Tests 19.06.2014, 07:15 Uhr

Test: Synology DiskStation DS414

Dieser Netzwerk-Speicher kann alles. Doch wie kommen Einsteiger damit klar?
Das Kürzel NAS steht für Network Attached Storage (volkstümlich auch «Server» gerufen). Diese Geräte speichern und verteilen im lokalen Netz die Daten aller Anwender – oder zumindest taten sie das früher. Heute platzen sie vor lauter Funktionen aus allen Nähten und werden auch von Privatpersonen begehrt. Denn Zuhause ist der Speicherhunger am grössten: Filme, Musik, Fotos und persönliche Daten wollen gesichert und geteilt werden. Wir leben in einer Zeit, in der uns die Grössenordnung «Gigabyte» nur noch ein müdes Lächeln abringt. Doch soviel sei verraten: die Synology Disk Station DS414 ist nicht gekommen, um zu kleckern.
Unauffälliger Muskelprotz: Synology DiskStation DS414
 

Die Hardware

Der schwarze Würfel misst 233 x 203 x 165 mm, die Kunststoff-Frontpartie ist auf Hochglanz poliert. Sie lässt sich mit einem kurzen Ruck entfernen und gibt den Zugang zu vier Festplatten-Schächten frei. Diese können wahlweise mit 2.5- oder 3.5-Zoll-Festplatten gefüllt werden. Werkzeug ist dabei überflüssig, die Rahmen werden einfach so tief eingeschoben, bis die Clips arretieren.
Kein Werkzeug nötig
Quelle: IDG
Auf der Rückseite befinden sich zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse mit Unterstützung für die «Link Aggregation». Bei diesem Verfahren lassen sich beide Ethernet-Ports gleichzeitig verwenden. Man erreicht also theoretisch die doppelte Geschwindigkeit. Im Heimnetz bringt diese Einrichtung jedoch nicht viel, weil der einzelne PC oder Mac ja nur eine Leitung verwenden kann. Um wirklich zu profitieren, müssten mehrere Rechner im Netz einen Datendurchsatz erzeugen, der die DS411 fordert. Kleine Unternehmen werden diese Eigenschaft jedoch dankend zur Kenntnis nehmen.
Doch selbst mit einem Ethernet-Kabel schöpft die DS414 aus dem Vollen. Laut Synology beträgt die Geschwindigkeit unter Windows etwas mehr 100 MB pro Sekunde – ein Wert, der bei unserem Test in einem privaten Netz problemlos erreicht wurde. Die Rekorde lagen bei 116 MB/Sek. für den Download und 111 MB/Sek. für den Upload. Gemessen wurde der Durchsatz auf einem iMac – und zwar ohne dass irgendwelche Ethernet-Einstellungen optimiert worden sind.
Da geht die Post ab: Über 100 MB/Sekunde beim Lesen und Schreiben – ohne Optimierungen!
Diese Werte beziehen sich allerdings auf eine einzelne Filmdatei mit mehreren Gigabytes. Bei vielen kleinen Dateien reduzierte sich der Durchsatz auf 35 MB bis 50 MB pro Sekunde. Aber wer interessiert sich schon dafür, wie viele Millisekunden eine Word-Datei für die Strecke von A nach B benötigt?
Insgesamt stehen drei USB-Anschlüsse zur Verfügung, wobei der vordere nur USB 2.0 unterstützt. Bestehende USB-3.0-Festplatten werden deshalb vorzugsweise auf der Rückseite angeschlossen, damit sie anschliessend direkt auf den NAS übertragen werden können. Dazu zeigt die Anwendung «File Station» das komplette Verzeichnis inklusive allen unsichtbaren Dateien. Erkannt werden auch Festplatten, die unter OS X formatiert wurden.
USB-Festplatten lassen sich direkt anschliessen und auf den NAS übertragen
Im Inneren der DS414 arbeiten zwei Lüfter, wobei immer nur einer aktiv ist. Der zweite ist als Ersatz gedacht (Redundanz) und springt automatisch ein, wenn der erste den Geist aufgibt. Damit wird eine Überhitzung des NAS verhindert. Hingegen gibt es kein redundantes Netzteil, weil dieses extern verbunden wird.
Ein Lüfter dreht, der andere steht bereit
Die DS414 ist im Betrieb überraschend leise. Sie ist so leise, dass sie im Büro nicht wahrgenommen wird. Allerdings ist sie nicht leise genug für das Wohnzimmer – es sei denn, sie wird zum Beispiel durch ein lauschiges Sofa gedämpft. Im Schlafzimmer wäre ein Platz unter dem Bett eine Option, wenn die Matratze zum Schalldämpfer wird. Am besten verstaut man den edlen Würfel jedoch in der Besenkammer oder im Keller, einen Ethernet-Anschluss vorausgesetzt. Man muss ja nicht ständig herumzeigen, was man hat.

