Effizienter arbeiten
27.10.2025, 13:30 Uhr
Clevere Peripherie für den Arbeitsplatz
Die blinkende Gaming-Maus, das kabelgebundene Headset oder die laute mechanische Tastatur mögen zu Hause gut sein, im Büro zählen andere Eigenschaften. Hier will Logitech mit seinen «For Business»-Geräten trumpfen. Eine Übersicht inklusive Hardware-Test und Wettbewerb.
In meinem Heimbüro arbeite ich auf einer mechanischen Keychron-Tastatur. Ich liebe das Tippgefühl der taktilen Jupiter-Brown-Switches und die weichen Klickgeräusche. Für Videokonferenzen benutze ich kein Headset und keine extra Webcam: Die geschlossene Zimmertür sowie Mikrofon und Kamera des Geschäftslaptops reichen für ein ungestörtes Gespräch in guter Qualität. In unserem Grossraumbüro würde dieses Set-up ganz und gar nicht funktionieren. Sowohl meine Gaming-Maus als auch meine Tastatur aus dem Homeoffice würden meine Kolleginnen und Kollegen stören. Bei Gesprächen ohne Headset bekäme die gesamte Bürogemeinschaft mit, was ich mit dem Gegenüber diskutiere.
Leuchtende, laute Tastaturen machen Spass, aber stören die Arbeitskolleginnen und ‑kollegen. Quelle: Giphy.com
Quelle: Giphy.com
Das ist im Büro wichtig
Im Büro zählen bei der Peripherie ganz andere Eigenschaften, auch wenn es Überschneidungen mit dem Heimarbeitsplatz gibt:
- Lautstärke der Geräte: Wer in einem Grossraumbüro arbeitet, sollte Rücksicht auf seine Mitarbeiter nehmen. Es empfehlen sich Mäuse und Tastaturen mit leisen Schaltern. Bei einem Headset lohnt sich zudem eine aktive Geräuschunterdrückung. So stören die Aussengeräusche das Gespräch nicht. Die Mikrofone sollten zudem eine gute Rauschunterdrückung für klare Gespräche haben.
- Sicherheit: Unverschlüsselte Funkverbindungen via Bluetooth können «abgehört» werden. Wenn per Funk, dann sollten Gespräche und Eingaben verschlüsselt übertragen werden oder per Kabel. Bei einer Webcam ist eine Abdeckblende praktisch, um nur ein Bild aufzunehmen, wenn man die Kamera wirklich benötigt.
- Ergonomie: Wer mehrere Stunden am PC arbeitet, wird eine gute Ergonomie zu schätzen wissen. Maus und Tastatur müssen so bedienbar sein, dass sie keine Sehnenscheidenentzündung verursachen. Eine Hintergrundbeleuchtung bei der Tastatur erleichtert bei schlechteren Lichtverhältnissen die Bedienung. Eine Maus sollte einen Sensor haben, der auf allen Schreibtischen zuverlässig funktioniert. Wer sein Headset den ganzen Tag aufhat, wählt ein leichtes und besonders bequemes Exemplar.
- Spezialfunktionen: Extra-Tasten bei der Maus oder Tastatur, um Videokonferenzgespräche schnell stummzuschalten, die Lautstärke zu verändern, lange Dokumente schnell durchzuscrollen, Spezialfunktionen aufzurufen etc. steigern die Effizienz.
- Shared Desk: Teilt man seinen Arbeitsplatz mit anderen, müssen sich alle Geräte unkompliziert verbinden lassen. Hier empfehlen sich entweder Kabel per Dockingstation oder ein Funk-Dongle.
- Lange Batterielaufzeit: Bei kabellosen Geräten ist eine gute Akkulaufzeit Gold wert. Niemand möchte an seinem Arbeitsplatz ständig ans Aufladen denken.
- Webcam: Eine Webcam mit einem Weitwinkelobjektiv ermöglicht es, bei Sitzungen auch ganze Gruppen zu zeigen. Weitere wichtige Punkte für eine Webcam sind mindestens Full HD, Autofokus und automatische Belichtungs- und Weissabgleichkorrektur.
Was ist Logitech for Business?
