Tipps & Tricks 30.05.2017, 10:15 Uhr

Versteckte Funktionen beim Windows Defender Security Center

Das Creators Update verbessert Windows 10 an vielen Stellen. Doch was bringt eigentlich dieses neue Windows Defender Security Center? Hier ein Überblick.
Das Creators Update von Windows 10 löst einige Performance-Bremsen und räumt bei den Einstellungen auf. Mit dabei ist zudem eine neue App namens «Windows Defender Security Center». Mit der in Windows 10 integrierten App, die nicht mit dem Windows Defender zu verwechseln ist, will Microsoft die Anwender vor allem an zentraler Stelle über die wichtigsten Sicherheitseinstellungen informieren. Einbeziehen lassen sich auch Antivirenprogramme von Drittanbietern. Man findet die Verwaltungsoberfläche zu den verschiedenen Sicherheitseinstellungen am einfachsten über das Startmenü.
Tippen Sie im Suchfeld des Startmenüs einfach def.. ein. 
Rufen Sie das Defender Security Center über das Startmenü auf. Unten einfach def.. eintippen
Quelle: PCtipp

Die Startseite

Die Hauptansicht, auf die Sie über das «Häuschen»-Symbol gelangen, verschafft einen schnellen Überblick über die Systemgesundheit. Dazu gehören die Scan-Informationen der Antivirus-Software von Microsoft, der Firewall und ein paar weitere Funktionen wie die Verwaltung der Dateien und Apps bei möglichen Gefahren sowie die Familienoptionen. Nachfolgend wollen wir die einzelnen Bereiche einmal genauer unter die Lupe nehmen und Ihnen auch ein paar versteckte Einstellungen zeigen, die wir sinnvoll finden.
Die Verwaltungsbereiche der App
Quelle: PCtipp

Viren- & Bedrohungsschutz

Wenn Sie sowieso nur die Sicherheits-Software von Microsoft (Windows Defender) verwenden, können Sie in der Ansicht «Viren- & Bedrohungsschutz» im Wesentlichen Folgendes tun: Möglich ist hier einerseits eine Schnellüberprüfung, andererseits über den Link Erweiterte Überprüfung (weiter unten) auch eine vollständige Durchforstung, die mehr Zeit in Anspruch nimmt. Dies ergibt zum Beispiel dann Sinn, wenn Sie nur bestimmte Dateibereiche nach Bedrohungen scannen möchten oder bereits eine Malware das System befallen hat, damit Sie im nachfolgenden Kontextfenster auch eine Offline-Überprüfung durchführen können. 
In der «Erweiterten Überprüfung» verbirgt sich auch eine Offline-Funktion
Quelle: PCtipp
Der Überprüfungsverlauf veranschaulicht während eines Scan-Vorgangs gleich sämtliche Informationen zu gegenwärtigen Bedrohungen. Der Scan läuft aber im Hintergrund meist automatisch ab und Sie können natürlich auch weiterhin an anderen Dingen arbeiten. Wenn Sie in den Überprüfungsverlauf reinklicken, sehen Sie die aktuellen Bedrohungen, unter Quarantäne gesetzte Gefahren und auch wann Ihr System zum letzten Mal auf Virengefahren durchsucht wurde.
Praktisch ist der Datenschutzbereich, den Sie über den Link «Einstellungen für Viren- & Bedrohungsschutz» erreichen. Auf der nächsten Seite, unter «Ausschlüsse», lassen sich auch Ordner hinzufügen, die Microsoft erst gar nicht anfassen soll und den Konzern aus Redmond bei allfälligen Auswertungen von Meta-Informationen zur Verbesserung seiner Dienste gar nichts angehen.
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Geräteleistung & -integrität

Geräteleistung & -integrität

Das Fenster «Geräteleistung & -integrität» beinhaltet einen Gesundheitsbericht zu Ihrem ganzen System. Dazu gehören auch Informationen zu den Windows-Updates, der Laufwerkkapazität, den Treibern und der Akkulaufzeit. Wenn alles in Ordnung ist, ist alles auf grün.
Hier wissen Sie gleich, dass alle Treiber und Windows-Updates auf dem aktuellen Stand sind
Quelle: PCtipp
Versteckte Funktion: Neu gibt es im Creators Update eine «Blitz-Zurücksetzung». Windows wird dann neu installiert, persönliche Dateien und einige Windows-Einstellungen werden aber beibehalten. Wenden Sie die Auffrischungsoption (Refresh) aber nur im äussersten Notfall bei gröberen Hängern an. Die meisten Apps und auch Programme, die Sie installiert haben, werden aber dennoch entfernt. Dazu müssen Sie ganz unten auf den Eintrag «Zusätzliche Informationen» tippen. In Gang gesetzt wird die Auffrischungsfunktion über den Button «Erste Schritte». 
Mit dem Creators Update ist nun eine schnelle Zurücksetzung des Betriebssystems möglich
Quelle: PCtipp

