Android Tipp 04.09.2015, 11:16 Uhr

5 Tipps zu Smartphone-Akkus

Ein iPhone am Samsung-Ladegerät aufladen? Das Smartphone über Nacht eingesteckt lassen? Hier einige Tipps zum Laden und Entladen herkömmlicher Akkus.

1. Schneller laden mit Originalladegerät

Dieser Tipp gilt besonders für Geräte von Samsung und Apple, allen voran für das iPad. Während die meisten Android-Smartphones problemlos Ladegeräte anderer Hersteller verwenden können, gibt es bei iPhones und iPads einige Hindernisse. Das iPad-Ladegerät leistet deutlich mehr als das iPhone-Ladegerät. In Zahlen: 2100 Milliampere (mA) beim iPad gegen 1000 mA beim iPhone. Mit dem Originalladegerät ist das iPad in rund 5 Stunden komplett aufgeladen, während es mit dem iPhone-Ladegerät gut 10 Stunden benötigt.
Ladegeräte von Samsung und Apple bremsen sich zudem gegenseitig aus. Schliesst man also ein Galaxy-Smartphone an ein Apple-Ladegerät an, wird die Leistung massiv beschränkt, wodurch das Laden deutlich länger dauert. Umgekehrt passiert dasselbe. Die Ladezeit Ihres Geräts können Sie auch selbst ausrechnen. Teilen Sie die Kapazität Ihres Akkus (in mA/h) durch die Leistung des Ladegeräts (in mA) und addieren Sie 20 Prozent zum Ergebnis für den Effizienzverlust. Einen Onlinerechner gibt es ebenfalls.

2. Laden per USB

Fast alle Smartphones lassen sich mittlerweile auch per USB aufladen. Dabei ist aber Vorsicht geboten. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene USB-Anschlüsse: den Standardanschluss und den Ladeanschluss. Der Standardanschluss liefert nur gerade 100 mA an das Gerät, der Ladeanschluss immerhin 500 mA. Leider sind USB-Anschlüsse praktisch nie in dieser Hinsicht angeschrieben. Man muss also ausprobieren oder die Bedienungsanleitung hervorkramen. Für Tablets sind die 500 mA des Ladeanschlusses so oder so zu wenig.
USB-3.0-Anschlüsse liefern 900 mA Strom, funktionieren allerdings nur mit Geräten, die USB 3.0 auch unterstützen. Aktuelle Smartphones verwenden jedoch USB 2.0 wegen der kleineren Stecker. Ein weiteres Problem kann ein USB-Hub werden. Verfügt dieser nicht über einen eigenen Stromanschluss, werden die 500 mA im Hub an alle angeschlossenen Geräte verteilt. Bei Geräten mit Micro-USB-Anschluss ist es dafür egal, welches Kabel Sie verwenden. Alle liefern gleich viel Saft.
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Akku-Myth-Buster

3. Laden über Nacht

Ein hartnäckiger Mythos besagt, dass man einen Akku nur so lange laden darf, bis er voll ist. Dann sollte man ihn ausstecken, da sonst das Gerät beschädigt wird. Spätestens seit Lithium-Ionen-Akkus ist dies kein Thema mehr. Diese modernen Akkus verfügen über einen eingebauten Controller, der die Stromzufuhr in den Akku reguliert. Ist ein Smartphone-Akku also voll, lädt er sich schlicht nicht weiter auf. So können Sie Ihr Smartphone mit gutem Gewissen über Nacht laden lassen, ohne einen Leistungsverlust zu befürchten.

4. Komplett entladen für eine längere Lebensdauer

Noch ein Mythos, der seit Lithium-Ionen kein Thema mehr sein sollte. Moderne Akkus kennen keinen Memory-Effekt mehr und müssen dadurch nicht komplett leergebraucht werden. Einige Hersteller empfehlen dennoch, den Akku von Zeit zu Zeit aufzubrauchen, um die Lebensdauer zu verlängern. Das kommt hauptsächlich daher, dass ein Akku nur eine bestimmte Anzahl an Aufladungen mitmacht, bevor er an Leistung verliert. Braucht man den Akku regelmässig komplett auf, lädt man ihn im Durchschnitt seltener auf, was zu einer längeren Lebensdauer des Akkus führt. Ein durchschnittlicher Smartphone-Akku verliert über 1000 Ladezyklen rund 20 Prozent seiner Leistung.

5. Sorge tragen

Akkus werden eher nicht mit Samthandschuhen angefasst. Anders als Speicherkarten oder Ladegeräte scheint der Akku robust zu sein. Unter der harten Plastikschale verbirgt sich jedoch komplexe Chemie, die gut geschützt werden sollte. Lassen Sie den Akku so viel wie möglich im Gerät, wo er optimal geschützt ist. Vermeiden Sie im Allgemeinen Stösse auf die Batterie. Ausserhalb des Geräts lohnen sich Plastikabdeckungen für die Konnektoren, sofern verfügbar. Bei kaltem Wetter verlieren Akkus übrigens schneller ihren Saft. Halten Sie Ihren Akku also warm und tragen Sie ihn nahe am Körper oder in einer Tasche mit Wärmeelementen.



