Tests 09.12.2014, 07:24 Uhr

Here für Android im ersten Test: eine ernste Google-Maps-Konkurrenz?

Die bekannte Karten-App der Lumia-Geräte kommt auf Android. Noch befindet sich die App in der Beta-Phase, aber sie ist bereits vollumfänglich nutzbar.
Update: Here (Beta) steht seit heute offiziell kostenlos im Google Play Store zum Download bereit. Wenn es bislang in teuren Roaming-Ländern vor allem einen Grund gab, auf Lumia-Besitzer neidisch zu sein, dann sicher wegen «Here Maps» von Nokia. Mit der gleichnamigen App hat man nun auch unter Android bequemen Zugiff auf das Kartenmaterial. Offiziell wird Nokia Here zunächst für Samsung-Geräte erscheinen, möglicherweise später als Bezahl-App für alle Android-Geräte. Die kostenlose Beta ist aber schon vollumfänglich nutzbar. Hier unsere ersten Eindrücke.
Here eignet sich auch gut, wenn man zu Fuss unterwegs ist
Quelle: IDG
Nebst Fussgängernavigation können auch öffentliche Verkehrsmittel und Autorouten aufgerufen werden. Daneben bietet die App zahlreiche Point-of-Interest-Punkte bzw. Sehenswürdigkeiten, Tankstellen und weitere zentrale Punkte von Grossstädten. Auch gibt es eine Satellitenansicht und Turn-by-Turn-Navigation.
Die Navigation funktioniert jetzt schon sehr akkurat und steht der von Google Maps in nichts nach. Trotz Berichten über ein noch langsames Tempo des Kartendiensts, lief das Ganze, abgesehen von ein paar Hängern beim ersten Start, auf unseren Testgeräten (HTC One und Nexus 5) schon recht flott.
Um eine Route zu planen, tippt man in gewohnter Google-Maps-Manier beim oberen Suchfeld aufs Pfeilsymbol, bestimmt Ausgangs- und Zieldestination und Verkehrsmittel.
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Zahlreiche Optionen

Zahlreiche Optionen

Um in die Routenoptionen zu gelangen, tippt man übers Hamburgermenü (über die drei Striche links oben) auf Karten dann auf Navigation und anschliessend in den unteren Bereich der aktuellen Navigationsansicht. Das Feld Einstellungen der Navigationsansicht bringt schliesslich zahlreiche Optionen wie Tempolimitwarnungen, Einheiten, Mautstrassen, Autobahnen etc. hervor. Dem Bedienfeld Anpassen lassen sich jederzeit Zusatzinformationen wie Entfernung und Ankunftszeit entnehmen.
Here für Android erlaubt viele anpassbare Routeneinstellungen
Quelle: IDG

3D-Ansicht

Man kann sich auch Gebäude in 3D anzeigen lassen. Das kann aber in Grossstädten während des Fahrens etwas ablenkend sein, besser «fährt» man mit der 2D-Ansicht. Gut gelungen sind die Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, die sogar grafisch in einer Art chronologischer Intervallansicht angezeigt werden.
Links Zugverbindungen, rechts 3D-Ansicht
Quelle: IDG

Pro und Contra Here Maps

Als einziges Minus kann man anmerken, dass Here im Gegensatz zu Google Maps nicht über ausführliche Meta-Informationen wie nähere Angaben zu Geschäften und Orten verfügt, um die Karten-App auch als reinen Suchdienst verwenden zu können. Das grosse Plus der Nokia-Karten sind die Offline-Nutzung in über 100 Ländern und ÖV-Karten von 800 Städten in über 40 Ländern. Bevor man sich in ein anderes Land begibt, lädt man zu Hause einfach das entsprechende Länderpaket herunter. Man sollte aber z.B. nicht die ganzen Europakarten auf einen Schlag herunterladen, das würde ca. 10 GB an Daten verschlingen.
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Fazit

Sprachpakete

Weiter lassen sich zahlreiche Sprachpakete männlicher und weiblicher Audiostimmen (auch in Deutsch) herunterladen.
Auch zahlreiche Sprachpakete stehen schon zum Download zur Verfügung
Quelle: IDG
Hinweis: Erst nach der Anmeldung via Facebook oder Nokia-Konto haben Sie vollen Zugriff auf sämtliche Kartenpakete ganzer Länder und Regionen.

Fazit

Mit Here Maps für Android haben Sie eine kostenlose und gut funktionierende Alternative zu Google Maps, die zudem offline gut funktioniert, um Roaming-Kosten zu sparen. Wir können die App daher als gute Notfalllösung in Ländern wie den USA empfehlen, auch wenn sich die App derzeit noch im Beta-Status befindet. 

Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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swissmac
10.12.2014
offline ok Als Offline Lösung ganz ok und sehr willkommen, hat aber online nicht den Hauch einer Chance gegen die (Verkehrs-)Aktualität von Google. Wer Staus umfahren will kommt um Google definitiv (noch) nicht herum.