Tests
13.01.2012, 08:58 Uhr
Test: Phonak Audeo PFE 132 und 232
Wir hatten Gelegenheit, die hochwertigen In-Ear-Kopfhörer von Phonak gleich im Doppelpack auszuprobieren. Hier unsere Einschätzung.
Ein wichtiger Hinweis vorweg: Die Kopfhörer sind fürs iPhone, für den iPod und das iPad gedacht. Für andere Geräte eignen sie sich nur bedingt oder überhaupt nicht. Denn das Kabel enthält ein Mikrofon für Telefongespräche und endet dementsprechend in einem vierpoligen Stecker, der in gewöhnlichen Audio-Ausgängen den Ton nicht korrekt wiedergibt. Dieser Stecker passt zwar auch an viele andere Smartphones, doch man sollte nicht blind darauf vertrauen. Definitiv nur bei Apple-Geräten funktioniert die Fernsteuerung für die Lautstärke, die ebenfalls am Kabel angebracht ist.
Beim teureren PFE 232 kann das vierpolige Kabel durch ein gewöhnliches dreipoliges (im Lieferumfang enthalten) ausgetauscht werden. Damit lässt sich von jeder Tonquelle mit 3,5-mm-Stecker Musik hören, aber die Mikrofonfunktion fehlt dann.
Beim teureren PFE 232 kann das vierpolige Kabel durch ein gewöhnliches dreipoliges (im Lieferumfang enthalten) ausgetauscht werden. Damit lässt sich von jeder Tonquelle mit 3,5-mm-Stecker Musik hören, aber die Mikrofonfunktion fehlt dann.
Ansonsten verfolgt Phonak bei diesen Audeo-Kopfhörern das gleiche Prinzip, das wir schon im Test des PFE 012 erklärt haben. Es werden verschiedene Akustikfilter mitgeliefert, mit denen sich der Klang (Verteilung der Höhen und Tiefen) beeinflussen lässt. Als weitere Besonderheit werden die Kabel hinter dem Ohr durchgezogen. Damit die Kabel diese Position behalten, liegen spezielle Kabelführungen bei.
Die Kabelführung ist gewöhnungsbedürftig, das Anziehen der Kopfhörer wird dadurch komplizierter. Dafür gibt es weniger Nebengeräusche durch Kabel, die sich bewegen. Da die Form der Kabelführungen starr ist, können Druckpunkte mit Juckreiz hinter dem Ohr entstehen.
Der Klang
Eine wichtige Grundvoraussetzung für einen guten Klang bei In-Ear-Kopfhörern ist, dass die Ohrpassstücke gut sitzen. Mit 3 Silikonaufsteckgrössen stehen dafür die Chancen gut. Beim PFE 232 gibt es zusätzlich formbare Schaumstoffstecker in drei Grössen. Diese dienen der Aussenschallisolierung. Der PFE 132 hat ebenfalls drei Silikonaufstecker, jedoch nur eine Schaumstoffgrösse. Wir halten die Silikonaufsätze aber sowieso für praktischer. Auch sie schirmen den Umgebungslärm recht gut ab.
Beide Kopfhörer bieten einen hervorragenden Klang. Die Bässe sind satt, mit den grünen Filtern (nur PFE 232) kann man es auch richtig krachen lassen. Auch die Höhen kommen ausgesprochen klar zur Geltung. Bei Aufnahmen, auf denen die Höhen sowieso schon markant sind, kann es aber zu viel werden. Schlagzeug-Hi-Hats und Zischlaute aller Art fallen dann bei hoher Lautstärke unangenehm auf. Da nützt auch der Wechsel der Akustikfilter nichts, denn die anfänglich eingebauten grauen Filter sind bereits mittenbetont.
Das Modell PFE 232 sollte aufgrund von «zwei hochpräzisen Dual Balanced Armature-Treibern» (aus der Produktbeschreibung) bessere Klangeigenschaften aufweisen. Im Test glaubten wir, tatsächlich mehr Detailreichtum zu hören. Dies beruht jedoch auf subjektiven Eindrücken, und der Unterschied ist sicher nicht allzu gross. Angesichts dessen halten wir den Preisunterschied zwischen den beiden Modellen für übertrieben – auch wenn natürlich im High-End-Umfeld die Preise nach oben offen sind.
Zum Wechseln der Akustikfilter liefert Phonak ein spezielles Werkzeug mit. Trotzdem ist das Prozedere relativ kompliziert. Man muss jeweils auch die Ohrpassformen entfernen und wieder anbringen, zudem hat das erwähnte Werkzeug zwei Enden. Verwendet man das falsche, besteht grosse Gefahr, dass der Filter kaputtgeht. Positiv ist hingegen, dass beim PFE 232 die grauen Filter doppelt vorhanden sind, beim PFE 132 sogar die grauen und die schwarzen. Filter lassen sich einzeln nachkaufen.
Fazit: Beide Kopfhörer bieten exzellenten Sound und reichhaltige Ausstattung. Für den PFE 232 trifft dies ganz besonders zu; dies rechtfertigt unserer Meinung nach jedoch nicht den mehr als doppelt so hohen Preis. Die Handhabung könnte bei beiden Modellen einfacher sein.
Testergebnis
Soundqualität im Allgemeinen (besonders PFE 232), Klang anpassbar, gute Ausstattung (besonders PFE 232)
Etwas komplizierte Handhabung; Tendenz zu überzeichneten Höhen; teuer (PFE 232)
Preis: Fr. 229.– (PFE 132), Fr. 559.– (PFE 232)
Infos:www.audeoworld.ch
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David
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