Firewall- & Netzwerkschutz

Die Ansicht «Firewall- & Netzwerkschutz» veranschaulicht die Netzwerkverbindungen und die grundlegenden Firewall-Einstellungen. Innerhalb des Bereichs «Privates Netzwerk (sichtbar)» findet sich der Schalter, um die Windows-Firewall für Ihr heimisches Netzwerk ein- bzw. auszuschalten. Interessanter und sinnvoller ist der Bereich «Öffentliches Netzwerk»: In öffentlichen und unsicheren WLAN-Netzwerken lässen sich hier zudem alle eingehenden Verbindungen abblocken.
Im Bereich «Öffentliches Netzwerk» lässt sich eingehender Netzwerkverkehr abblocken
Quelle: PCtipp
An manchen Stellen wirkt das Defender Security Center aber noch nicht ganz fertig. Die weiterführenden Links, um beispielsweise Zugriffe von Apps zu verwalten oder Ausnahmeregeln anzulegen, führen zwar zu der klassischen Systemsteuerung, aber dann nicht mehr zurück zu der Hauptansicht des Dashboards. Vielleicht baut Microsoft diese Einstellungen noch aus. 
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App- & Browsersteuerung

App- & Browsersteuerung

Unter «App- & Browsersteuerung» lassen sich Sicherheitseinstellungen zu Dateien, dem Edge-Browser und den Store-Apps verwalten. Die Standardeinstellungen sind alle auf Status «Warnen» – das ist empfehlenswert. Das Warnverhalten für mögliche Dateischädlinge oder Webseiten mit Malware sind bei Windows 10 längst nicht mehr so penetrant wie seinerzeit bei Windows Vista. Falls doch einmal eine vertrauenswürdige Datei ständig am Sicherheitsfilter rumnörgelt, wissen Sie nun, wo Sie im Bedarfsfall den «Smartscreen»-Filter kurz ausschalten können.
Hier müssen Sie nichts ändern
Quelle: PCtipp

Die Familienoptionen

Die Familienoptionen offerieren Ihnen keine Funktionen, mit denen Sie etwas anpassen können. Der Bereich ist eher informativer Natur für Eltern. Mit dem Microsoft-Account können Sie dann beispielsweise die Kaufeinstellungen für Apps und Games verwalten, die Aktivitäten der Kinder einsehen und ein Limit für die Anzahl PC-Stunden festlegen. 
Die «Familienoptionen» zur Aktivitätenverwaltung der Kinder sind im Wesentlichen eine informative Anlaufstelle für Eltern
Quelle: PCtipp
Randnotiz: Ganz versteckt, erkennbar an einem kleinen Zahnrädchen (unten) finden Sie zu guter Letzt noch eine Verwaltungsfunktion, mit der sich das Benachrichtigungsverhalten der Firewall- und Antivirus-Software anpassen lässt. Im Wesentlichen kann man mit zwei Reglern ein- und ausschalten, ob man zu Bedrohungslagen wie Malware benachrichtigt werden möchte. Viel mehr offeriert dieser Einstellungsbereich (noch) nicht.
Über die Einstellungen verwalten Sie die Benachrichtigungen zu Bedrohungen der Windows-Firewall und -Antivirus-Software
Quelle: PCtipp

Fazit

Das Windows Defender Security Center verschafft durchaus Übersicht, wenn man auf einen Blick wissen will, welche Gefahren lauern, und ob das Betriebssystem bezüglich wichtiger Sicherheits-Updates und die Treiber auf dem aktuellen Stand sind. Empfehlenswert ist die App auch für Windows-10-Neulinge oder weniger versierte PC-Anwender; allerdings wirkt die Anwendung an einigen Stellen noch nicht ganz fertig. 

Bildergalerie
Wer will, kann jetzt über die Einstellung-App die Programmliste im Startmenü komplett ausblenden. Ganz im Stil von Windows 10 Mobile


Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Gaby Salvisberg
30.05.2017
Hallo dieti Klicke auf Start. Dort sind die Programme alphabetisch aufgeführt. Unter W ist dann auch "Windows Defender Security Center" zu finden. Herzliche Grüsse Gaby