Der Schweizer Peripheriehersteller Logitech bietet nebst Mäusen und Tastaturen mittlerweile viele weitere Peripheriegeräte an. Dazu zählen unter anderem Headsets, Webcams und Dockingstationen. Ausserdem bedient das Unternehmen mehrere Zielgruppen – vom Heimanwender über Gamer bis hin zur Arbeit im Büro. Für Letzteres hat Logitech ein eigenes Label namens «For Business» ins Leben gerufen. Es umfasst Geräte, die besonders für Arbeitsplätze geeignet sind. Sie erleichtern einerseits die Arbeit, bieten eine gute Ergonomie, Sicherheit und Nachhaltigkeit und sind für den Einsatz im Büro optimiert. Sie sind zudem einfach für Admins verwaltbar und zertifiziert, um die Nutzung mit Microsoft-Lösungen abzusichern. Auf seiner Website ermöglicht Logitech, bestimmte Pakete zusammenzustellen, etwa mit Fokus auf Kernaufgaben, Ergonomie oder Produktivität.
Weniger Software wäre mehr
Da die Geräte aus «einer Hand» stammen, funktionieren sie auch problemlos zusammen. Gesteuert werden sie via Logi-Tune-Software. In dieser lassen sich Tasten belegen, Webcam-Einstellungen machen, Headsets konfigurieren und mehr. Hier habe ich allerdings einen Kritikpunkt: Mittlerweile bietet Logitech drei verschiedene Verwaltungsprogramme an: Logi-Tune für Business-Produkte, Logi Options+ für Business- und Consumer-Hardware und noch Logitech G HUB für Gaming-Hardware. Wenn ich bestimmte Produkte via Logi Tune anpassen will, öffnet sich automatisch Logi Options+. Andere Geräte kann ich nur in Logi Tune konfigurieren. Habe ich ein Set-up mit einer Business-Tastatur und einer Gaming-Maus, benötige ich drei Programme. Hier wäre weniger mehr: eine Software für alles oder höchstens zwei: eine explizit fürs Business und eine für den Heim-/Gaming-Bereich.
Die Hardware
Logitech hat mir vier «For Business»-Produkte zur Verfügung gestellt, die das ganze Spektrum eines typischen Arbeitsplatzes abdecken: die Maus MX Master 4, die Tastatur MX Keys, die Webcam MX Brio 705 sowie das Headset Zone Vibe Wireless.
Hinweis: Das getestete Headset verlosen wir. Wer Interesse hat, schickt einfach eine E-Mail an redaktion@pctipp.ch mit Namen, Adresse und Telefonnummer.
Wie erwähnt, lassen sich alle vier Produkte mit der Logi-Tune-Software bzw. Logi Options+ konfigurieren. Diese sind sehr übersichtlich und intuitiv. Zudem können Maus, Tastatur und Headset über den mitgelieferten Logi-Bolt-Dongle verbunden werden, die Webcam wird per USB-C-Kabel gekoppelt. Die drei Funkgeräte verstehen sich auch mit Bluetooth. Der Vorteil des Logitech-Dongles: Er verwendet Bluetooth Low Energy, bietet eine besonders stabile Koppelung und eine verschlüsselte Übertragung. Das klappte in meinem Test einwandfrei. Die Verbindung zu allen Geräten war schnell eingerichtet und funktionierte danach automatisch und anstandslos. Aussetzer hatte ich nie.
Der USB-Dongle Logi Bolt bietet eine energiesparende, sichere und stabile Funkvernbindung
MX Master 4
MX Master 4
Quelle: Logitech
Die Hardware im Test
MX Master 4
Die MX Master 4 habe ich kürzlich ausführlich getestet. Sie gehört zu den aktuell besten Mäusen für produktives Arbeiten. Sie lässt sich nicht nur ausgiebig konfigurieren, sondern bietet auch ultraleise Tasten, eine sehr lange Akkulaufzeit und praktische Produktivitätsfunktionen wie Gestensteuerung, ein seitliches Scrollrad oder den «Actions Ring». Ein Manko: Sie ist nur für Rechtshänder erhältlich. Ansonsten: Die MX Master 4 macht sich in jedem Büro gut und hilft tatsächlich, schneller und effizienter zu arbeiten. Der Preis liegt bei etwas teuren, aber berechtigten Fr. 129.99.
