Tests 25.02.2009, 08:00 Uhr

Test: Tinten-Multifunktionsgeräte

Die neuen Tinten-Multifunktionsgeräte sind günstig im Verbrauch und drucken Fotos in brillanter Qualität. Die PCtipp-Redaktion hat fünf Modelle getestet.
Die neusten Tinten-Multifunktionsgeräte (kurz Tinten-MFGs) machen doppelt Freude: Die Allrounder mit Drucker, Scanner und Kopierer an Bord erreichen eine immer bessere Qualität, gleichzeitig sinken die Druckkosten. Eine Kostprobe: Bei Epsons Stylus Photo PX800FW hat der PCtipp einen Schwarz-Weiss-Seitenpreis von nur noch 4,6 Rappen ausgemacht.
Darüber hinaus sind die Geräte sehr günstig: Der billigste Alleskönner – Brothers DCP585CW – kostet nur 209 Franken. Der Epson Stylus Photo PX800FW ist mit 579 Franken am teuersten.
Testübersicht
Ein Gerät von Dell konnte leider nicht getestet werden. Der Hersteller wollte uns keines zur Verfügung stellen. Alle Ergebnisse und Details zu den Testkandidaten lesen Sie in der Testübersicht.
Die getesteten Multi-Funktionsgeräte
Brother DCP585CW
Canon Pixma MP980
Epson Stylus Photo PX800FW
HP Photosmart C6380
Lexmark X7675
Das Lexmark-Modell nimmt beim Scannen gleich mehrere Seiten auf einmal.
Auf die Patrone kommt es an
Die fünf Testkandidaten drucken mit Tintentechnologie. Die Anzahl einzelner Tintentanks ist allerdings unterschiedlich: Während das Modell von Lexmark nur über zwei Kartuschen (eine für die Farben Magenta, Gelb und Cyan, die andere für Schwarz) verfügt, drucken die Tinten-MFGs von Canon und Epson mit sechs einzelnen Tanks. Der Grund: Mehr Farben geben beim Fotodruck ein präziseres Bild.
Einzelne leere Farbpatronen lassen sich darüber hinaus preiswerter austauschen als eine Kartusche mit drei Farbkomponenten. Wenn nur eine der drei Farben leer ist, muss die ganze Patrone ersetzt werden. Das geht auf Dauer ins Geld.

Schnelle Installation Die Geräteinstallation ...

Schnelle Installation
Die Geräteinstallation verläuft immer ähnlich. Das Tinten-MFG wird ausgepackt, von den Klebestreifen befreit sowie mit Druckpapier und den Tintenpatronen startklar gemacht. Im Test bot jedes Tinten-MFG einen einfachen und fehlerfreien Installationsassistenten für die Software auf der beigelegten CD.
Brothers DCP585CW verlangt nach einer Sonderbehandlung.
Wer einen WLAN-Router für ein Drahtlosnetzwerk sein Eigen nennt, kann die Druckaufträge sogar ohne Kabelanbindung an das Gerät funken. Die WLAN-Verbindung wird ebenfalls während der Installation eingerichtet. Etwas umständlich: Bei Brothers DCP585CW muss die Konfiguration der Funkverbindung komplett auf dem kleinen Display durchgeführt werden.
Der Drucktest
Druck ist nicht gleich Druck
Beim Druck gibt es grosse Unterschiede. Das Modell von Lexmark zeigt etwa im tintensparenden Entwurfsmodus eine starke Bildung von Satellitenpixeln. Dadurch wirkt das Bild unscharf und verschwommen. Vergleichen Sie dazu die vergrösserten Ausdrucke in der Box rechts.
Die Fotodruckqualität ist dagegen durchgängig auf hohem Niveau. Die Ausdrucke von Lexmark und Brother wirken aber ein wenig blass, HPs Photosmart C6380 verstärkt dafür die dunklen Farbtöne einen Tick zu sehr.
Canon Pixma MP980 glänzt besonders beim Drucken von Fotos.
Canon und Epson verdienen sich mit ihren sechs separaten Tintentanks Pluspunkte. Ihre Fotodrucke geben selbst feinste Farbnuancen fehlerfrei wieder. Diese beiden Modelle sind denn auch speziell für den Fotodruck ausgelegt.
Einfache Bedienung
Die Druckmenüs der fünf Allrounder sind verständlich und logisch aufgebaut. Angeboten werden immer ein Entwurfsmodus, ein Normaldruck, ein Feindruck und ein spezieller Fotomodus. Wichtige Funktionen wie randloses Drucken von Fotos sowie die Auswahl der Qualität und der Papierquelle sind bei allen Geräten schnell zugänglich.

Günstiger Seitenpreis Den mit Abstand tiefsten ...

