Tipps & Tricks 19.08.2009, 07:33 Uhr

Wer braucht 64 Bit?

Wie die aktuellen Windows-Fassungen wird auch das neue Windows 7 als 32-Bit- sowie 64-Bit-Variante erhältlich sein. Der PCtipp erklärt, wem mehr Bit wirklich einen Mehrwert bringen.
Die Sache mit den 64 Bit können Sie sich etwa so vorstellen: Je breiter der Briefkastenschlitz ist, desto grössere Umschläge lassen sich einwerfen. Wenn Prozessor und Arbeitsspeicher (RAM) pro Takt nicht nur 32 Bit, sondern 64 Bit lange Anweisungen und Daten verarbeiten können, ist eine deutliche Leistungssteigerung möglich – dies zumindest theoretisch. Denn ein 64-Bit-fähiger Prozessor ist nicht zwingend schneller als sein 32-Bit-Pendant. Es spielen noch diverse andere Faktoren mit, wie etwa der Zwischenspeicher (Cache) oder die Taktfrequenz des Prozessors.
Dieses 32-Bit-Windows zeigt nur 3 GB RAM an, obwohl 4 GB installiert sind
Pro und Kontra
Hauptargument für ein 64-Bit-Windows ist der Umgang mit dem Arbeitsspeicher: Die 32-Bit-Versionen verwalten höchstens 4 GB RAM. Zudem kann keine Software mehr als 2 GB für sich beanspruchen. Ein 64-Bit-System überwindet beide Hürden. Es lassen sich mehr Programme gleichzeitig betreiben und mehr Daten pro Zeiteinheit verarbeiten.
Der Umstieg lohnt sich damit für alle, die Anwendungen mit grossem RAM-Bedarf benutzen, etwa für CAD, 3D-Rendering oder grosse Datenbanken. Wer auf dem PC nur Office und Internetsoftware verwendet, wird von einem Umstieg wenig haben. PCs mit weniger als 4 GB RAM profitieren kaum.
64 Bit haben sich vor allem wegen verschiedener Altlasten noch nicht durchgesetzt. Aus Angst, ein geliebtes Stück Hard- oder Software könnte den Wechsel nicht mitmachen, bleiben die Anwender bei den bewährten 32-Bit-Systemen. Die gute Nachricht: Praktisch alle neueren Prozessoren unterstützen die modernere 64-Bit-Architektur. Immer mehr Hardware-Hersteller veröffentlichen passende Treiber – ebenfalls für Billiggeräte. Nicht zuletzt sind die meisten 32-Bit-Programme auch unter 64 Bit lauffähig. Abgesehen davon, ist Arbeitsspeicher billiger als je zuvor.
Test bestanden: Hier lässt sich ein 64-Bit-Betriebssystem installieren (siehe letzte Zeile 64 Bit-fähig: ja)
Bereit für 64 Bit
Sie finden sehr einfach heraus, ob Ihr System 64-Bit-tauglich ist. Öffnen Sie unter Windows Vista Systemsteuerung/System und Wartung; gehen Sie zu Leistungsinformationen und -tools. Unter der kleinen Liste klicken Sie auf Details anzeigen und drucken. Wenn bei «Systemtyp» der Eintrag «64 Bit-Betriebssystem» steht, ist ein solches bereits installiert. Falls auf Ihrem PC ein 32-Bit-Vista läuft, entdecken Sie die Zeile «64 Bit-fähig» und dahinter den Eintrag «Ja».
Verwenden Sie Windows XP, greifen Sie zum Gratis-Tool SiSoftware Sandra Lite. Nach der Installation wechseln Sie zu Hardware-Informationen und doppelklicken bei «Onboard Geräte» auf Prozessor(en). Wenn unter «Erweiterte Funktionen» hinter «AMD64/EM64T Technologie» ein «Ja» steht, sollte ein 64-Bit-Windows problemlos laufen.
Laut SiSoftware Sandra Lite ist dieser Prozessor 64-Bit-fähig (siehe letzte Zeile: AMD64/EM64T Technologie: ja)
Drum prüfe, wer sich bindet
Vom Prozessor alleine hängt die Kompatibilität nicht ab. Besuchen Sie auch die Webseiten Ihrer Hardware-Hersteller. Für folgende Komponenten braucht es 64-Bit-Treiber: Chipsatz, Netzwerkkarte, Grafikkarte, Soundkarte; falls vorhanden auch für Webcam, Drucker, Scanner, Modem, Kartenleser, Infrarotschnittstelle, Touchpad, Bluetooth, TV-Karte, WLAN und Gamecontroller.
Klicken Sie sich ausserdem auf der Microsoft-Seite zur Kompatibilität von Hardware zu Ihren Geräten durch. In den Details (unter dem Link Learn more) finden Sie jeweils bei jedem Produkt einen separaten Reiter 64 Bit.
Obwohl es noch kaum echte 64-Bit-Software gibt, sind die installierten Anwendungen im Gegensatz zur Hardware das kleinere Problem. Durchsuchen Sie die Seiten Ihrer Software-Hersteller nach Informationen über die Lauffähigkeit unter einem 64-Bit-Windows. Das Gros der gängigen Anwendungen (etwa Office XP, Firefox, Adobe Reader) wird keinen Ärger machen.
Blick in die Zukunft
Auch das neue Windows 7 wird in einer 64-Bit-Variante erscheinen. Wer einen kompatiblen PC hat, kann schon jetzt die Vorabversion bei Microsoft gratis herunterladen und testen.



