Shield TV: Gamer-PC verdrängt Spielkonsolen
Technische Details – und eine Einkaufliste
Das Grundgerüst
Um Spiele in der bestmöglichen Qualität vom PC auf Shield TV zu streamen, muss die Infrastruktur stimmen:
Nvidia Shield TV. Das kleine Modell reicht für unsere Zwecke und kostet ca. 250 Franken inklusive einem gelungenen Controller und der Fernbedienung.
PC mit Nvidia-Grafikkarte. Die Rechnung ist ganz einfach: Je besser der PC, desto besser die Grafik am Fernseher. Bei der Darstellungsqualität gibt keine Beschränkung nach oben. Doch der PC muss zwingend mit einer GTX-Videokarte von Nvidia ausgerüstet sein, genauer: mit einer GeForce GTX 650 oder besser.
Ethernet-Verbindung zum PC. Nicht verhandelbar. Theoretisch funktioniert die Verbindung auch über WLAN, doch die Resultate sind unterirdisch schlecht.
Xbox-Controller (optional). Der mitgelieferte Controller der Shield funktioniert einwandfrei. Es gibt nichts daran auszusetzen. Doch der Controller der Xbox gilt für viele Spieler als Referenz. Kompatibel sind nur die neuen Bluetooth-Controller, die zusammen mit der Xbox One S eingeführt wurden. Sie erkennen die neuen Modelle an der Verschalung rund um die Xbox-Taste: Beim neuen Controller (links) besteht diese aus einem Guss. Die alten Modelle sind hingegen aus drei Teilen zusammengesetzt.
PS4-Controller (optional). Auch der Controller der PS4 lässt sich mit wenigen Klicks installieren. Dazu später mehr.
Gamer-PC: viel hilft viel
Bei Games zählt in erster Linie die Grafikkarte. Deshalb suchte ich weniger einen PC, sondern vielmehr die beste erhältliche Grafikkarte, die in einen schnellen PC verpackt ist. Das Rennen machte ein «Predator»-Modell von Acer, in dessen Inneren eine GeForce GTX 1080 die Pixel vor sich hertreibt. Die GTX 1080 gilt zurzeit als schnellste Grafikkarte auf dem Markt. Ziel erfüllt.
Der Predator arbeitet erstaunlich leise, aber nicht unhörbar. Das Design gefällt bestimmt den meisten 14-jährigen, aber aus diesem Alter bin ich schon ein paar Mal raus. Beides spielt in diesem Fall keine Rolle, weil der PC unmittelbar nach der Einrichtung sein neues Domizil im Keller bezogen hat. Hier darf er sich ungestört austoben:
Ein langes Ethernet-Kabel (hier weiss im Bild) verbindet den PC mit dem Netzwerk-Verteiler. Von dort aus wandert das Signal in die gute Stube:
Vorbereitungen am PC
Die Funktion, um Games vom PC zur Shield zu streamen, nennt sich sinnigerweise GameStream. Dazu wird auf dem PC die kostenlose Anwendung GeForce Experience installiert und ein genauso kostenloses Nvidia-Konto angelegt. Im Bereich Shield wird anschliessend der Schalter GameStream umgelegt. Und das war auch schon alles.
Anschliessend wird an der Shield die App Nvidia Games geöffnet, damit sich in der Rubrik GameStream dieser Anblick bietet:
Spiele, Spiele, Spiele!
Auf dem PC unterscheidet die GeForce Experience zwischen mehreren Kategorien der Herkunft.
Unterstützte Spiele. Diese sind meist neueren Datums. Sie werden von der Software nicht nur automatisch erkannt, sondern durch massgeschneiderte Erweiterungen optimal für das Streaming vorbereitet. Nvidia nennt diese Erweiterungen «Game Ready Treiber». Diese werden fortlaufend aktualisiert, wobei neue Blockbuster-Titel wie Resident Evil 7 zeitnah unterstützt werden.
Nicht direkt unterstützte Spiele. Diesen Spielen werden die Game-Ready-Treiber vorenthalten. Allerdings fiel mir im Test kein Unterschied auf. Alles funktionierte wie am Schnürchen, auch bei alten Titeln. Einzig die fehlende Controller-Unterstützung kann zum Problem werden, wenn Sie darauf nicht verzichten wollen. Trotzdem ist nicht auszuschliessen, dass einige Spiele ihre Zusammenarbeit verweigern.
Steam-Spiele. Die Spiele in der Steam-Bibliothek werden automatisch erkannt, wenn das Steam-Verzeichnis von der Nvidia-Software überwacht wird. Ältere Titel beharren auf der Verwendung von Maus und Tastatur, doch die meisten neueren Titel bieten volle Controller-Unterstützung.
Die Controller
Spiele lassen sich mit Maus und Tastatur spielen – oder eben mit dem Controller, wie es für mich unverzichtbar ist. Das sind die Optionen:
Mitgelieferter Shield-Controller. Beim Controller bin ich extrem pingelig: Ergonomie geht über alles. Doch würde die Shield nur mit dem hauseigenen Controller funktionieren, hätte ich damit kein Problem: Der Shield-Controller fühlt sich hochwertig an und liegt sehr gut in der Hand. Für mich ist er das zweitbeste Eingabegerät nach dem Über-Controller von Microsoft.
Xbox-One-Controller. Das Objekt der Begierde. Er wird gekoppelt, indem die Bluetooth-Einstellungen an der Shield geöffnet und die Verbindungstaste am Controller für drei Sekunden gedrückt wird.
PS4-Controller. Bluetooth-Einstellungen auf der Shield öffnen und am Controller die «PS»- und die «Share»-Taste gleichzeitig gedrückt halten. Das war’s.
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