Test: Apple iPad Air 4 (2020)

Die Kamera

Hier fallen die Unterschiede sofort ins Auge: Während das iPad Air auf der Rückseite nur eine Kamera mit einem 12-Mpx-Weitwinkel bietet, kommt das iPad Pro mit einem zusätzlichen Ultraweitwinkel und einem LiDAR-Scanner für die Erfassung von 3D-Objekten.
Das iPad Pro bietet zwei Kameras und den LiDAR-Scanner, beim iPad Air bleibt es bei einer Linse
Quelle: PCtipp.ch
Leute, die mit einem iPad Ferienfotos schiessen, sind eine Minderheit und nur selten sichtet man sie in der freien Wildbahn. Diese Kamera wird vorwiegend für die Dokumentation verwendet und dafür ist sie mehr als gut genug. Vielleicht erfordern es Ihre beruflichen Umstände, dass Sie manchmal ein breites Sichtfeld fotografieren müssen und deshalb das Ultraweitwinkel des iPad Pro schätzen. Aber für das Festhalten von Whiteboards oder Blechschäden reicht die Kamera des iPad Air problemlos – und sonst wird halt zur Not ein Panorama geschossen.
Diese Kamera schreit förmlich nach Kratzern (auf den Möbeln)
Quelle: PCtipp.ch
Mehr noch: Ich hätte mir gewünscht, dass Apple eine flächenbündige Kamera verbaut, auch wenn das weitere Abstriche bei der optischen Qualität bedeutet. Dafür schwinden die Sorgen, dass die scharfkantige, hervorstehende Kamera den kostbaren Holztisch von Erbtante Mathilda in Mitleidenschaft zieht.
Die flächenbündige Kamera des iPad 8
Quelle: PCtipp.ch
Ansonsten bietet die Kamera gewohnte Kost: Die feste Brennweite von 29 Millimeter (auf KB umgerechnet) wird den meisten Ansprüchen gerecht. Fotos werden in HDR aufgezeichnet und sofort optimiert. Panoramen können bis zu 63 Mpx gross sein.  Videos werden in 4K mit bis zu 60 fps gedreht; dabei sorgt Apples «Cinematic»-Videostabilisierung dafür, dass das Bild in Echtzeit beruhigt wird, wobei der Ausschnitt dazu ein wenig enger gefasst wird, als bei Fotos. Das ist für Videos in dieser Auflösung und Bildrate auch heute noch eine beeindruckende Leistung und sorgt für weiche Aufnahmen, aber eben: Eine solche Kamera geniesst in einem Tablet nicht dieselbe Wertschätzung, wie in einem Smartphone.
Kurz: Vom Ultraweitwinkel des iPad Pro abgesehen, sind beide Kameras bei der Videofunktion identisch.

Das Display

Zuerst einmal scheinen die Displays nahezu identisch. Beide bieten durch Apple True-Tone-Technologie eine sehr angenehme Darstellung, die sich farblich an die Lichtstimmung anpasst. Beide Displays sind vollständig laminiert und wirken entsprechend hochwertig. Das iPad Air deckt den kompletten Farbraum P3 ab und passt sich über Apples True-Tone-Technologie an das Umgebungslicht an, sodass das Bild in jeder Situation sehr angenehm wirkt. Dass das Display im iPad Pro mit 600 Nits statt mit 500 Nits strahlt, dürfte für die meisten Anwender keinen grossen Unterschied machen.
Doch dem Display des iPad Air fehlt die ProMotion-Technologie von Apple, will heissen: Das Display des iPad Pro bietet eine Wiederholfrequenz von 120 Hz, jenes des iPad Air nur 60 Hz. Wenn Sie noch nie mit einem iPad mit ProMotion gearbeitet haben, dann werden Sie sich daran nicht weiter stören. Doch wenn Sie einmal durch eine superflüssige 120-Hz-Darstellung gewischt haben, die fast schon surreal geschmeidig wirkt, dann wird es schwierig, zurück in die Holzklasse zu wechseln.
Das fällt besonders beim Surfen im Internet auf, wenn kilometerlang durch die Seiten gewischt wird. Wenn Ihre primären Einsatzgebiete jedoch E-Mails, Office-Anwendungen und eher statische Apps umfassen, dann werden Sie an diesem Display nichts Nachteiliges finden.



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