Kapazität und Datensicherheit

Unser Gerät wurde mit 4 Festplatten à 4 Terabyte (TB) geliefert, also mit 16 TB oder rund 16’000 Gigabytes. Damit lässt sich arbeiten. Bereits ab Werk sind die Festplatten zu einem RAID-5-Verbund gekoppelt und verhalten sich deshalb wie ein einziger, riesiger Massenspeicher. Fällt eine der Festplatten aus, kann sie im laufenden Betrieb durch eine neue ersetzt werden (Hot Swap). Anschliessend rekonstruiert das System den Inhalt automatisch und stellt so die Sicherheit wieder her. Daten gehen dabei keine verloren, aber das Arbeitstempo lässt während der Rekonstruktion nach.
Ein RAID-Verbund, bei dem sich die Festplatten gegenseitig absichern
Für dieses Sicherheitsnetz wird ein Viertel der Kapazität für Prüfsummen aufgewendet, und das System selbst benötigt auch noch Platz. Unter dem Strich bleiben von den 16 TB Speicher knapp 11 TB übrig, die gefüllt werden können. Die RAID-Anordnung liesse sich zwar ändern, sodass der gesamte Platz frei wird; doch in Anbetracht der vielen Daten, die auf einem NAS normalerweise gespeichert werden, wäre das ein unverantwortlicher Leichtsinn.
Von 16 TB stehen netto 10.73 TB zur Verfügung
Solange nur eine Festplatte ausfällt, gehen also keine Daten verloren und der Betrieb läuft ungehindert weiter. Hauchen jedoch zwei Festplatten gleichzeitig ihr Leben aus, sind die Inhalte des ganzen RAIDs unwiderruflich verloren. Der NAS ist also keine Versicherung gegen Elementarschäden wie Wasser, Feuer oder Blitzschlag.
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Installation

Die Installation …

… ist tatsächlich ein Kinderspiel. Der NAS wird über Ethernet mit dem Router verbunden und eingeschaltet. Nach wenigen Minuten leuchten die grünen LEDs der Festplatten konstant und zeigen die Betriebsbereitschaft an. Um die DS414 zu konfigurieren, wird in einem Browser die Adresse «http://find.synology.com» eingegeben, damit das Gerät im LAN aufgespürt und verbunden wird. (Name admin, Kennwort leer lassen.) Zwar enthält die mitgelierte DVD den «Synology Assistant» für Macs und PCs, doch der macht auch nichts anderes, als die DiskStation im Netz anzuzeigen. Die ganze Administration läuft jetzt und in Zukunft im Browser ab, und das ist auch gut so.
Die DiskStation wird im Netz automatisch erkannt
Ein Assistent geleitet durch die Einrichtung. Unser Testgerät wurde mit dem «Disk Station Manager» (DSM) 4.2 ausgeliefert, aktuell ist jedoch der wesentlich modernere DSM 5.0. Es brauchte nicht weniger als vier Update-Durchläufe, bis das aktuellste System aufgespielt war. Das dauerte ungefähr eine halbe Stunde.
Die Festplatten des NAS sind beim Einschalten bereits konfiguriert. Es fehlt lediglich ein Benutzer, der im Rahmen der Inbetriebnahme angelegt wird. Ihm und allen anderen Benutzern wird automatisch ein privates Verzeichnis zugeteilt, was den Aufwand des Administrators in grösseren Umgebungen deutlich reduziert. So getan, taucht die DS414 im Netzwerk auf. Die erste Installation ist abgeschlossen.
Und los geht’s!
Doch das ist noch nicht einmal die vielzitierte Spitze des Eisbergs. Jetzt geht der Spass erst richtig los.
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Dienste & Paketzentrum

Von einem NAS erwartet man in erster Linie, dass er Dateien speichert und wieder verteilt. Diese Kunstform treibt Synology seit Jahren auf die Spitze. Die Firma hat sich einen fast schon legendären Ruf erworben, was die schiere Menge an Funktionen angeht. Tatsächlich sind die Möglichkeiten so umfassend, dass jeder Versuch einer Aufzählung zum Scheitern verurteilt ist. Stattdessen versuchen wir es mit ein wenig Rosinenpickerei.

