Tests 18.06.2013, 06:17 Uhr

Test: Devolo dLAN 500 WiFi

Mit Powerline lässt sich die Reichweite von WLAN-Netzwerken deutlich steigern. PCtipp hat die neusten Geräte von Devolo getestet.
Devolo dLAN 500 WiFi: Drei Adapter sind enthalten
Lange galt Powerline als Alternative zum kabellosen WLAN. Mit der Verbreitung der mobilen Geräte hat sich letzteres zwar durchsetzen können, heute bietet Powerline aber eine einfache Möglichkeit den Empfangsbereich zu erweitern. Darauf zielt auch dLAN 500 WiFi von Devolo ab, und geht sogar noch einen Schritt weiter:  Im Netzwerkkit sind drei Geräte integriert, die für einen lückenlosen Empfangsbereich, auch in stark verwinkelten Wohnräumen/Etagen und Häusern sorgen soll. Devolo selbst nennt diese Technik: «WiFi Move Technology», eine untereinander eng-vernetzte Lösung, die devolo als eine Art «Heim-Cloud» postuliert. Der eine Adapter verbindet zwei Geräte per Fast-Ethernet-LAN (100 Mbit/s) mit dem Powerline-Netzwerk und eignet sich, um etwa den Router anzuschliessen. Zusätzlich sind zwei Adapter mit WLAN-Funktionalität enthalten, die ebenfalls über jeweils eine LAN-Schnittstelle verfügen. Die Idee: Sie können diese beiden Adapter irgendwo im Haus einstecken und erhalten dort ein eigenen Hotspot, der über Powerline mit dem restlichen Netzwerk verbunden ist. Das Besondere: Das mit dem devolo-Netzwerk verbundene Endgerät (z.B. Smartphone, Tablet, Notebook etc.) sucht sich eigenständig den stärksten Access-Point (=Zugangspunkt), womit praktisch immer die stärkste Verbindung, quasi automatisch, hergestellt wird. Unterm Strich lohnt sich das Set respektive die Funktionalität also immer dann, wenn es dicke oder mehrere Wände zu überbrücken gilt, wo herkömmliches WLAN schnell an seine Grenzen stösst.

Geschwindigkeit

Im Test konnten die Geräte nur bedingt überzeugen. Zwar verspricht der Hersteller von Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 500 Mbps, diese wurden nicht erreicht. Bei einer Verbindung im selben Zimmer, wobei beide Endgeräte per Gigabit-LAN mit den dLAN-Adaptern verbunden wurden, betrug die Netto-Geschwindigkeit 83 Mbps. Um das Ergebnis in korrektem Zusammenhang zu sehen: Gemessen an dem maximalen Durchsatz von 100 Mbit/s geht das Ergebnis voll in Ordnung. Unser leichter Kritikpunkt dabei ist die etwas für Anwender verwirrende Packungsangabe mit dem Namenszusatz «dLAN 500 WiFi», die auf der Verpackung steht. Wurde das Endgerät per WLAN mit dem Powerline-Adapter verbunden sank der Speed auf 37 Mbps. Zum Vergleich: Mittels direkter WLAN-Verbindung zum Router wurden 56 Mbps gemessen, kam der neue 802.11ac-Standard zum Einsatz sogar 126 Mbps. Das dLAN-Set spielt also nicht seine grossen Stärken bei nahen Verbindungen aus. Dafür soll es, so wie das Set vom Hersteller auch konzipiert ist, bei mehreren dazwischenliegenden Wänden und Etagen seine grossen Vortile ausspielen.

In der zweiten Testphase wurden folglich grössere ...

In der zweiten Testphase wurden folglich grössere Distanzen untersucht, wobei jeweils ein Notebook mit WLAN-N-Standard verbunden wurde - entweder direkt mit dem Router oder über einen dLAN-Adapter, der im gleichen Zimmer platziert wurde. Bei einer Wand kann das System immer noch nicht überzeugen, liegt aber immerhin gleichauf. So wurden bei beiden Verbindungen eine Geschwindigkeit von 31 Mbps gemessen. Erst bei zwei Wänden brachte dLAN einen Vorteil und erreichte noch knapp 20 Mbps, während sich die direkte Verbindung mit 15 Mbps begnügen musste. Noch grössere Distanzen meisterte leider keine der beiden Verbindungen, was aber stark vom jeweiligen Bau des Gebäudes abhängt.

Die Devolo-Konfiguration funktioniert tadellos
Ergonomie

Der Stromverbrauch ist mit knapp 3 Watt im Betrieb oder im Idle-Zustand ziemlich niedrig. Die Installation ist dafür kinderleicht und die Geräte funktioniert direkt nach dem Einstecken. Mittels devolo Cockpit passen Sie Einstellungen an oder aktualisieren die Firmware. Das funktioniert ganz bequem, sodass sich auch weniger versierte Nutzer problemlos zurecht finden. Ebenfalls positiv: Die Software steht für Windows, Linux und OS X bereit. Zudem sind Apps für iOS und Android erhältlich.
Etwas ärgerlich ist aber die Grösse der Adapter, da bei herkömmlichen Wandsteckdosen alle drei Steckplatze abgedeckt werden. Und von einem Verlängerungskabel rät Devolo ab. Hier sind einige Produkte der Konkurrenz im Vorteil, bei denen die Adapter selbst eine Steckdose besitzen, wo Geräte eingesteckt werden können. Zugutehalten darf man dem Kit allerdings, dass es dennoch recht kompakt gebaut ist, und sich deshalb nahezu «unsichtbar» in ein Wohnraum integrieren lässt.

Testergebnis

Bedienung, Stromverbrauch
Geschwindigkeit unter Optimalbedingungen, keine integrierte Steckdose

Details:  Drei Adapter (zwei mit WLAN), Verschlüsselungsknopf, Ein-/Aus-Knopf für WLAN, LAN- Buchsen, ab Windows XP, für Mac OS X, Linux

Preis:  189.90

Infos: 
www.devolo.ch

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Kommentare
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PC-John
19.04.2016
Kaum. Das Signal geht grundsätzlich nur bis zum Stromzähler, dort ist Ende. Ausser dass andere Wohnungen/Bastelräume etc. auch an deinem Stromzähler angeschlossen wären. Zudem kann das Signal noch verschlüsselt werden. Etwas kapazitive Einkoppelungen sind zwar möglich, aber aufgrund von SEV-Installationsvorschriften dürfen pro Leitungsrohr nur Drähte von demselben Sicherungskreis geführt werden. Also sind solche Einkoppelungen vom technischen Standpunkt aus ohnehin obsolet. PC-John