Test: Nik Collection by Google

Color Efex Pro und Analog Efex Pro

Color Efex Pro 4

Effektfilter gibt es wie Sand am Meer, doch nur wenige machen Bilder besser, ohne dass die Mogelei sofort ins Auge springt. Zu diesen raren Vertretern gehören die «Color Efex Pro 4», deren Wirkung fast schon an Zauberei grenzt. Gleichzeitig ist dieses Paket der grösste Brocken der Sammlung und kann unmöglich am Stück geschluckt werden. Dazu später mehr.
Das liegt nicht etwa daran, dass die Bedienung kompliziert wäre, im Gegenteil. Doch allein diese Sammlung bietet über 50 Filter – und jeder Einzelne ist so überzeugend, dass man nicht darauf verzichten will. (Hier finden Sie eine Übersicht über das komplette Arsenal, zusammen mit Beispielfotos.)
Color Efex Pro
Wie es der Name vermuten lässt, orientieren sich die Color Efex 4 in erster Linie an der Farbfotografie – und das mit einer Gründlichkeit, die keine Wünsche offen lässt. Zahlreiche Filter tilgen Farbstiche, ändern die Lichtstimmung oder holen das Letzte aus Low-Key- und High-Key-Aufnahmen heraus. Andere Filter sorgen für glatte Gesichter («Glamour Glow»), modisch-düstere Effekte («Bleach Bypass») oder dramatische Himmel («Polarization»).
Besonders praktisch: Jeder Effekt wird von mehreren Voreinstellungen begleitet. So sieht man nicht nur, was der Filter auf den ersten Blick leistet, sondern auch, wie sich das Thema variieren lässt:
Zu jedem Filter werden Beispiele mitgeliefert
Einige Filter sind so raffiniert, dass man sie gerne übersieht. «Reflector Efex» simuliert zum Beispiel einen Reflektor, mit dem sich Bildteile oder Gesichter gezielt aufhellen lassen. Dabei wird sogar zwischen den Farben Gold, weiches Gold und Silber unterschieden. Darüber hinaus kann die Position und der Winkel des vermuteten Reflektors frei definiert werden. Ein Segen für alle, die keinen Assistenten zur Hand haben, der eine Metallfolie in der gewünschten Position hält.
Wesentlich subtiler, aber nicht weniger spektakulär sind jene Filter, die den Kontrast anheben und damit nicht nur knackige Bilder erzeugen, sondern auch Details herausschälen, mit denen man gar nicht mehr gerechnet hat. Am Schluss blickt man auf ein dramatisch verbessertes Foto, das nicht nach einem billigem Filter müffelt.
Der Detail Extractor zeigt Strukturen, wo man keine vermutet hätte
Tatsächlich können diese Filter zu einer Sucht werden. Schon nach kurzer Zeit betrachtet man die eigenen Aufnahmen in einem völlig neuen Licht: Bilder, die vor der Verwendung von Color Efex 4 noch akzeptabel waren, wirken nun kraft- und saftlos und wollen nachträglich behandelt werden. Wie bei allen anderen Filtern helfen die U-Points dabei, indem sie bestimmte Bereiche des Bildes automatisch maskieren und damit helfen, den Effekt in die richtigen Bahnen zu lenken.
Kurz, die Möglichkeiten sind endlos – erst recht, weil sich mehrere Filter nacheinander anwenden lassen, indem ein weiteres Modell einfach mit gedrückter Shift-Taste angeklickt wird.

Analog Efex Pro

Eine Filtersammlung ohne Retro-Effekte? Das ist heute fast undenkbar. Dieser populäre Nische besetzt Analog Efex Pro, das jüngste Filterpaket in dieser Sammlung – und auch hier scheinen die Möglichkeiten grenzenlos.
Während Color Efex Pro auf Knopfdruck alte Filme und deren Eigenheiten simuliert, verlegt sich Analog Efex Pro auf die speziellen und manchmal fehlerhaften Abbildungseigenschaften alter Fotos und Filme – vorzugsweise solchen, die schon seit Dekaden in einem Schuhkarton vor sich hin gammeln.
Wie alte Filme – nur der Kellermief fehlt
Natürlich werden die Farben in eine analoge Anmutung getaucht. Dazu kommen – wenn es der Fotograf so will – Flecken, Kratzer, Staub, Fussel und andere Störungen. Auch die Vignettierung der Linse und leichte Verzerrungen werden berücksichtigt.
Wie bei den anderen Paketen stehen zahlreiche Vorlagen zur Verfügung, die sich auf Knopfdruck anwenden und später modifizieren lassen; eine endlose Spielwiese für die Anhänger der analogen Fotografie. Und dazu gehören doch die meisten von uns, nicht wahr?
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Kommentare
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soundnet
17.04.2016
Hi Ich habe den Effekt mit Color Efex versucht nachzuvollziehen (ebenfalls standalone) und erhalte folgendes Ergebnis: Ausgangsbild: jpg, 8,14 MB Bearbeitet mit 80% jpg-Qualität (Voreinstellung): 4,18 MB Bearbeitet mit 100% jpg-Qualität: 14,8 MB Die Datenverringerung scheint also durch den Qualitätsschieberegler verursacht. Zu finden ist er über die Schaltfläche "Einstellungen" (unten links neben "Hilfe") und dann im aufpoppenden Fenster unter "Bildausgabe-Einstellungen". Btw: Ein jpg mit 1,8GB muss ja gigantische Ausmasse haben....??? Gruss aus dem Süden Fido

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jeanhaber
18.04.2016
Nik Filter, Color Efex Pro 4 Hallo Fido, herzlichen Dank für den Hinweis und natürlich sind es nur 1,8 MB, nicht GB. !! Gruss jeanhaber

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Marrowe
27.08.2018
Artikel muss aktualisiert werden Die Nik Collection wurde von DxO übernommen und kann bis auf Weiteres von https://download-center.dxo.com/nikcollection/1.2.11/nikcollection-full-1.2.11.exe heruntergeladen werden. Dieser Link funktioniert eventuell schon bald nicht mehr, wenn DxO die Integration in die kompatiblen Adobe-Produkte vervollständigt hat. Die Nik-Filter werden dann (so der gängige Glaube) nicht mehr als gratis-Download angeboten werden.