Günstiger Seitenpreis
Den mit Abstand tiefsten Seitenpreis erreicht Epson mit 4,6 Rappen pro Schwarz-Weiss-Seite. Nur geringfügig teurer sind die Geräte von Canon und HP mit jeweils 5,1 Rappen. Am teuersten ist der Druck mit den Tinten-MFGs von Brother (6,6 Rappen) und Lexmark (6,5 Rappen).
Farbige Ausdrucke kosten rund das Doppelte bis Dreifache. Am günstigen ist Lexmark mit 7,8 Rappen pro Seite. Allerdings verteuert sich dieser Preis sehr schnell bei häufigerem Druck, da das Gerät – wie bereits erwähnt – nicht einzelne Farbtintenpatronen verwendet. Mit den Modellen von Canon, Epson und HP kostet ein Ausdruck zwischen 13 und 14 Rappen pro Seite. Am teuersten ist eine farbige DIN-A4-Seite mit dem Brother-Modell: Sie kommt auf knapp 16 Rappen.
Direktdruck
Jeder Testkandidat unterstützt den Fotodruck ohne PC. Anwender verbinden entweder via PictBridge-Anschluss die Digitalkamera direkt mit dem Tinten-MFG oder stecken die Speicherkarte in den dafür vorgesehenen Slot. Alle Geräte unterstützen Kartentypen wie CompactFlash, SD Memory Card oder xD-Picture Card.
Mit den Pfeiltasten am Gerät blättern Nutzer durch die gespeicherten Fotos und geben per Knopfdruck den Druckbefehl. Sehr gut gelöst haben das die Alleskönner von Canon und Epson, die über besonders grosse Displays verfügen. Letzterer hat als Einziger einen Touchscreen. Bei HPs Photosmart C6380 können zusätzlich rote Augen wegretuschiert werden. Allerdings haben dieses und Lexmarks Tinten-MFG das kleinste Display im Test. Das macht das Drucken ab Speicherkarte mühsam.
Ausstattung
Eine integrierte Duplexfunktion für das automatische beidseitige Bedrucken integrieren nur die beiden Tinten-MFGs von Canon und Lexmark. Epsons Stylus Photo PX800FW bietet diese Möglichkeit immerhin optional an.

Lexmark und Epson spendieren ihren Modellen ausserdem ...

Das Lexmark-Modell nimmt beim Scannen gleich mehrere Seiten auf einmal.
Lexmark und Epson spendieren ihren Modellen ausserdem einen Dokumenteneinzug, womit sich gleich mehrere Seiten in einem Rutsch einscannen und vervielfältigen lassen. Bei allen anderen Geräten kann lediglich eine Seite auf einmal eingescannt werden.
Das Druckwerk arbeitet bei fast allen Kandidaten gleich schnell. Ein A6-Farbfoto ist bei Epsons Tinten-MFG in 30 Sekunden gedruckt. Auch zehn Schwarz-Weiss-Seiten lagen bei diesem Gerät mit nur 43 Sekunden am schnellsten im Ausgabefach. Einzig beim Druck der ersten Schwarz-Weiss-Seite liegt Canons MFG mit 12 Sekunden an der Spitze.
Fazit
Jedes getestete Tinten-Multifunktionsgerät bietet einen guten bis sehr guten Fotodruck. Canons Pixma MP980 und Epsons Stylus Photo PX800FW stechen aber heraus: Ihr Fotodruck bietet professionelle Studioqualität. Darüber hinaus sind ihre Tintenverbrauchskosten gering. Punkto Ausstattung sowie Bedienung bieten die beiden viele Extras. Die intuitive Bedienung hat den Ausschlag gegeben, warum von den beiden Epson der Sieger ist.
Details zum Testsieger
Epson Stylus Photo PX800FW
Zehn Schwarz-Weiss-Seiten liegen bereits nach 43 Sekunden im Ausgabefach – kein Tinten-Multifunktionsgerät ist schneller als der Epson Stylus Photo PX800FW. Die Druckqualität für Texte ist sehr präzise und kommt der eines Lasergeräts sehr nahe. Auch beim Fotodruck spielt der Alleskönner seine Stärken aus: Verläufe werden detailliert wiedergegeben, die Farben wirken sehr natürlich. Pluspunkt Bedienung: Das Gerät hat einen riesigen berührungsempfindlichen Bildschirm, womit sich alle wichtigen Funktionen auch ohne PC steuern lassen. Um mehrere Kopien in einem Rutsch zu erstellen, bietet das Tinten-MFG eine automatische Dokumentenzuführung, die maximal 30 Blatt fasst. Für das Bedrucken von CDs und DVDs hat der Stylus Photo PX800FW eine Schablone für den Rohling, die auf Knopfdruck herausfährt.
Fazit: Schnell, sparsam, eine sehr gute Fotoqualität und viele Extras: Epsons Stylus Photo PX800FW bietet alles, was das Herz begehrt.

Autor(in) Reto Vogt



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