Tests 04.03.2014, 14:32 Uhr

4K-Fernseher im Test: der Samsung UE55F9080ST

PCtipp testet zum ersten Mal einen 4K-Fernseher von Samsung. Das 55-Zoll-Modell UE55F9080ST gibts bei Händlern zu einem Strassenpreis von 2400 Franken. Ist es den Preis wert?
Native 4K-Film-Sequenzen wirken aufgrund der Farbbrillanz und Helligkeit durchaus atemberaubend
2400 Franken will Samsung für das Modell UE55F9080ST. Das ist nicht gerade günstig, doch ist die Rede von einem ersten Highend-Fernseher der 4K-Generation. Beim Auspacken kommt jedenfalls fast weihnächtliche Freude auf, zumal der Lieferumfang nichts missen lässt. Sogar zwei 3D-Shutter-Brillen und eine zweite Fernbedienung sind dabei.

Upgrade-fähig auf HDMI 2.0

Schlauer Schachzug von Samsung: Ist HDMI 2.0 da, muss nur die Anschlussbox samt Anschlüssen ausgetauscht werden
Die vier HDMI-Anschlüsse und restlichen Schnittstellen integriert Samsung in eine externe Anschlussbox. Eine clevere Überlegung des koreanischen TV-Giganten. Ein gewichtiger Grund dafür ist der anstehende Wechsel auf HDMI 2.0. Der seit 2009 gültige HDMI-1.4-Standard schafft die hohe Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten nämlich nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Für Filme in dieser Auflösung reicht das. Spiele und TV-Ausstrahlungen benötigen aber mindestens 50 beziehungsweise 60 Bilder pro Sekunde. Wann der neue Standard kommt, steht wohl immer noch in den Sternen. Sollte es dann aber soweit sein, werden Sie bei diesem TV nur die Anschlussbox austauschen müssen, um das Hardware-Upgrade auf HDMI 2.0 vorzunehmen.

Vorsicht beim Aufstellen

Zum Aufstellen des TVs sollten Sie einen Kumpel anrufen. Ist der Fernseher einmal vorsichtig aus der Verpackung gezogen, legen Sie ihn am besten vorsichtig mit der Bildfläche auf eine gepolsterte Decke und montieren den Standfuss.
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Distanz und Formate

Die ungenaue Sprach- und Bewegungssteuerung überzeugte uns kaum

Smart-TV-Hub

Beim Einschalten begrüsst Sie die sogenannte Smart-TV-Oberfläche. Das ist sowas wie der Hauptbildschirm eines Smartphones. Von hier haben Sie Zugriff auf alternative Unterhaltungsquellen wie den Internetbrowser und den Samsung-App-Bildschirm.

Auf die Distanz kommt es an

Leider können native 720p-Spiele, hochskaliert auf 4K, ein bisschen pixelig ausfallen: Daher empfiehlt sich wirklich ein Abstand von mindestens 3,5 Metern
Bei Standardauflösung aus naher Distanz (bei etwa 1,5 Meter Abstand) wirken Konturen von Objekten und Personen so stark geschärft, dass sie fast wieder unscharf wirken, weil sämtliche Inhalte auf 4K hochskaliert werden. Seien Sie sich daher vor dem Kauf Ihres Sitzabstands bewusst. Die Diagonale Ihres neuen Fernsehers bestimmt grundsätzlich Ihren Sitzabstand – und umgekehrt.
Dabei gilt die folgende Faustregel: Bildschirmdiagonale x 2,5 = ungefährer Sitzabstand. Bei 55 Zoll wären das etwa 3,5 Meter Sitzabstand, den wir Ihnen bei diesem TV für hochskalierte Standardauflösung und HD-Inhalte schon nahelegen.

