Tests 13.06.2018, 11:16 Uhr

Lesertest: Samsung QLED (Q9FN)

Samsungs Spitzenmodell mit QLED-Technologie stellt sich dem Verdikt unserer Leser.
Wir wollten von unseren Testern wissen, wie sich der Samsung Q9FN in der Praxis schlägt. Der 55 Zoll grosse Fernseher verfügt über die QLED-Bildtechnologie und eine UHD-Auflösung (3840 × 2160 Pixel). Der erste Buchstabe «Q» in der Namensgebung steht für die «Quantum-Dot-Technologie», die auf einer speziellen Metalllegierung des Panels basiert. Damit wird das Farbspektrum um ein Vielfaches erweitert. Samsung spricht davon, dass diese Technologie die besten Eigenschaften von OLED bietet (tiefes Schwarz, hohe Kontraste) – aber ohne dessen Nachteile wie Abnutzungserscheinungen oder eingebrannte Bildelemente.
Die QLED-Technologie ist den Spitzenmodellen von Samsung vorbehalten, wie dem Q9FN
Quelle: Samsung
Ausgestattet ist das Edelmodell mit vier HDMI- und drei USB-Ports sowie LAN und WLAN. Um Videos schlierenfrei und schnell genug auszugeben, besitzt der QLED-TV einen «Picture Quality Index», kurz PQI, von 3700 Hz.

Test von Christian Bläuenstein

Die Installation und die Verbindung mit dem Samsung-Konto, die Feineinstellungen und das Anschliessen der weiteren Geräte waren ein Kinderspiel. Gefallen hat mir vor allem die «One Connect Box» mit allen Anschlüssen, von der nur ein feines Kabel zum Fernseher führt. Die hochwertige Fernbedienung ist aus Metall und kann für alle Subsysteme genutzt werden. Die Swisscom-Box muss zwar mit einem IR-USB-Empfänger angeschlossen werden, funktioniert aber ohne Probleme.
Unser Sitzabstand beträgt um die 3,5 Meter. Die Auflösung und Farben sind unglaublich echt und gut – manchmal schon fast zu gut: Wer will schon die tiefen Falten der Schauspieler so genau sehen. Wenn man allerdings schräg in den Bildschirm schaut, lässt die Qualität etwas nach.
Im Tageslicht ist unser Wohnzimmer lichtdurchflutet; trotzdem sieht man die Bilder klar und die Farben sehen ebenfalls gut aus. Einzig wenn die Sonne direkt in den Bildschirm scheint, spiegelt dieser – allerdings nur sehr wenig. 4K-Filme via Apple TV oder Blu-ray-Player sind farbecht und unglaublich scharf.
Samsung steuert den Ton mit diversen Modi. Tagesschau oder Filme können separat ausbalanciert werden und sind – zumindest für uns – absolut okay. Ein Surround-System besitzen wir nicht, weshalb wir nur die internen Lautsprecher nutzen.
Gaming ist der Wahnsinn, wobei die Spiele in 4K auf der Xbox One X gespielt wurden. Unsere Autorennen, FIFA oder Fortnite sind derart echt, dass das Suchtpotenzial (leider) noch etwas mehr gesteigert wird. Zum Glück hatten wir die Game-Zeit schon früher limitiert.
Fazit: Dieser Samsung ist recht teuer, doch die QLED-Technologie besticht durch die Farbbrillanz und die Schärfe. Besonders im 4K-Umfeld ist dies ein echtes Highlight und macht richtig Spass – aber es braucht auch die dazu passenden 4K-Quellen. Als Einstiegsgrösse sind 55 Zoll natürlich auch recht gross, aber es gibt ja auch noch ein 49-Zoll-Modell.
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Tests von Thomas Woodtli und Martin Henseler

