Im Test: Nothing Ear (3)
Breitband-Sound
Im Ear (3) verrichten 12-Millimeter-Treiber aus Kunststoff ihr Werk. Nothing verspricht weniger Verzerrungen als beim Vorgänger und bessere Bässe sowie Höhen. Diese wurden gegenüber dem Vorgänger beide angehoben. Und tatsächlich: Der Kopfhörer gibt beim Bass richtig Gas; der ist wuchtig, fett und dennoch detailliert. Für mich dürfte er allerdings zurückhaltender sein. Auch bei den Höhen merkt man das Mehr an Details und Präsenz. Teils sind sie mir allerdings zu harsch und zu hart. Bei Snare-Drums oder Schlagzeugbecken hört man das besonders gut; es tut beinahe in den Ohren weh. Zischlaute sind aber dank der guten Treiber nicht auszumachen. Die Mitten sind klar und detailliert, aber für mich zu sehr im Hintergrund. Damit wirkt der Gesang oft distanziert; ich habe nicht das Gefühl, mitten auf der Bühne zu stehen.
Die neue Soundsignatur setzt mehr auf Effekthascherei und eine weite Klangbühne. Mir gefiel die Soundsignatur der Vorgänger besser, vorwiegend für Sound wie Rock, Metal, Pop, Jazz oder Klassik. Bei elektronischer Musik und Hip-Hop kann der weniger natürlichere, aufgeblasenere Breitbandsound des Ear (3) hingegen punkten. Aber: Es gibt zum Glück den Equalizer in der App. Lobenswert ist die aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Die finde ich einiges besser als beim Vorgänger.
Lade-Case ist auch Mikrofon
Die Ladeschale lädt den Kopfhörer nicht mehr nur auf, sondern kann auch als Mikrofon benutzt werden. Durch Knopfdruck wird es aktiviert. So sollen in lauten Umgebungen noch klarere Gespräche und Videoanrufe möglich sein sowie gute Aufnahmen für Sprachnachrichten oder Diktate. Das klappt einwandfrei, obwohl mein Gesprächspartner auch dem Mikrofon der Ohrstöpsel ein «sehr gut» attestiert. Die Ladeschale lässt sich drahtlos oder per USB-C aufladen. Sie erhöht die Akkudauer auf über 20 Stunden, ansonsten hält der Ear (3) mit eingeschaltetem ANC um die 5 bis 6 Stunden durch.
Fazit: Viele Extras
Der Nothing Ear (3) bietet eine ausgezeichnete Soundqualität, viele praktische Extras und eine Top-App. Er betont für meinen Geschmack allerdings Bässe und Höhen zu stark, was sich aber via Equalizer anpassen lässt. Out of the Box würde ich eher zum Vorgänger Nothing Ear greifen, der mittlerweile sogar für unter 100 Franken zu haben ist.
Testergebnis
Soundqualität, Design, Bedienung, App
Bässe und Höhen zu dominant
Details: True-Wireless-Kopfhörer (12-mm-Treiber, dynamisch, Kunststoff), 20 Hz bis 40 kHz, Bluetooth 5.4, Akkulaufzeit: 22 h mit Case und ANC (5,5 h ohne Case), AAC, SBC, LDAC, USB-C, 5,2 Gramm (ein Hörer), drahtloses Laden, wasser- und staubdicht nach IP54, zusätzliches High-End-Mikrofon im Case
Preis: 169.–
Infos:Gesehen bei: brack.ch
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