Windows 8.1: Hyperlinks sind in Mail-App nicht verlinkt

Lösung: Man hat sich über die Jahre hinweg daran gewöhnt, dass Hyperlinks in empfangenen E-Mails auch tatsächlich anklickbar verlinkt sind. Zum Beispiel in der Windows Phone Mail-App ist der Link klickbar, ebenso wenn Sie die Mail in der Office-Anwendung Outlook 2013 (siehe Bild) oder in einem Mailprogramm wie Mozilla Thunderbird betrachten. 

Dies trifft aber nicht immer zu. Wenn Sie die Mail über die Webseite Outlook.com lesen, ist der Link oftmals nicht aktiv; er steht einfach als Text in der Mail. Dasselbe gilt auch für die Vollbild- bzw. Kachel-App «Mail» unter Windows 8/8.1, siehe Bild. Um bei diesen Clients die angegebene Webseite zu besuchen, müssen Sie die Webadresse markieren, kopieren und in die Adresszeile des Browsers einfügen. Sogar die untere der zwei «verlinkten» Webadressen ist nicht klickbar, weil wir den Webadressentext zu Testzwecken nur mit «www.computerworld.ch» verlinkt haben, und nicht mit der vollständigen Webadresse «http://www.computerworld.ch». Dennoch erhalten Sie in der Mail-App auf jeden Fall auch einige Mails, in denen die Links klickbar funktionieren.

Wie kommt das? Es hängt sowohl vom Absender als auch von Ihrem Mailclient ab. Wenn der Absender einfach eine Webadresse wie www.pctipp.ch in eine Mail tippt, ist das noch kein Link, nicht einmal dann, wenn er vorne ein «http://» hinsetzt. Dennoch interpretieren die meisten aktuellen Mailclients alles als Weblink, was mit «http://» beginnt - und alles, was ein «@» enthält, als E-Mail-Link; manche (z.B. Outlook 2013) tun das auch mit allem, was mit «www.» anfängt. Die Mail-App von Windows 8 hingegen betrachtet alles als Text, was nicht explizit als Hyperlink formatiert wurde. 

Nicht in jeder Mail kann man eine Webadresse als Hyperlink formatieren. Es gibt heute grundsätzlich noch zwei verwendete Mailformate: «Nur Text»-Mails und HTML-Mails. In einer «Nur Text»-Mail lassen sich Webadressen zwar problemlos nennen. Mangels Verlinkungsmöglichkeit können Sie aber beim Verfassen keinen Link draus machen. Webadressen in reinen Textmails funktionieren beim Empfänger also nur als anklickbare Links, wenn sein Mailprogramm diese entsprechend interpretiert und von sich aus klickbar macht.

Das zweite Mailformat ist HTML, die Seitenbeschreibungssprache, die Sie von Webseiten her kennen. Das ist auch das bei den meisten Mailprogrammen inzwischen als Standard eingesetzte Format, weil es Textgestaltung (Farbe, Schriftgrösse, Tabellen etc.) und eben auch echte Hyperlinks erlaubt. Tippt jemand in einer HTML-Mail eine Webadresse wie «http://www.pctipp.ch» ein, können damit während des Verfassens der Mail drei Sachen passieren: Entweder merkt eine Art AutoFormat-Funktion im Mailprogramm, dass soeben eine Webadresse eingetippt wurde - und verpasst der Webadresse automatisch einen Hyperlink. Das macht Outlook so. Oder das Mailprogramm verlinkt gar nichts automatisch; vielleicht stellt es aber die Adresse beim Verfassen trotzdem als Link dar. Oder aber der Anwender verlinkt die Webadresse selbst.

Als Empfänger können Sie da nicht viel tun. Wenn etwas nicht verlinkt ist, dann ist es das nicht. Sie können höchstens eine andere Mailanwendung suchen, die Webadressen automatisch als Hyperlinks interpretiert. Wenn Sie als Absender sicherstellen wollen, dass der Empfänger Ihrer Mail bei einer darin erwähnten Webadresse auch einen klickbaren Hyperlink vorfindet, müssen Sie die Webadresse selbst verlinken.

Das geht schnell und einfach: Stellen Sie über die Format-Einstellungen oder Optionen sicher, dass Ihr Mailprogramm HTML- statt Nur-Text-Mails erzeugt. Sonst fehlt die folgende Möglichkeit: Markieren Sie beim Verfassen einer Mail die zu verlinkende Webadresse, klicken Sie mit Rechts drauf und wählen im Kontextmenü etwas wie Link oder Hyperlink (siehe Bild). Beim Linkziel tippen Sie die Webadresse ein, auf die Sie verweisen wollen.