Die Steuerung

Über die Systemsteuerung werden die grundlegenden Funktionen justiert, Datenträger und Benutzer verwaltet und dergleichen mehr. Die Web-Oberfläche ist dabei so aufgebaut, dass man sich fast in einer «echten» Anwendung wähnt. Die Einstellungen sind scheinbar endlos. Jeder noch so kleine Parameter kann umgedreht werden. Allerdings ist es in einer privaten Umgebung problemlos möglich, diesen Einstellungen aus dem Weg zu gehen und den NAS einfach seine Arbeit machen zu lassen. Wenn das Selbstvertrauen wächst, kann man sich um die ersten Feinheiten kümmern. In jedem Fall ist es eine gute Idee, bei YouTube einige Videos zu studieren, die sich mit dem Disk Station Manager 5.0 auseinandersetzen.
Die Systemsteuerung des Disk Station Manager 5.0

Das Paket-Zentrum

Zu den besten Eigenschaften gehört jedoch das Paket-Zentrum, das einem Synology-eigenen App-Store entspricht. Hier werden kostenlose Module angeboten, mit denen der Funktionsumfang in alle Richtungen erweitert werden kann. Gleichzeitig bleibt die Übersicht gewahrt, wenn man nur jene Module installiert, die tatsächlich gebraucht werden.
Schlaraffenland für Administratoren: Das Paket-Zentrum
Für das Heimnetzwerk sind vor allem folgende Erweiterungen interessant:
Medienserver. Für Medien-Fans das wichtigste Paket von allen. Es verwandelt die DS414 in einen DLNA-Server, sodass die Inhalte in den Verzeichnissen «photo», «video» und «music» von vielen Geräten angezapft werden können: Smart-TVs, Spielkonsolen, Mobilgeräten, Media-Adaptern usw. Auf iOS-Geräten kann zum Beispiel der VLC Player für iOS installiert werden, damit nahezu jede beliebige Datei auf das Gerät gestreamt und abgespielt wird – wenn es sein muss in Full-HD, mit mehreren DTS-Tonspuren und Untertiteln.
Beliebige Filme werden zum Beispiel vom NAS auf das iPad übertragen, hier in «VLC für iOS»
DS Video. Dieses Paket ist die bessere Alternative zum Medienserver – wenn sich das Zielgerät damit versteht. Die Filme werden durch Covers und weitere Informationen ergänzt. Das klappt fast immer, solange für die Bezeichnungen der Filmdateien mit jener die Internet-Filmdatenbank imdb.com übereinstimmen. Nur wenige, eher unbekannte Filme wurden nicht gefunden.
Während der Medienserver mit jedem DLNA-fähigen Gerät zusammenarbeitet, benötigt DS Video einen verständnisvollen Client. Das kann die iOS- oder Android-App sein (siehe Bildstrecke unten). Für Samsung-Fernseher mit Smart Hub steht ebenfalls eine eigene App bereit, was das Zusammenspiel auf ein ganz neues Niveau hebt – zumindest grafisch gesehen. Über ein solches Modul für andere Marken ist zurzeit leider nichts bekannt.