MX Keys
Wie die MX Master 4 hat sich auch die MX Keys einen Namen gemacht und gehört zu den beliebtesten Tastaturen. Dies nicht ohne Grund: Sie ist wertig verarbeitet. Das Tippgefühl ist ausgezeichnet. Dank der Dellen auf den Tasten sind Fehltipper fast unmöglich. Die Tastatur ist zwar flach, aber nicht zu flach. Dadurch ist das Schreiben angenehm und sehr schnell. Zudem sind die Tasten sehr leise. Die Hintergrundbeleuchtung passt sich dem Umgebungslicht an und wird durch einen Annäherungssensor aktiviert. Die Akkulaufzeit ist für eine hintergrundbeleuchtete Tastatur sehr gut und hält bis zu zehn Tage, ohne Beleuchtung sind es sogar mehrere Monate. Ein weiteres praktisches Feature: Die obere Tastenreihe lässt sich per Software mit anderen Befehlen oder sogar Aktionen belegen. Auch hier: Mit der MX Keys macht man im Büro nichts falsch. Sie sieht unauffällig, aber elegant aus und punktet bei Effizienz sowie Ergonomie. Der Preis ist mit 129 Franken fair.
MX Brio 705
Logitechs MX Brio 705 kommt in einem Aluminiumgehäuse daher, was sie sehr wertig und robust macht. Praktisch ist die integrierte Abdeckblende. Die abnehmbare Universalhalterung klinkt sich per Magnet an die Kamera und ermöglicht ein problemloses Anbringen an jedem Monitor oder am Laptop. Ohne Halterung lässt sich die Webcam auch auf ein Stativ schrauben. Gut gelöst ist das Verbindungskabel. Dieses lässt sich von der Kamera abziehen und so leicht ersetzen. Die Bildqualität in 4K (30 fps) ist ausgezeichnet. In Full HD sind sogar 60 fps möglich. Das Sichtfeld lässt sich mit 90, 78 oder 65 Grad nutzen. Die Kamera lässt sich neigen. Autofokus und automatische Bildoptimierung sind ebenfalls an Bord. Die zwei Beamforming-Mikrofone haben einen hervorragenden Ton, falls man kein Headset nutzt. Einziger wirklicher Kritikpunkt könnte der Preis sein: Der ist mit 229 Franken nicht günstig.
Zone Vibe Wireless
Das Zone Vibe Wireless besteht ganz aus Kunststoff. Dadurch ist es besonders leicht; es bringt nur 185 Gramm auf die Waage. Allerdings fühlt es sich durch den ganzen Plastik etwas billig und wacklig an. Die Polster bestehen nicht aus Leder oder Kunstleder, sondern aus Stoff. Der fühlt sich angenehm und bequem an. Allerdings liegt der Bügel durch die reine Stoffummantelung etwas hart auf. Da das Headset allerdings so leicht ist, stört mich das nicht. Unter den Stoffpolstern schwitzt man dafür weniger. Ton und Verbindungsqualität sind gut, das Mikrofon lässt sich herausklappen und so aktivieren. Die Übertragungsqualität war im Test klar. Die Akkulaufzeit hält locker einen Tag. Was ich vermisse, ist eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC). Der Preis geht mit Fr. 119.99 für die Bluetooth-Version in Ordnung.
Fazit und Wettbewerb: Tatsächlich business-tauglich
Logitechs Label «For Business» ist keine leere Versprechung, sondern die entsprechend gekennzeichneten Geräte eignen sich wirklich hervorragend für jeden möglichen Computerarbeitsplatz. Sie lassen sich einfach verwalten, auch wenn mir der Wechsel zwischen der Logi-Tune- und Logi-Options+-Software zu viel ist. Die getesteten Geräte haben mir durchs Band gefallen und kommen teilweise auch an meinem Arbeitsplatz zum Einsatz. Vor allem die MX Keys und die MX Master 4 sind zwei äusserst empfehlenswerte Produkte. Die etwas teure MX Brio leistet ausgezeichnete Arbeit, wenn eine separate Webcam benötigt wird. Das Zone-Vibe-Wireless-Headset ist zwar sehr leicht und mit seinem Stoffüberzug sehr angenehm zu tragen, ich vermisse allerdings eine aktive Geräuschunterdrückung und ziehe eine wertigere Anmutung vor. Hier würde ich zum 40 Franken teureren Zone Wireless 2 mit ANC von Logitech greifen, wenn ich alles von einem Hersteller haben möchte und mein Headset regelmässig benötige. Ansonsten gibt es auch gute Headset-Alternativen wie Jabras Evolve2 65 Flex, das sich sogar zusammenklappen lässt, ebenfalls federleicht ist und mit ANC daherkommt. Dieses kostet um die 150 Franken.
Headset zu gewinnen
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