Huawei MediaPad M2 im Test

Erstkontakt, Fazit

Erstkontakt

Dass Huawei sich nicht lumpen lässt bei der Materialverarbeitung, merken Kunden schon beim Auspacken. Die Verarbeitung des dünnen Aluminiumrahmens um das 10,1 Zoll grosse Display (25,7 cm) ist makellos. Dieser sitzt zwar nicht ganz unter dem Front-Glas und den weissen Bildschirmumrandungen. Doch spürt man von der fadendünnen Erhebung fast nichts, wenn man über den Bildschirm streicht. Vom Gewicht her (500 Gramm) ist es nicht das leichteste Tablet. Selbst ein Xperia Z4 mit derselben Grösse ist da noch eine gute Schoggitafel leichter. Nur muss man hierzu sagen, dass wir es nicht bloss mit texturiertem Plastik zu tun haben.
Die Auflösung des Displays ist ausreichend, bietet aber nicht den Lesekomfort eines iPad Air 2
Quelle: PCtipp

Viel Alu

Abgesehen vom weissen Front-Kunststoff mit seiner Verglasung, steckt sehr viel Alu in dem ganzen Gerät – und das gefällt. Was nicht ganz gefällt ist der etwas unhandliche Power-Button und auch die Lautstärkewippe. Die Tasten selber zeugen zwar von guter Verarbeitung, sind aber nur erreichbar, wenn man das Tablet im Querformat in den Händen hält. Zum Glück gibt es da noch den Home-Button mit dem Fingerabdrucksensor, der tatsächlich von allen Seiten flink auf Entsperrung reagiert. Im Grossen und Ganzen kann man aber bei der Verarbeitung nicht viel kritisieren.  
Alu, wo man hinschaut: Das gibts beim MediaPad M2 von Huawei auf alle Fälle, und das sieht auch edel aus
Quelle: PCtipp

Auflösung: ausreichend

Dasselbe kann man sogar von der Auflösung noch behaupten. Trotz der für heutige Tablet-Verhältnisse niedrigen Full-HD-Auflösung sind die Farben stets scharf. Auch beim Blickwinkel gibt es wegen der IPS-Technik fast keine Nachteile. Bei der Wiedergabe von Videos und Fotos konnten wir ebenfalls keine Nachteile feststellen. Einzig in Games merkt man manchmal schon, dass Amoled-Technik von Samsung bei hoher Auflösung Texturen etwas knackiger darstellt. Das dürfte bei Samsung an einem zusätzlichen Lichtsensor liegen. Was man als Nachteil auslegen könnte, wäre das Seitenformat: Während viele Tablet-Hersteller dem Leseformat 4:3 nacheifern, ist das 16:10-Seitenverhältnis eher auf die Filmwiedergabe ausgelegt.

Guter Tablet-Sound

Ein wirkliches Highlight ist die Anordnung der vier Lautsprecher, wofür Audiospezialist Harman Kardon die Tontechnik beisteuert. Schon beim Probehören einiger Audiosamples merkt man: Aus diesem Tablet kommt mehr heraus als bei manchen Artgenossen. Die Bässe wirken kräftig, die Mitten ausgewogen. An Tiefgang fehlt es dann doch hie und da, wenn man sich weiteres Material variabler Bitraten anhört. Ansonsten ist der Sound bei diesem Tablet aber mehr als in Ordnung.
Den Klinkenanschluss hat Huawei noch nicht wegrationalisiert
Quelle: PCtipp

Mässige Prozessorleistung – Top-Akku

Allerdings stellten wir fest, dass die Leistung des verbauten Achtkernprozessors der neueren Generation deutlich hinterherhinkt, auch wenn sich das in anspruchsvollen Spielen derzeit noch nicht bemerkbar macht. Im Antutu-Lauftest schlägt sich das Huawei-Tablet zwar mit über 50'000 Punkten nicht mal so schlecht. Ein iPhone 7 Plus oder ein Galaxy Note 7 würden jedoch fast die dreifache Punktzahl erzielen. Etwa gleich lahmt das MediaPad M2 beim Geekbench-4-Lauftest mit nur 728 und 2651 Punkten in der Single-Core- bzw. Multi-Core-Leistung, was zumindest in der Single-Core-Leistung weniger als der Hälfte eines Galaxy-S7-Leistungsindexes entspräche. Daran ändert auch der RAM-Speicher nichts (2 GB in unserer Version; 3 GB in der Premium-Edition). Dagegen ist die Plattform auf Effizienz getrimmt. Der mittelgrosse Akku (mit 6600 mAh) hielt gut 11,5 Stunden durch. Im mehrtägigen Betrieb ist das mehr als genug: Mal angenommen, man surft jeden Abend ein bis zwei Stunden, reicht das locker für eine Woche. Aktuelle iPads können hier in der Regel mit etwa derselben Laufzeit punkten. Das MediaPad M2 überbietet diese Betriebsdauer sogar leicht. 

Fazit

Das Huawei MediaPad M2 ist von guten Eltern. Bonuspunkte sind Gehäuse, Lautsprecher und Akkulaufzeit. Bei Leistung und Bildschirmtechnik kann der Premium-Anwärter den Samsung- und Apple-Kontrahenten nicht ganz das Wasser reichen. Enttäuschend ist, dass Android Nougat zu unserem Testzeitpunkt noch nicht per Over-the-Air-Update verfügbar war. Das soll aber noch kommen. 

Testergebnis

Verarbeitung, Akku, Sound
Prozessor (Leistung)

Details:  10,1-Zoll-Display, IPS-Panel, 1920 x 1200 Pixel, Kirin 930 (Achtkern, 2/1,5 GHz), 2 GB RAM, 16 GB Speicher (erweiterbar), 13-Mpx-Kamera, 5-Mpx-Frontkamera, LTE, WLAN ac, Bluetooth 4.0, Android 5.11, 6600 mAh, 23,98 x 17,28 x 0,74 mm, 500 g

Preis:  ab Fr. 316.– (16 GB, Wi-Fi-Only)

Infos: 
www.huawei.com

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Autor(in) Simon Gröflin



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