Alles über die Kamera im iPhone 7 (Plus)

DNG, RAW, Zoom und Portraits

Die Wahrheit über DNG und RAW

Das iPhone 7 kann wahlweise in JPEG oder DNG/RAW fotografieren. Im zweiten Fall werden die Bildinformationen nicht ganz so stark aufbereitet, wie bei den JPEGs. Leider ist dieses Thema gespickt mit viel «Wenn und «Aber».

Ist das DNG-Format ein RAW?

Nein. Eine RAW-Datei ist komplett unbearbeitet. Eine DNG-Datei kann durch die Kamera-Software bereits modifiziert worden sein. Die technischen Unterschiede finden Sie hier ausführlich dargelegt.
Sie erkennen die Bearbeitung durch die Kamera auch daran, dass die DNG-Datei besser aussieht, als sie es eigentlich dürfte. Ausserdem zeigt sie bei Aufnahmen im schwachen Licht klare Spuren der Rauschunterdrückung, weil das Bild zuschmiert. Bei einem RAW schmiert nichts zu; stattdessen wird einfach das Rauschen stärker abgebildet.

Was bringt DNG?

Leider nicht so viel, wie eine echte RAW-Datei bringen würde, weil die Software des iPhone 7 die Daten modifiziert. Zu den wichtigsten Vorzügen gehört der höhere Dynamikumfang und 16 Bit Farbtiefe. So lassen sich in den Lichtern und Schatten deutlich mehr Details herausarbeiten – erst recht, wenn die Fotos in einer spezialisierten Software wie Adobe Lightroom bearbeitet werden.
DNGs und Lightroom: ein ideales Paar für anspruchsvolle iPhone-Fotografen
Quelle: PCtipp
Die 16-Bit-Farbtiefe bedeutet wiederum, dass statt der 16.9 Millionen Farben bei JPEGs mehrere Milliarden Farben dargestellt werden können. Doch all den tollen Aussichten zum Trotz haben wir es immer noch mit einem Smartphone zu tun, das schneller an die Grenzen stösst, als eine «richtige Kamera». Trotzdem lohnt sich das DNG-Format, wenn Sie bereit sind, etwas mehr Arbeit bei der Nachbearbeitung zu investieren.
Nebenbei: Mir ist kein Smartphone bekannt, das tatsächlich in RAW fotografiert; stattdessen liefern alle bereits aufbereitete DNG-Dateien. Der Etikettenschwindel hat also System.

Wie fotografiere ich im DNG-Format?

Mit Apps von Drittanbietern, aber nicht mit der Kamera-App von Apple. Das DNG-Format kann zum Beispiel nicht zusammen mit dem digitalen Zoom verwendet werden (dazu später mehr). Apple hat das DNG-Format wahrscheinlich deshalb aus der Kamera-App verbannt, weil es bei den meisten Benutzern eher Verwirrung stiften würde.
Die populäre, mächtige Foto-App ProCamera bietet zum Beispiel die Option, DNG zusätzlich zum JEPG aufzuzeichnen. Dabei müssen Sie sich jedoch am iPhone 7 Plus für das Weitwinkel- oder Teleobjektiv entscheiden – eine Zwischenstufe ist nicht möglich, weil diese Software-Tricks der Idee von DNG zuwiderlaufen.
Die Einstellungen links für das Dateiformat und die Wahl des Objektivs
Quelle: PCtipp

Das Zoom

iPhone 7. Wenn Sie mit dem iPhone 7 fotografieren, können Sie Motive heranholen, indem Sie auf dem Display der Kamera-App die Finger spreizen. Das ist jedoch Augenwischerei, denn tatsächlich werden einfach die vorhandenen Bildinformationen aufgeblasen, was zu einer Minderung der Qualität führt. Wenn sich also die Möglichkeit bietet, stattdessen näher an das Motiv heranzugehen, nutzen Sie diese! Die Bilder werden in jedem Fall besser.
iPhone 7 Plus. Beim iPhone 7 Plus können Sie zwischen zwei verschiedenen Brennweiten wählen: zwischen dem Weitwinkel mit 28 Millimeter und dem sehr leichten Tele mit 56 Millimeter. Zwischen den beiden Brennweiten schalten Sie mit einem Tippen auf die Schaltfläche 1x respektive 2x um.
Es geht aber noch subtiler. Halten Sie den Finger auf diese Schaltfläche gedrückt; jetzt können Sie stufenlos bis 10x zoomen.
Der Zoom funktioniert auch stufenlos
Quelle: PCtipp
Achtung: Bis 2x verwendet das iPhone 7 Plus ziemlich gewiefte Software-Tricks, um die besten Informationen aus beiden Kameras zu extrahieren und neu zusammenzusetzen. Alles, was über 2x hinausgeht, läuft jedoch wieder auf eine simple Vergrösserung des Ausschnitts hinaus und sollte tunlichst vermieden werden.

Porträts mit dem iPhone 7 Plus

Der Porträt-Modus ist zweifellos das Highlight des iPhone 7 Plus. Er funktioniert nur mit dem Teleobjektiv, doch das ist für Personenaufnahmen sowieso viel besser geeignet. Durch die Unterstützung des Weitwinkels wird zusätzliche eine dreidimensionale Tiefenkarte berechnet. Diese Karte bildet die Grundlage, um diese attraktive Unschärfe zu berechnen, die das Motiv vom Hintergrund abhebt.
Der Porträt-Modus arbeitet nicht immer fehlerfrei – aber meistens
Quelle: PCtipp
Setzen Sie diesen Modus bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein, denn das iPhone 7 Plus speichert auf Wunsch eine zweite JPEG-Variante ohne Tiefeneffekt. Dazu müssen Sie sich lediglich davon überzeugen, dass in der Einstellung Fotos & Kamera unter Porträtmodus die Option Foto behalten aktiviert ist. So getan, können Sie nur gewinnen.
Das Porträt-Programm funktioniert mit verschiedenen Motiven, aber verlassen Sie sich nicht drauf – denn sein Name kommt nicht von ungefähr. Die Motiverkennung ist auf Gesichter und Körper getrimmt, sodass Sie mit diesen Motiven die besten Ergebnisse erhalten. Doch weil immer eine unveränderte Kopie gespeichert wird, sollten Sie hemmungslos damit experimentieren.
Funktioniert auch mit den obligatorischen «Meine-Füsse-sind-in-den-Ferien»-Fotos
Quelle: PCtipp
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