresse simonswelt.ch oder simonscave.ch, kann ich diese Domain sofort registrieren, sofern sie verfügbar ist. Mit der Registrierung der Domain muss aber auch der Internetserver wissen, dass es die Webseite überhaupt gibt.
Vereinfacht die Sache: Domain und Server beim gleichen Anbieter
Quelle: PCtipp
Verwenden Sie einen anderen Registrar anstelle von Hostpoint, müssen Sie zuerst die Namensserver des Webhosters beim Domain-Registrar eintragen. Um die Einträge für Namensserver nachzuschlagen, halten Sie auf der Konfigurationsoberfläche des Hosters Ausschau nach einem Einstellungsmenü wie Domains. Sind die Namensserver neu eingetragen, wird es nicht lange dauern, bis die Domain richtig auflöst. Werden bei einer bestehenden Domain die Namensserver umgestellt, müssen Sie sich bis zu 24 Stunden gedulden. Das weltweite Domain-Namenserver-Netzwerk (DNS) muss den Namensserver-Eintrag zuerst «lernen».

WordPress-Paket installieren

Nun passiert aber noch nichts, wenn man die URL aufruft. Dazu muss zunächst die Domain mit einem Ordner von Webseiten-Inhalten verknüpft werden. Doch erst brauchen wir Inhalte. Besonders schnell richten Sie einen eigenen Blog bzw. eine Homepage mit der kostenlosen Software WordPress ein. WordPress ist dank zahlreicher unabhängiger Entwickler inzwischen zu einem mächtigen Werkzeug angewachsen. Zahlreiche Webhoster bieten dazu schon vorkonfigurierte WordPress-Pakete an. Bei Hostpoint findet man das Installationspaket in der Konfigurationsfläche des Servers unter dem Eintrag Webseiten/Applikationen.
Bei Hostpoint installieren Sie WordPress direkt übers Control Panel
Quelle: PCtipp
Achten Sie darauf, dass das Verzeichnis nicht in einem zusätzlichen WordPress-Ordner installiert wird. Am besten installieren Sie WordPress direkt auf die Domain ohne Unterordner. Grund: Wenn Sie die URL später einmal umstellen, wirds unübersichtlich, da das CMS die Umstellung in den Einstellungen des Backends hinterlegt.

Wichtig: hochsicheres Passwort wählen

Klicken Sie auf Installieren. Danach werden Sie gleich zu einer Startseite von WordPress weitergeleitet, um den Admin-Account festzulegen. Die Software fordert Sie nun auf, für den Admin-Account und die zugehörige E-Mail-Adresse ein sicheres Passwort zu wählen.
Sie sollten gleich von Anfang an ein möglichst sicheres Passwort wählen
Quelle: PCtipp
Hinweis: Wählen Sie auf keinen Fall einen Standard-User wie admin. Ausserdem sollte das Passwort wirklich sicher sein! Verwenden Sie als Passwort keine zusammenhängenden Wörter. Ratsam sind komplexe Zeichenfolgen, wie von WordPress vorgeschlagen. Benutzen Sie dieses Passwort ausserdem für keinen anderen Dienst.
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Wichtige Ratschläge vor dem Einstieg

Die ersten Schritte

Es kann nun noch eine Weile dauern, bis man auf der frisch angelegten Domain eine erste Testseite von WordPress vorfindet. Auf jeden Fall werden Sie irgendwann nur Ihre Domain aufrufen müssen - und Sie landen gleich im sogenannten WordPress-Dashboard, nachdem Sie zur Eingabe der Benutzerdaten aufgefordert wurden. Über das Dashboard verfassen Sie die eigentlichen Beiträge, konfigurieren das Layout (Theme) und Ihre Plug-Ins (Werkzeuge).
Das WordPress Dashboard: Hierüber editieren Sie Inhalte und installieren Plug-Ins
Quelle: PCtipp
Wenn Sie später von der Testseite wieder zurück ins Dashboard gelangen wollen, um Inhalte zu editieren, hängen Sie an Ihre Adresse einfach wieder die Adresszugabe /wp-admin an.
Nach dem ersten Login sollte irgendwann ohne Ihr eigenes Zutun bereits eine erste WordPress-Testseite erscheinen
Quelle: PCtipp
Wir wenden uns zwar erst im zweiten Teil ausführlich dem CMS zu. Gleich zu Beginn wollen wir Ihnen jedoch die wichtigsten Sicherheitshinweise mitgeben.

Wichtig: Schutz der Kommentarfunktion

Zum Spam-Schutz der Kommentarfunktion verwenden Sie am besten ein Plug-In wie Akismet (von den WordPress-Machern). Wir empfehlen, gleich von Anfang an die Kommentarfunktion zu deaktivieren oder dieses Plug-In zu installieren. Plug-Ins installieren Sie via WordPress-Dashboard: Dort finden Sie in der linken Ansicht eine entsprechende Rubrik, von der Sie sämtliche Bearbeitungswerkzeuge (wie Apps auf einem Smartphone) installieren und deinstallieren können.
Wichtig: Installieren Sie bei WordPress neue Plug-Ins und sogenannte Themes ausschliesslich aus vertrauenswürdigen Quellen.