Kommentare
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Nitro
19.08.2009
schon interessant was man alles für hardcoresachen braucht um Dinge mit Windows zu machen können die ein Rechner mit 16bit vor 25 Jahren mit wesentlich weniger Ram und Hardwareausstattung aus dem efe konnte.

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Telaran
19.08.2009
schon interessant was man alles für hardcoresachen braucht um Dinge mit Windows zu machen können die ein Rechner mit 16bit vor 25 Jahren mit wesentlich weniger Ram und Hardwareausstattung aus dem efe konnte.Früher musste nicht alles mit Buttons, Werbebanner und möglichst selbst wählbaren Styles und Menüdialogen gelöst werden. Die meiste Rechenleistung geht eben durch die Visualisierung/Echtzeithilfen der Daten drauf. Sprich für Luxus, den wir aber kaum mehr missen wollen (Indizierte Suche, Darstellung der Textformatierung, Rechtschreibprüfung mit entsprechender Markierung, Autovervollständigen, usw usw). Sieht man doch auch in Linux: Je mehr es an Windows in Sachen Aussehen und Design ran kommt, desto Ressourcenhungriger wird es (sicher kein Vergleich zum Windows, aber ein deutlicher Unterschied zwischen Konsole-Only oder KDE & co) Ich perösnlich verfluche MS, dass sie mit Windows 7 nicht endlich die 32bit Schiene von Board werfen und die Hersteller zwingen, endlich mal ihre Arbeit zu machen (gibt leider einige Hersteller, die noch keine 64bit Kompatible Software rausgebracht haben und sich solange davor drücken, wie es für "die Mehrheit der Standardsysteme" 32bit gibt)

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Manis
19.08.2009
Punkt für Apple Wieder mal etwas, was Apple schon 2003 hatte(mit dem G5) und Microsoft heute noch dran arbeitet! Microsoft hat es immer noch nicht geschafft, ein 32 und 64-Bit fähiges Betriebssystem rauszubringen, das eben beides ausführt. Nur als Vergleich, hat Apple mit Leopard ein Betriebsystem geschaffen, das auf dem G4(32-bit, PPC), auf dem G5(64-bit, PPC), den Intel Core Duos(32-bit, Intel) und den Core 2 duos (64-bit, Intel) läuft und alle Programme ausführt! Weiterhin ist es peinlich, dass die 32-Bit Systeme nur 3GB RAM adressieren können, obwohl sie 4GB adressieren können müssen. Und was macht das tolle Microsoft?? Naja die machen Werbung, die wirklich peinlich ist, anstelle einmal ihr scheiss OS auf Vordermann zu bringen! Mein Kommentar wird dem PCtipp bestimmt wieder einmal nicht in den Kram passen, aber die Apple-Kunden sind nun halt mal die zufriedensten der Welt und müssen sich nicht mit solchen Dingen herumschlagen, es funktioniert einfach. Wenn ich dann da noch ein Zitat von Steve Jobs anbringen dürfte: »Design isn't just what it looks like and feels like! Design ist how it works!« Manis

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maedi100
19.08.2009
...läuft und alle Programme ausführt! Weiterhin ist es peinlich, dass die 32-Bit Systeme nur 3GB RAM adressieren können, obwohl sie 4GB adressieren können müssen. ... Funktionieren auch noch 32 Bit Treiber von externen Geräten? Das wäre ja die Frage. Und 32 Bit Betriebssysteme können im sinne 4.xy Gigabyte adressieren (nicht nur RAM), jedoch wird ja ein Teil des Adressraums vom Mainboard und anderen Komponenten verwendet.

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Lunerio
19.08.2009
Mainboard. Ja OnBoardgeräte schon... Aber klein wenig. Zu dem braucht die Grafikkarte auch was. Wenn ein 1GB Grafikkarte drin ist, dann sind sicher 1100MB vergeben (so mit Mainboard halt). Von 4GB aus den Modulen hätte man knapp 2950MB übrig. ES IST ABER NICHT SO, DASS EIN 32BIT BETRIEBSSYSTEM NUR 3GB ADRESSIEREN KANN! Das vor allem geht an dich Manis. Du erzählst irgendein billiger *piep*. Ich würde lieber ein GRATIS Linux nehmen als ein Apple X mit irgend ein 2000.- schlapper Mac. Und das denken die allermeisten sicherlich auch. Für 2000.- kriegt man das non plus Ultra von einer PC mit Windows zusammen. Mit Windows/Linux hat man eine grössere Auswahl an Hardwares. Treiber unterstützen eher mehr die 2 Betriebssystemen als Apple. Warum? Weil Apple OS unbedingt auch für Apple geeignete Hardwares braucht. So ala http://digitec.ch/ProdukteDetails2.aspx?Reiter=Details&Artikel=158084 ... Und alles läuft im Apple auch nicht. Ich sage nur Spiele. Und so lang das einfach nicht möglich ist, sind auch nicht viele Kunden an Apple zufrieden. Würde Microsofts Zune in die Luft schleudern? Ne das tat es schon der Apple iPod Touch! Edit: Meine Erfahrung zu Mac OS X und das lächerlichste dazu: Es standen Macs mit Core2Duo 2,13GHz und 1GB RAM. Mit Excel gearbeitet. Aber nur Excel war offen. Paar mal konnte ich speichern. Plötzlich hiess es: Speicher zu wenig. Und ab da musste man Excel neustarten. Dann kam das immer jedes 3. Mal oder so. Das war in der Schule. Aber nein das hat auch sicher nichts mit den über 100 Benutzerkontos zu tun. War ja nur meiner aktiv wenn ich drin war. ^^

