Tests 13.04.2011, 09:10 Uhr

Kameras mit Wechselobjektiv (2/2)

Der PCtipp hat vier Kameras mit Wechselobjektiven getestet. Lesen Sie, was Sie ab 586 Franken erwarten dürfen.
Im ersten Teil haben wir die getesteten Modelle miteinander verglichen. Heute gehen wir auf jede Kamera im Detail ein. Ausserdem bieten wir alle Testergebnisse auf einen Blick in einem übersichtlichem PDF-File zum Download an und geben Tipps zur weiteren Ausstattung.
Hier finden Sie den ersten Teil dieser zweiteiligen Serie.
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Die Kameras im Einzeltest

Die Kameras im Einzeltest
Mithilfe der vorhergehenden Tipps können Sie Ihre persönlichen Anforderungen an eine Wechselobjektivkamera genau umreissen. Im Folgenden finden Sie je einen Einzeltest zu jeder Kamera, damit Sie das optimale Gerät für Ihre Bedürfnisse finden. Auf einen Testsieger haben wir bewusst verzichtet, da drei der vier Testkandidaten die Note 5 (sehr gut) erhalten haben.
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Pentax K-R

Pentax K-r
Diese Spiegelreflexkamera kommt mit einem 12-Mpx-Sensor daher. Zu den Besonderheiten der Hardware gehören schnelle Serienaufnahmen mit bis zu 6 Bildern pro Sekunde. Ausserdem kann die Kamera als einzige mit herkömmlichen 1,5-Volt-Batterien gefüttert werden. Damit ist die Stromversorgung überall sichergestellt. Das Gehäuse wird in den Farben Schwarz, Weiss und Rot verkauft.
Note 4 für die Pentax K-r: Sie ist ideal für Liebhaber von Fotoeffekten
Das Kit-Objektiv sollte bei der erstbesten Gelegenheit durch ein besseres Modell ausgetauscht werden. Zwar kann sich die Qualität der Bilder sehen lassen, doch die Fokussierung wird von einem unangenehm lauten Geräusch begleitet.
Bei der Software lässt die Pentax-Kamera kaum Wünsche offen: So stehen nicht weniger als 16 Motivprogramme zur Auswahl, wobei sich deren fünf direkt über das Wählrad aufrufen lassen. Jedes dieser Programme bietet eine Feineinstellung, damit das Ergebnis genau den Vorstellungen des Fotografen entspricht. Dazu kommen diverse Spezialeffekte, die sich direkt in der Kamera aufrufen lassen, so zum Beispiel Cross-Entwicklungen (die Umkehrentwicklung eines Farbnegativfilms). Leider werden Videofilme maximal mit einer Auflösung von 720p und 25 fps aufgezeichnet.
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Sony Alpha NEX-5

Sony Alpha NEX-5
Diese Kamera nimmt im Testfeld eine Sonderstellung ein. Als einzige kommt sie ohne Spiegel. Das hochwertig verarbeitete Gerät möchte denn auch gerne alles sein: Kompaktkamera, Videokamera, Spiegelreflexrivale. Die Alpha NEX-5K überzeugt durch ihre Bildqualität und Funktionen wie zum Beispiel den HDR- oder Panorama-Modus. Allerdings steigt man mit dieser Kamera in ein System ein, das bei Weitem nicht an den Umfang der anderen drei Hersteller heranreicht, vor allem was die Zahl der verfügbaren Objektive und Blitzgeräte anbelangt.
Note 5 für die Sony Alpha NEX-5K: Sie ist trotz Wechselobjektiv so klein wie eine Kompaktkamera
Zu den besten Eigenschaften der Sony Alpha NEX-5K zählen das geringe Gewicht und das Klappdisplay, das auch Aufnahmen in Bodenhöhe oder über Menschenmengen hinweg zum Kinderspiel macht. Das schlanke Gehäuse bietet ein Minimum an Schaltern und Knöpfen; fast alle Funktionen stecken im Menü. Das gereicht der Bedienung jedoch nicht zum Vorteil: Was zuerst chic aussieht, artet bald in einer üblen Fummelei aus. Ebenfalls nervig sind die ständigen Hinweise «Diese Funktion ist derzeit deaktiviert», ohne den geringsten Hinweis darauf, welche Einstellungen miteinander kollidieren. Stattdessen wird der Benutzer im Regen stehen gelassen.
Die NEX-5K ist eine günstige Spasskamera für alle, die zwar den Kompaktkameras entwachsen sind, sich aber nicht auf die Grösse und das Gewicht einer Spiegelreflexkamera einlassen möchten. Unter diesem Aspekt macht sie ihre Arbeit sehr gut, abgesehen von der manchmal etwas anstrengenden Bedienung.
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Nikon D3100

