Tests
28.11.2012, 09:43 Uhr
App-Test: March on Oz
Für ein Partie Tower-Defense sind wir immer zu haben. Doch selten hat ein Spiel so überzeugt und gleichzeitig so versagt, wie «March on Oz».
Das Genre der Tower-Defense-Spiele sollte mittlerweile jedem Tablet- oder Smartphone-Besitzer bekannt sein: Horden von Bösewichten stürmen auf einen zu, während man mit immer stärkeren Waffen versucht, die Fieslinge in Schach zu halten.
«March on Oz» bildet da keine Ausnahme. Nachdem die Spielfigur optisch an die persönlichen Vorlieben angepasst wurde, begibt man sich auf eine Reise durch die Fantasiewelt Oz. Ab der ersten Minute wird klar, dass die Grafiker alles gegeben haben: Die Figuren, die Umgebung und natürlich auch die Feinde sind allesamt kleine Kunstwerke, an denen man sich kaum sattsehen kann. Und so rauft man sich zusammen, um die arme Prinzessin Ozma zu … ach, was solls.
Treue Begleiterin ist die Kuchenbäckerin: Ihre Torten bilden die Währung, um neue Kämpfer aufzustellen. Die Süssigkeiten werden mit Tippen eingesammelt, was in den höheren Levels dazu führt, dass man wie ein Specht auf das Display einhämmert. Das Prinzip ist also etwa dasselbe wie das Einsammeln der Sonnen im Spielehit «Pflanzen gegen Zombies HD».
Erschwerend kommt hinzu, dass die Figuren zwar fast beliebig platziert werden können, aber bei gewissen Aufstellungen effiziente Kombos möglich werden. Wenn alles nichts mehr hilft und die Niederlage droht, greift man auf eine Armee geflügelter Affen zurück.
Soweit könnte «March on Oz» durchs Band überzeugen, aber leider vermiesen einige happige Kritikpunkte den ganzen Spass, zum Beispiel der Soundtrack: Er haut einem die klassische Musik mit einer Wucht um die Ohren, die man den Lautsprechern des iPads gar nicht zugetraut hätte – und zwar fast ohne Pause. Eine Stunde mit dem Spiel reicht, um den «Zauberlehrling» von Paul Dukas für den Rest seines Lebens zu hassen.
Soweit könnte «March on Oz» durchs Band überzeugen, aber leider vermiesen einige happige Kritikpunkte den ganzen Spass, zum Beispiel der Soundtrack: Er haut einem die klassische Musik mit einer Wucht um die Ohren, die man den Lautsprechern des iPads gar nicht zugetraut hätte – und zwar fast ohne Pause. Eine Stunde mit dem Spiel reicht, um den «Zauberlehrling» von Paul Dukas für den Rest seines Lebens zu hassen.
Zum anderen sind da die geschriebenen Dialoge, die leider nur in Englisch gehalten sind und viel zu oft in einem Geschwafel ausarten. Trotzdem muss man sich durch sie hindurchkämpfen, da die Bedienung nicht immer selbsterklärend ist. Dazu präsentiert das Spiel noch eine kleine Rahmengeschichte (also noch mehr Geschwafel), die man jedoch überspringen kann.
Und zu guter Letzt haben es die Macher versäumt, die kleinen Symbole am unteren Displayrand so aussehen zu lassen wie die Kämpfer, die sie repräsentieren. In der Hitze des Gefechts werden nur allzu schnell die falschen Symbole angetippt – und ein Hilfsbäcker kommt nun einmal nicht an einen dringend benötigten Schützen heran. Nicht selten enden solche Patzer in Frust und einer Niederlage.
Fazit: «March on Oz» begeistert durch seine Grafik und seinen Ideenreichtum – allerdings müssen grundlegende Englischkenntnisse vorhanden sein, damit man alle Spielmechanismen versteht. Der orchestrale Soundtrack sorgt ausserdem für Kopfschmerzen. Unter dem Strich bleibt ein Spiel, bei dem sehr viel Potenzial sinnlos verschenkt wurde.
Testergebnis
Grafik, Ideenreichtum
Musik, Dialoge nur in Englisch
Details: Ab iPad 2 oder iPad mini, ab iOS 4.2
Preis: Fr. 4.– (per 27. November 2012)
Infos:https://itunes.apple.com/ch/app/march-on-oz/id553943936?mt=8
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