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Linux Ubuntu
19.08.2009
Wieder mal etwas, was Apple schon 2003 hatte(mit dem G5) und Microsoft heute noch dran arbeitet! Microsoft hat es immer noch nicht geschafft, ein 32 und 64-Bit fähiges Betriebssystem rauszubringen, das eben beides ausführt. Nur als Vergleich, hat Apple mit Leopard ein Betriebsystem geschaffen, das auf dem G4(32-bit, PPC), auf dem G5(64-bit, PPC), den Intel Core Duos(32-bit, Intel) und den Core 2 duos (64-bit, Intel) läuft und alle Programme ausführt! Weiterhin ist es peinlich, dass die 32-Bit Systeme nur 3GB RAM adressieren können, obwohl sie 4GB adressieren können müssen. Und was macht das tolle Microsoft?? Naja die machen Werbung, die wirklich peinlich ist, anstelle einmal ihr scheiss OS auf Vordermann zu bringen! Mein Kommentar wird dem PCtipp bestimmt wieder einmal nicht in den Kram passen, aber die Apple-Kunden sind nun halt mal die zufriedensten der Welt und müssen sich nicht mit solchen Dingen herumschlagen, es funktioniert einfach. Wenn ich dann da noch ein Zitat von Steve Jobs anbringen dürfte: »Design isn't just what it looks like and feels like! Design ist how it works!« Manis Hier muss ich einfach wieder einmal meinen Senf dazu geben! Bei einem 32bit System (XP) können 4GB Ram Adressiert werden, jedoch nur höchstens 3.5 genutzt werden. Das wegem dem Scheiss OS... Warum ist dann MS Marktführer?? Das mit dem funktioniren ist Ansichssache. Funktionieren tun nur spezielle EXTRAWURST Hardware bei Apple. Vom Preis müssen wir gar nicht sprechen. Es funtioniert auch noch lange nicht alles was gut aussieht. Ein PC besteht nicht nur aus einem Gehäuse. - Was Apple Kunden viel vergessen (Meine Meinung) -- An Mods/Admins bitte keinen neuen Tread aufmachen.;)

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Lunerio
20.08.2009
Ausserdem hat man mit einen 64Bit OS kaum Nachteile. Bis auf die, dass manche ältere Software/Spiele höchstwahrscheinlich nicht funktionieren. Sonst kann man damit eigentlich nur Vorteile haben. Also ist dieser Artikel von mir aus gesehen völlig falsch am Platz. Das hat man noch früher schreiben können, als 64Bit beim XP erstmals erschienen ist. Denn jetzt setzt sich die 64Bit-Struktur eigentlich recht gut durch. Das was es früher eigentlich nicht der Fall war. Ausserdem sollte Microsoft echt 32Bit aus dem Weg schmeissen, damit die Softwarehersteller sich mal nur auf 64Bit fokussiert. (Also gleiche Meinung wie Telaran)

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romansvillage
20.08.2009
aber die Apple-Kunden sind nun halt mal die zufriedensten der Welt und müssen sich nicht mit solchen Dingen herumschlagen, es funktioniert einfach. Ich lass jetzt einfach mal einen Apple User Sprechen: http://current.com/items/90688843_iphone-shot-burned.htm http://createordie.de/cod/news/I-shot-the-iPhone--050566.html

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leloup
20.08.2009
hier sind einige wieder mal vom Thema abgekommen. Toleranz ist für diese wohl ein Fremdwort. 64 bit sind sicher die Zukunft und Microsoft wird dies auch früher oder später einsehen. Sie lassen sich halt einfach, wie schon öfters, etwas Zeit.

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rotmilan
20.08.2009
An die Redaktion Blick in die Zukunft Auch das neue Windows 7 wird in einer 64-Bit-Variante erscheinen. Wer einen kompatiblen PC hat, kann schon jetzt die Vorabversion bei Microsoft gratis herunterladen und testen. Win 7 kann nur noch bis heute den 20.August 2009 runtergeladen werden, also würde ich den fettmakierten Satz ändern. Nur den Produkt Key kann man noch beziehen.