Kommentare
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Masche
10.04.2015
Bei kaltem Wetter verlieren Akkus übrigens schneller ihren Saft. Das ist so nicht ganz korrekt. Im Gegenteil, wenn Akkus kühl gelagert werden, verlieren sie langsamer ihre Ladung. Was gemeint ist, ist folgendes: Bei tiefen Temperaturen steigt der Innenwiderstand der Akkus, Dadurch wird im Betrieb ein erhöhter Anteil der im Akku gespeicherten Energie in Wärme umgewandelt, was dazu führt, dass der Akku schneller entladen wird, als wenn er warm gehalten wird. Dass Akkus nicht gerne kalt haben (zu warm natürlich auch nicht!), gilt auch für das Laden. Obwohl Li-Akkus noch bei bis zu -20°C entladen werden können, sollte man sie nie bei Temperaturen unter 0°C laden, um sie nicht unnötig zu stressen. Einige Hersteller empfehlen dennoch, den Akku von Zeit zu Zeit aufzubrauchen, um die Lebensdauer zu verlängern. Das kommt hauptsächlich daher, dass ein Akku nur eine bestimmte Anzahl an Aufladungen mitmacht, bevor er an Leistung verliert. Braucht man den Akku regelmässig komplett auf, lädt man im Durchschnitt seltener auf, was zu einer längeren Lebensdauer des Akkus führt. Das vollständige Entladen der Akkus von Zeit zu Zeit hat eher mit dem Kalibrieren (siehe diesen Beitrag) der Ladeelektronik zu tun, als mit der Lebensdauer der Akkus. Es gibt nämlich keine bestimmte Anzahl an Aufladungen, welche Akkus ertragen. Früher wurde oft behauptet, dass jedes Aufladen diese Anzahl reduzieren würde. Mit anderen Worten, wenn ein Akku auch nur um 10% geladen würde, würde sich dies gleich auf die Lebensdauer auswirken, wie wenn ein Akku vollständig entladen und dann wieder auf 100% aufgeladen würde. Wenn das so wäre, wäre es tatsächlich angeraten den Akku jeweils vollständig zu entladen und anschliessend wieder vollständig aufzuladen. Tatsächlich ist es so, dass jedes Laden sich zwar negativ auf die Lebensdauer auswirkt, jedoch speziell das Tiefentladen und das Überladen. Es ist also besser, den Akku im täglichen Betrieb (ausser zwecks Kalibrieren) möglichst nicht ganz zu entladen und auch nicht ganz vollständig zu laden. Lädt man den Akku dennoch vollständig auf, bis die Ladeelektronik abschaltet, so wird empfohlen, dabei das Smartphone abzuschalten, damit die Ladeelektronik nicht durch das gleichzeitig stattfindende Entladen über das Smartphone gestört wird und zu spät abschaltet, wodurch die Lebensdauer empfindlich reduziert werden kann.

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stebra
04.09.2015
Immer wieder die gleichen Tipps Ich kann nur bestätigen, was Masche geschrieben hat. Leider wiederholen die meisten Journalisten nur, was sie wo anders gelesen haben, statt sich wirklich bei Fachleuten zu informieren. Ich habe das ganze vor ein paar Jahren im Zusammenhang mit Traktionsbatterien (Akkus der Elektroautos) kennen gelernt. Li-Ion-Zellen, ob nun für Autos oder Handys, sind empfindlich auf Tiefentladung. Daher ist eine Entladung bis auf 0 % eher zu verhindern, da die Gefahr besteht, dass beim anschliessenden Nichtgebrauch eine Tiefentladung stattfindet. Ebenso ist ein voll geladener Akku "gestresst". Darum wird eine Lagerung irgendwo über 50 % empfohlen. Ob nun das Laden bei Gebrauch schädlich ist, wage ich zu bezweifeln. Das Ladegerät (bzw. das Batteriemanagementsystem BMS) kann wohl unterscheiden, wohin der Strom fliesst. Schädlich ist aber sicher die damit einhergehende erhöhte Temperatur. Dafür kann man aber quasi Ladezyklen minimieren, da man ja den Gebrauchsstrom in diesem Moment nicht von der Batterie bezieht und diese entsprechend nicht laden muss. Ich gehe davon aus, dass ein gutes BMS dies alles optimiert - nur gegen eine Tiefentladung durch Selbstentladung nach Abschalten der Gerätefunktionen kann es auch nichts mehr machen. Übrigens, Hybrid-Fahrzeuge haben sehr viele Ladezyklen, nämlich bei jedem Bremsen - die Batterie wird aber meist im Bereich von 40 bis 60 % Ladezustand betrieben. Leider habe ich bei all den Battery-Saver-Apps noch nie etwas in dieser Richtung gefunden, dass z.B. die Ladung bei 80 % abgebrochen würde. Nur auf speziellen Wunsch vor intensiven Nutzungstagen würde dann auf 100 % geladen.