Regelmässige Backups und Updates

Zu empfehlen sind ausserdem regelmässige Backups. Anstelle des umständlicheren Wegs via FTP können Sie auch hier auf eine Reihe guter Plug-Ins zurückgreifen: z.B. auf WP Database Backup. Einmal installiert, können Sie direkt via WordPress-Dashboard über den Eintrag Werkzeuge automatische Backups festlegen. Die zu exportierenden Daten können Sie dann zeitgesteuert entweder via FTP auf ein NAS im Netzwerk oder sogar via Dropbox absichern. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer Backup-Plug-Ins für Clouds wie Google Drive, Dropbox und Amazon. 
Hinweis: Wie bei jeder Software sollten Sie WordPress und die Plug-Ins regelmässig auf Aktualität überprüfen und aktualisieren. Stellen Sie sicher, dass unten rechts auf dem Dashboard mindestens die Software-Version 4.31 steht. Ist eine ältere Fassung installiert, klicken Sie links oben auf Aktualisieren.
Im zweiten Teil unserer WordPress-Serie zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie mit WordPress Ihre erste Seite einrichten. Wer es jetzt schon kaum erwarten kann, findet alternativ im deutschprachigen Forum von http://de.wordpress.org sehr übersichtliche Orientierungshilfen.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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VoiceX
19.11.2015
wieso so kompliziert?!? wieso denn nicht gleich bei Wordpress beginnen?!? ein bisschen mühsam über so viele stellen. und privat reicht das alle mal. wenn man eine eigene URL/Domain will oder hat, kann man die ja auch auf die Wordpress/Jimdo-URL umleiten ;)

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pebaly
19.11.2015
Dem kann ich voll zustimmen. Ich habe seit einem Jahr eine Jimdo-Website. Super! Ich finde, dass man als Neuling am schnellsten und einfachsten Webseiten mit Jimdo.de erstellen kann. Zudem kann man sofort loslegen, ohne eine URL beantragen und registrieren zu lassen. So kann man zuvor unentgeltlich üben! Voll einverstanden! Habe gute Erfahrung mit Jimdo gemacht. Unsere Homepage läuft seit einem Jahr problemlos...

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clickwork
19.11.2015
Einfacher und billiger WordPress ist "relativ" einfach. Relativ meint im Vergleich zu anderen Content Management Systemen wie Joomla oder Drupal. Aber das ist es dann auch schon. Insbesondere der Wartungsaufwand darf nicht unterschätzt werden. So sind beispielsweise häufige Aktualisierungen aus Sicherheitsgründen unumgänglich. Einfacher und billiger für den Einstieg sind Baukästen wie das erwähnte Jimdo aber auch WordPress.com oder Wix. Und wer es selber einfacher haben möchte und vor allem billiger, was das Hosting betrifft, fährt zumnidest für Blogs und kleine Websites mit einem schlanken CMS ohne Datenbank wie Bludit, Grav, Kirby usw. besser.

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dave36
20.11.2015
Beim Jimdo kriege ich schübe. Für eine Familienwebseite mag das noch gehen. Aber für Verein- oder Firmenwebseiten ist das ein absolutes No-Go. Letzte Woche war Jimdo und alle damit verknüpften Webseiten 3 Tage nicht zu erreichen. DDOS-Attacke lässt grüssen. Da erstelle ich lieber ein eigener Webspace à la Kreativmedia und installiere Wordpress wie im PC-Tipp-Artikel beschreiben... Gruss Dave

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strubidubi
09.08.2017
Besseres Angebot Vielen Dank für den Tip. Mir ist das aber viel zu kompliziert und hab bei Sky Work [Mod edit: Werbung gelöscht] einen wunderbaren Partner gefunden. Super Preise, professionelle Umsetzung und sehr freundliche Leute. Die machten mir auch ein Logo und natürlich das wichtigste, die Seite in Google auf eine gute Position zu bringen.

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malamba
09.08.2017
hostpoint.ch bietet für Website einen guten Service u.a diverse Websiten Vorlagen, an.

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Tweety
10.08.2017
Ich mache alle Seiten mit Joomla, da ich das inzwischen relativ gut beherrsche. Meine Erfahrungen mit Jimdo oder ähnlichem: Für Anfänger und kleine anspruchslose Webseiten mag das gehen. Aber wehe, wenn man dann etwas ausbauen will. Dann wirds ziemlich mühsam. Und leider ist es dann so, dass man nicht einfach die Datenbank rasch sichern kann und dazu noch das Template und dann auf einen eigenen Server umziehen kann. Nein, wenn man dann was "eigenes" haben möchte, muss man die ganz Arbeit wieder neu aufsetzen. Darum gut überlegen, ob so ein Fertigangebot wirklich das ist was man möchte. Und nicht nur an die nächsten 2 oder 3 Monate denken. Sondern bitte auch mal etwas weiter überlegen. :-)