Nikon D3100
Diese Spiegelreflexkamera punktet vor allem in zwei Bereichen. Zum einen ist da die durchdachte Ergonomie: Die Kamera liegt sehr gut in der Hand, jeder Knopf sitzt am richtigen Ort, die Menüs sind logisch und überschaubar gruppiert. Zum anderen liefert die Nikon-Kamera hervorragende Fotos. Besonders im Dämmerlicht und bei hohen ISO-Werten bleibt das Rauschen auf einem angenehm tiefen Niveau. Allerdings kann die Kamera in solchen Situationen ihre Fähigkeiten nur richtig zeigen, wenn im speicherhungrigen RAW-Format fotografiert wird.
Note 5 für die Nikon D3100: Sie überzeugt mit ihrer Ergonomie
Zu den positiven Merkmalen gehört auch die extrem leise Fokussierung, die sich angenehm von derjenigen der Mitstreiter abhebt. Um gleich beim Objektiv zu bleiben: Mit der Brennweite von 157 mm (Kleinbild) bietet sie im Telebereich (für Fernaufnahmen) am meisten.
Leider muss man Nikon unterstellen, dass der Funktionsumfang dieses feinen Geräts fast schon böswillig abgespeckt worden ist. So fehlen elementare Funktionen wie Belichtungsreihen oder die Möglichkeit, sich ein eigenes Menü mit den meistverwendeten Befehlen zusammenzustellen. Und wer kam auf die unpraktische Idee, den Schalter für die Bildstabilisierung ab Werk in der Stellung «Off» auszuliefern?
Doch wenn man die zahlreichen Einstellungen erst einmal an die eigenen Bedürfnisse angepasst hat, wird die Nikon D3100 zu einer richtigen Wohlfühlkamera. Die durchdachte Handhabung und die hohe Bildqualität stimmen gnädig. Deshalb verspricht das Nikon-Gerät zu Recht einen problemlosen Einstieg in die Spiegelreflexfotografie.
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Canon EOS 550D

Canon EOS 550D
Canon hat sich mit seiner Spiegelreflexkamera EOS 550D einiges einfallen lassen, um Einsteigern das System schmackhaft zu machen. Sie filmt als einzige in Full HD (1080p) mit 30 fps und bietet dazu noch einen Eingang für ein externes Mikrofon. Das Display auf der Rückseite ist zudem ein wahrer Hingucker. Mit einer Auflösung von über einer Million Bildpunkten wirken die geschossenen Fotos knackig scharf. Auch die Kameramenüs strahlen dem Fotografen förmlich entgegen.
Die Handhabung wirft keine Probleme auf: Die Menüführung ist logisch aufgebaut, die am meisten benötigten Befehle lassen sich in einem separaten Menü zusammenstellen. Die Bildqualität ist tadellos, selbst Aufnahmen mit 3200 ISO rauschen nur moderat, allerdings gilt auch hier: Das RAW-Format ist Trumpf.
Weniger überzeugend wirkt das Gehäuse, das ein wenig an eine Spielzeugkamera erinnert. Der ungeschickt positionierte Hauptschalter ist relativ schwerfällig. Das komplett aus Kunststoff gefertigte, deutlich hörbare Objektiv kann diesen Eindruck nicht entschärfen. Wer jedoch darüber hinwegsehen kann, wird mit einer leistungsfähigen Kamera belohnt, die für einen Spiegelreflexeinsteiger kaum Wünsche offen lässt. Und wer ausser Fotos auch anspruchsvolle Videofilme drehen möchte, muss hier zugreifen.
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Unser Fazit

Fazit: günstig und gut
Noch nie war der Aufstieg in die Klasse der Wechselobjektivkameras so günstig. Schon für wenige Hundert Franken gibt es eine entsprechende Kamera inklusive Objektiv. Dennoch überzeugen die vier getesteten Geräte. Besonders gut gefallen haben uns die Canon EOS 550D und die Nikon D3100. Letztere punktet mit besserem Zoom, ausgezeichneter Ergonomie und professionellem Touch. Die Canon-Kamera kann dafür mit exzellenter Videofunktion und höherem Funktionsumfang aufwarten. Wo der eigene Schwerpunkt liegt, muss jeder für sich entscheiden.
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Welches Zubehör ist sinnvoll?

So gehts weiter
Mit dem Kauf der Spiegelreflexkamera ist nur der erste Schritt getan. Doch wie geht es weiter? Welches Kamerazubehör ist sinnvoll?
Objektiv
Betrachten Sie das mitgelieferte Kit-Objektiv als Starthilfe für Ihr neues Kamerasystem. Wenn Sie mit der Kamera zufrieden sind und Ihre Bilder noch besser werden sollen, investieren Sie in eine bessere Linse. Die teureren Objektive leisten optisch mehr, verfügen meistens über eine höhere Lichtstärke und sind schneller und leiser beim Fokussieren. Vor allem Canon- und Nikon-Fotografen können hier aus
einem riesigen Fundus von Original- sowie Drittanbieterobjektiven wählen.
Blitz
An einem externen Blitzgerät führt langfristig kein Weg vorbei. Investieren Sie reichlich und entscheiden Sie sich für ein Gerät, das sich wenigstens nach oben schwenken lässt, um zum Beispiel indirekt über die Decke zu blitzen. Gute Blitzgeräte gibt es sowohl vom jeweiligen Kamerahersteller als auch von renommierten Drittanbietern wie Metz.
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Software und Fotos präsentieren

Software
Photoshop Lightroom ist der Platzhirsch bei den Fotoverwaltungen
Ist beste Qualität gewünscht, kommt als Aufnahmeformat nur RAW infrage. Die Bilddaten werden nicht verändert, der Weissabgleich spielt bei der Aufnahme keine Rolle, zudem bleiben in Grenzsituationen auch kleine Nuancen eher erhalten. Wenn Sie sich für RAW entscheiden, sollten Sie sich auch über die richtige Software Gedanken machen – denn da tun sich teilweise Welten auf. Für Preisbewusste raten wir zu ACDSee Pro 3.0 (kostet ca. 160 Franken). Noch besser kann es Adobe Photoshop Lightroom 3 (ca. 390 Franken). Beide lassen sich als Demo von der Website des Herstellers herunterladen.
Fotos zeigen
Wer schöne Fotos schiesst, möchte diese präsentieren. Ein idealer Ort ist die Foto-Community unserer Schwesterwebseite DigitalLiving.ch.
Downloads
Download 33359_Testergebnisse_Kameras.pdf



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