Tests
06.05.2013, 11:52 Uhr
Test: Canon PowerShot N
Die neuste Kompaktkamera von Canon überrascht nicht nur mit ihrem Design, sondern auch mit interessanten Funktionen.
Der heutige Einheitsbrei bei den Kompaktkameras führt dazu, dass jede frische Idee fast zwangsläufig mit einem Vorschuss an Lorbeeren bedacht wird. Die Canon PowerShot N ist mit ihrem speziellen Design und einigen interessanten Ansätzen sehr wohl in der Lage, sich von der Masse abzuheben.
Die technischen Eckdaten
Die PowerShot N misst gerade einmal 7,9 x 60 x 30 Millimeter – also etwa eine Handvoll. An dieser Kamera ist einfach alles klein und niedlich: Der Akku wirkt wie eine zu kurz geratene Batterie. Die Bilder werden nicht auf den üblichen SD-Karten, sondern auf den wesentlich kleineren Micro-SD-Karten gespeichert. Und die wenigen Tasten auf der Seite sind gerade noch gross genug, damit sie treffsicher bedient werden können.
Der 1/2.3“-Bildsensor im Inneren ist grösser als die meisten Sensoren in Smartphones oder ultra-kompakten Kameras. Trotzdem beträgt die Auflösung «nur» 12,1 Megapixel – das sind gute Voraussetzungen, um auch im schwachen Licht noch stimmungsvolle Aufnahmen zu schiessen.
Die Anzahl der Tasten ist überschaubar: Hauptschalter, Wiedergabe sowie der Modus-Schalter, mit dem zwischen regulären Aufnahmen sowie dem Kreativmodus gewechselt werden kann. Die letzte Taste stellt auf Knopfdruck eine WLAN-Verbindung mit einem Smartphone oder Tablet her. (Dazu später mehr.)
Der Mini-USB-Anschluss stellt nicht nur eine mechanische Verbindung zum PC her, sondern lädt auch die Kamera auf. Am anderen Ende kann sich der Rechner, das mitgelieferte Netzteil, der Auto-Adapter oder was auch immer befinden.
Stattdessen werden alle fotografischen Einstellungen über das Touchdisplay der Kamera durchgeführt, das erfreulich präzise und zuverlässig funktioniert. Auf dem Display werden nicht nur die Einstellungen geändert, sondern auch Fotos durchgeblättert oder die Schärfe positioniert. Auch dazu später mehr.
Ungewöhnliche Ergonomie
Das Display auf der Rückseite gehört zu den auffälligsten Merkmalen. Es lässt sich um maximal 90 Grad ausschwenken – allerdings nur vertikal, aber nicht zur Seite. Dabei spielt es keine Rolle, wie die Kamera gehalten wird. Soll ein Objekt in Bodennähe fotografiert werden, wird das Display nach oben geschwenkt und die Kamera nach unten gehalten:
Soll ein Schnappschuss über eine Menschenmenge geschossen werden, wird die Kamera einfach umgedreht, so dass man von unten auf das Display sieht. Das Bild oder das Video werden automatisch gedreht. Schade nur, dass das der maximale Winkel nicht ausreicht, um sich bei einem Selbstportrait zu kontrollieren.
Dieser kleine Trick wirkt sich auch auf andere Bedienelemente aus. So fehlt der PowerShot N auf den ersten Blick der Auslöser, doch das täuscht. Der vordere Teil des Objektivrings funktioniert wie ein regulärer Auslöser. Wird er leicht nach unten gedrückt, fokussiert die Kamera; ein wenig mehr Druck, und die Aufnahme landet im Kasten. Dabei kann der Auslöser bei umgedrehter Kamera auch in die andere Richtung betätigt werden.
Das ist so gewöhnungsbedürftig, wie es klingt. Und selbst wenn man sich mit der ungewohnten Position abgefunden hat, läuft man immer noch Gefahr, mit dem Finger vor die Optik zu geraten. Dabei löst sich alles in Wohlgefallen auf, wenn der Auslöser nicht wie üblich mit dem Zeigefinger, sondern von unten mit dem Daumen angetippt wird.
Zoom mit Verstand
Der zweite Ring am Objektiv steuert die Brennweite. Das 8-fache optische Zoom deckt den Bereich von 28–227 mm ab (auf KB bezogen). Mit der ersten Drehung wird das Zoom bis zum maximalen Telebereich ausgefahren. Eine erneute Drehung in dieselbe Richtung aktiviert das digitale Zoom, das allerdings sehr schnell zu Lasten der Qualität geht.
Wird fotografiert, wechselt das Zoom zügig von einer Brennweite zur nächsten. Während einer Filmaufnahme wird das Tempo jedoch deutlich reduziert, so dass sich dem Zuschauer nicht gleich der Magen umdreht.
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