Test von Thomas Woodtli

Als der Q9FN das erste Mal ausgepackt zu sehen war, staunte ich doch sehr. Alles ist wie aus einem Guss gemacht – ein richtiges Design-Stück. An der «One Connect Box» können sämtliche Geräte angeschlossen werden. Von ihr führt ein beinahe transparentes Kabel zum TV. Darin verlaufen fünf Glasfaserleitungen für den Datentransport und vier Kupferadern für den Strom. Gemäss Samsung ist es der erste TV, der kein separates Stromkabel benötigt.
Nur ein einziges Kabel überträgt nicht nur alle Signale, sondern auch den Strom
Quelle: Samsung
Nach dem Einschalten empfiehlt mir der Samsung-TV, ich solle auf meinem Smartphone die Samsung-App «SmartThing» für iOS oder Android herunterladen. Diese App führt mich durch eine sehr kurze Einrichtung und übernimmt sogar das Kennwort für das WLAN. Die Einrichtung ist ohne Vorkenntnisse möglich. Wie sie ohne App funktioniert, kann ich nicht beurteilen.
Samsung wirbt damit, dass mit nur einer Fernbedienung alle verbundenen Geräte gesteuert werden können. Doch bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich noch nicht alle Funktionen für die Salt-App auf dem Apple TV gefunden. Die Metallfernbedienung ist hingegen ein Blickfang. Die Anzahl der Tasten ist bewusst gering gehalten – aber es reicht vollkommen aus und die Bedienung fällt einem sofort leicht.
Die Samsung-Remote wirkt minimalistisch, erkennt aber neue Geräte und schiesst sich auf sie ein
Quelle: Samsung
Der erste Eindruck vom Bild ist überwältigend. Standardmässig ist der Bildmodus auf «Natürlich» eingestellt. Es gibt drei weitere Bildmodi, für mich zeigt der «dynamische Bildmodus» das beste Ergebnis. In den Experteneinstellungen können die Hintergrundbeleuchtung, der Kontrast, die Schärfe, die Farbe und der Farbton angepasst werden.
Das Bild ist perfekt, kein Pixel ist zu sehen. Kontrast und Farbintensität sind überzeugend. Es sind auch keine Farbunterschiede zwischen der Bildmitte und dem Rand auszumachen. Eine Spiegelung der Sonne oder von Lichtquellen ist für mich im Betrieb nicht feststellbar. Auch beim Ton muss sich der Q9FN nicht verstecken – obwohl die Lautsprecher nicht einmal sichtbar sind. Sogar ohne Soundsystem macht es richtig Spass, einen Film zu schauen oder ein Konzert zu hören.
Fazit: Wenn ich mir überlegen müsste, was mich am meisten überzeugt hat, könnte ich diese Frage nicht beantworten. Es ist das Komplettpaket, das hervorgehoben werden sollte – und es wäre unfair, sich auf etwas zu fixieren. Hier stimmt einfach alles von A bis Z.

Test von Martin Henseler

Die Sender werden durch den automatischen Suchlauf in kürzester Zeit gesucht und eingestellt. Das Sortieren der Sender ist durch das gut strukturierte Menü sehr einfach. Auch die Apps wie zum Beispiel Netflix oder Sky sind über das Menü im Home-Bereich perfekt zu steuern. 
 Bei unserem Test habe ich einen Laptop via HDMI angeschlossen. Das Bild wird ausgezeichnet wiedergegeben. Sehr beindruckend ist, dass die Grösse des Bildes exakt demjenigen auf dem Laptop entspricht – es musste nichts mehr angepasst werden. Ebenfalls ist das Verbinden des Tablets via «Screen Mirroring» sehr einfach. Auch dort wird die Grösse des Bildes exakt wiedergegeben.
Leider können nur Geräte mit einem HDMI-Ausgang angeschlossen werden.
Es wäre gut, wenn es möglich wäre, auch ältere Spielkonsolen oder Videokameras anzuschliessen. Dazu müssten ein AV- und ein Component-Eingang vorhanden sein so wie bei den Vorgängern.
Bei der Bildqualität ist die QLED-Technologie bei dunklen Szenen deutlich besser. Das Bild wirkt lebendiger und klarer, die Farben wirken sehr natürlich. Dabei habe ich die Standard-Einstellung beibehalten. Auch bei nicht optimalem Abstand bleibt die Qualität erhalten. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die sehr gute Qualität des Bildes nur bestehen bleibt, wenn die Sitzposition gerade vor dem Gerät eingenommen wird. Bei abgewinkelter Position verblassen die Farben ein wenig, bleiben jedoch immer noch in einer guten Qualität.
Für ein extrem tiefes Schwarz sorgen die vollflächige Hintergrundbeleuchtung «Direct Full Array Elite» und eine neue Oberflächenbeschichtung
Quelle: Samsung
Der Ton ist für die meisten Sendungen ausreichend. Jedoch entsteht der Eindruck, dass er nicht von vorne kommt. Ein zusätzliches Soundsystem ist da besser, dieses vervollständigt den Genuss beim Anschauen von Film- und Sportsendungen.
Fazit: Wenn die Bedingungen stimmen, ist der Samsung Q9FN ein hervorragendes Gerät.



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