Bildrauschen bei Blu-rays

Blu-ray-Filme sind aufgrund des Upscalings ein Augenschmaus
Bei Blu-ray-Inhalten war hie und da aus naher Distanz bei schnellen Szenen ein deutliches Bildrauschen wahrzunehmen. Ein Blu-ray-Player mit eigener 4K-Upcaling-Technik als Abspielquelle würde wahrscheinlich noch ein bisschen besser interpolieren als eine PS3 als Abspielgerät. Zumindest fanden wir in den Einstellungen des Fernsehers keine Feinjustierung zur Minimierung der Rauscheffekte.
Trotzdem sind Blu-rays vor allem wegen des Upscalings auf dem UE55F9080ST ein Hochgenuss. Die Farben wirken kräftiger und die Helligkeitswerte sind höher als bei vergleichbaren Full-HD-Fernsehern.
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PC-Spiele und 4K-Inhalte

PC-Spiele schleusen zurzeit nur etwa 20 bis 30 Bilder durch HDMI 1.4, auch wenn die Grafikkarte ein paar Muskeln hat

PC-Spiele mit 4K

Bei Anschluss eines Media Centers oder PCs muss der HDMI-Port der Grafikkarte mindestens auf dem 1.3-Standard sein. Dann steht auf dem Desktop die höhere Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln zur Auswahl. Testhalber liessen wir auf einem Highend-PC Crysis 3 mit mittleren Einstellungen laufen. Hieran wurde besonders deutlich: Die Grafikmuskeln für die 4K-Auflösung wären schon fast da, aber HDMI 1.4 lässt einfach nicht mehr als 30 Bilder pro Sekunde zu.

3D und 4K-Zukunft

Der 3D-Kanal von Samsung, der sich über die Smart-TV-Zentrale per App aufrufen lässt, macht Spass. Da gibts Dokus und Animationsfilme. Man merkt es: Die 3D-Shuttertechnik auf 4K kommt sehr toll zur Geltung und wirkt noch einen Touch schärfer im Vergleich zu den Full-HD-Geräten.
Jetzt warten wir nur noch auf die 4K-Inhalte ... (Bild Terminator: Salvation, Blu-ray/sgr)
Weniger erfreulich ist die Auswahl an 4K-Inhalten. Da gibt es einfach noch nichts, abgesehen von ein paar YouTube-Clips mit schlechter Bitrate. Ein Hoffnungsträger dürfte die 4K-Blu-ray sein, die Ende Jahr ihr Debüt zelebrieren könnte. Ob dann die jetzt erhältlichen Blu-ray Player mit 4K-Upscaling wirklich alle per Fimware-Upgrade mit der 4K-Blu-ray kompatibel sein werden, ist noch nicht ganz klar. 

Stromverbrauch

Beim Stromverbrauch ist der TV leider nicht so sparsam. Damit haben aktuell noch alle 4K-Fernseher zu kämpfen. Bei 4K-Filmen und 3D-Inhalten ohne Energiespareinstellungen beträgt die Leistungsaufnahme fast 247 Watt. Das ist je nach Szenario fast 100 Watt über dem durchschnittlichem Energieverbrauch. Effektiv gerecht wird der TV den Durchschnittswerten mit eingestelltem Helligkeitssensor oder bei aktiviertem Energiesparmodus. 
Fazit: Im Samsung UE55F9080ST findet sich Highend vom Feinsten. Ausstattung und Bildhelligkeit überzeugen. Wir warten nun nur noch auf 4K-Inhalte.

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Hannes Weber
09.04.2014
Hallo Romare Ich war im August 2013 auf einem Event, wo Samsung das besagte Modell vorgestellt hatte. Damals kostete es aber noch stolze 4700 Franken (UVP). Nun ist es für wenig mehr als 2000 Franken erhältlich, wird also langsam auch erschwinglich. Da es zudem immer noch sehr wenige 4K-Modelle gibt, ist das Gerät sicherlich nach wie vor sehr interessant. Grund für den Test war übrigens, dass wir einen Fernseher für einen Artikel zum Thema 4K benötigten. Bei dieser Gelegenheit haben wir das Modell natürlich auch gleich getestet.