Bildergalerie
Aufgrund der Metadaten kann die Bibliothek sortiert werden

Download-Station. Organisiert Downloads, die über HTTP oder FTP abgewickelt werden. Ausserdem werden auch Torrents und NZB-Dateien (Newsgroups) unterstützt. Es reicht, eine solche Datei in ein überwachtes Verzeichnis zu werfen, damit der Download erfolgt und die Dateien entpackt werden. Unterstützt werden sowohl kostenlose Dienste als auch Premium-Accounts aller wichtigen Download-Portale.
Die Download-Station wirkt praktisch, hat aber auch ihre Tücken
Wir testeten lediglich den NZB-Download bei supernews.com. Deren Server spucken die Dateien normalerweise mit 30 MB/Sekunde auf die Festplatte – dem Maximum dessen, was die Cablecom-Leitung hergibt. Über die DS414 schafften wir jedoch maximal 10 MB/Sekunde. Ausserdem wurden unvollständige Dateien nicht repariert, obwohl genügend PAR-Dateien vorhanden gewesen wären. Kurz, Anhänger der Newsgroups sollten die Downloads weiterhin am eigenen Rechner steuern und die extrahierten Dateien anschliessend auf den NAS kopieren.
Cloud-Station. Der eigene Dropbox-Ersatz! Über einen definierten Ordner werden Daten zwischen mehreren Rechnern abgeglichen, wobei der NAS als Drehscheibe funktioniert. Genau wie bei Dropbox kann einfach ein Link zu einer Datei in die Zwischenablage kopiert und anschliessend per E-Mail verschickt werden. Das bedingt jedoch, dass die DS414 für den Zugang von aussen konfiguriert wurde. Die Dateien innerhalb dieses Ordners sind auch für Mobilgeräte zugänglich, wenn die kostenlose App «DS cloud» für iOS- und Android-Geräte installiert ist.
Durchdacht: Die Clients für die Cloud-Station findet der Admin direkt innerhalb des Pakets
Audio-, Photo- und Videostation. Was in diesen Ordnern steckt, verrät bereits die Bezeichnung. Die Inhalte lassen sich auf dem Mobilgerät betrachten, indem die zugehörigen Apps für iOS und Android heruntergeladen werden.
Synology bietet eine ganze Reihe an Apps für iOS und Android an
iTunes Server. Hier kommt es oft zu Missverständnissen über den Sinn und die Möglichkeiten. Mit diesem Modul werden die Mediendateien in den Ordnern «photos», «videos» und «music» in iTunes angezeigt – ganz so, als würde es sich dabei um einen anderen Rechner mit aktivierter Privatfreigabe handeln. Es ist jedoch nicht möglich, dass diese Dateien über Apple TV wiedergegeben werden können.
Der iTunes Server meldet sich im Netz wie ein Rechner mit aktivierter Freigabe
WordPress. Mit diesem kostenlosen Modul lässt sich ein eigener WordPress-Blog über die DS414 betreiben.
Diese Bildstrecke vermittelt einen Eindruck davon, was mit dem DSM 5.0 alles möglich ist:

Bildergalerie
Heimanwender werden sich für die Multimedia-Pakete interessieren

… und, und, und!

Das waren nur einige wenige Beispiele. Es wäre müssig, alle Möglichkeiten aufzuzählen. Rufen Sie stattdessen die Live-Demo von Synology auf. Dort lassen sich alle Funktionen und Einstellungen im Massstab 1:1 studieren.
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Ein Ratgeber für unsichere Einsteiger

«Ein Kinderspiel? Wirklich?»

Die NAS-Einheiten von Synology geniessen einen hervorragenden Ruf. Zuweilen entsteht sogar der Eindruck, jeder Zweite habe so ein Ding im Keller stehen. Doch eine bange Frage stellen sich die meisten potenziellen Käufer: «Ist die Bedienung wirklich so einfach, dass ich damit zurechtkomme?»
Eines steht fest: Synology hat einen hervorragenden Job abgeliefert, was die Bedienung anbelangt. Die Oberfläche wirkt frisch, übersichtlich und ist komplett in Deutsch lokalisiert. Assistenten helfen bei der ersten Einrichtung, die deutsche Hilfefunktion ist umfassend. Auf der Website des Herstellers finden sich unzählige Anleitungen (ebenfalls in Deutsch), die Schritt für Schritt und mit vielen Bildern durch eine bestimmte Aufgabe führen, hier zum Beispiel durch die Einrichtung einer eigenen Cloud.
Zahlreiche, leichtverständliche Tutorials erleichtern das Verstädnis enorm
Dazu gesellen sich die unzähligen Forenbeiträge und Videoanleitungen auf YouTube, die bei Problemen auf die Sprünge helfen. Eine besondere Erwähnung verdienen die deutschsprachigen Video-Tutorials von Dominik Bamberger, der sich auch mit relativ heiklen Themen auseinandersetzt, wie zum Beispiel der direkten Anbindung ans Internet:
Es könnte also besser nicht sein. Doch die umfassendste Hilfe nützt nichts, wenn es an den Grundlagen fehlt. Begriffe wie «IP-Adresse», «Router» oder «Zugriffsrechte» sollten geläufig sein, damit die Anschaffung nicht im Frust endet. Das klingt nach bescheidenen Anforderungen, und tatsächlich ist die Sache halb so wild. Es soll einfach erwähnt werden, dass ein NAS andere Anforderungen an das Wissen und vor allem an das Engagement des Benutzers stellt, als ein Drucker. Doch die meisten Interessierten werden mit der Installation problemlos klarkommen.
Der Erfolg ist ausserdem fast schon garantiert, wenn Sie sich als Einsteiger an die folgenden Tipps halten:

1. Halten Sie den Ball flach – wenigstens am Anfang

Richten Sie den Synology-NAS ein, legen Sie die gewünschten Benutzer an und belassen Sie es am ersten Tag dabei. Spielen Sie mit den Zugriffsrechten und der Benutzerverwaltung, bis Sie ein Gefühl für die Materie entwickelt haben.

2. Erfüllen Sie alle Wünsche, aber schön der Reihe nach

Nehmen Sie sich anschliessend weitere Themen vor, aber nie mehr als eines aufs Mal. Vielleicht steht der Medienserver weit oben auf der Wunschliste. Laden Sie das Paket «Medienserver» herunter und widmen Sie sich der Aufgabe, die perfekte Streaming-Anlage einzurichten – für das iPad, den Fernseher, die Xbox oder was auch immer. Erst danach wird die nächste Aufgabe angepackt.

3. Lösen Sie keine Probleme, die Sie nicht haben

Trunken von den Möglichkeiten, sollte abgewogen werden, wo wirklich Handlungsbedarf besteht. Vielleicht ist die Einrichtung der eigenen Cloud sinnvoll. Vielleicht erfüllt jedoch das bestehende Dropbox-Konto seinen Zweck auf eine perfekte, unproblematische Weise. Einem eigenen E-Mail-Server auf der DS414 steht ebenfalls nichts im Weg – ob dieser jedoch schneller, zuverlässiger und besser funktioniert als der bestehende iCloud- oder Gmail-Account, darf bezweifelt werden. Kurz, nutzen Sie ein Paket der DiskStation nur, wenn dafür ein echter Bedarf vorhanden ist.

4. Spielen und Lernen

Das exakte Gegenteil von Tipp 3. Wenn alles zur vollsten Zufriedenheit funktioniert, verwenden Sie den NAS als Schulpferd und lernen Sie dazu. Richten Sie einen Cloud-Dienst für die Familie ein. Erstellen Sie auf dem NAS einen eigenen WordPress-Blog und wenn er gefällt, lassen Sie ihn auf die Öffentlichkeit los. Dazu könnten Sie eine eigene Domain buchen und diese bei einem DNS-Dienst wie dyn.com registrieren. Zugegeben, das ist bereits starker Tobak – doch der Mensch wächst bekanntlich an seiner Aufgabe.
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Kaufempfehlung und Fazit

Unter dem Strich

Die Synology DS414 erfüllt jeden noch so ausgefallenen Wunsch. Die Bedienung über den DSM 5.0 ist eine Freude. Die ausgeklügelte Software bietet alles, was es für «seriöse» Anliegen braucht, etwa eine solide Datensicherung mit Netz und doppeltem Boden. Gleichzeitig wird die Spassfraktion bedient, die alle Medien auf dem Tablet und dem Fernseher abrufen möchte. Die Einrichtung des Geräts läuft absolut schmerzfrei ab, wenn einige wenige Grundkenntnisse vorhanden sind.
Die maximale Speicherkapazität von 16 TB reicht für üppige Filmsammlungen und geschäftliche Daten, selbst wenn netto «nur» etwa 11 TB übrigbleiben. Ausserdem kann das Gerät jederzeit nachträglich aufgerüstet werden – sei es, weil der Platz zu eng geworden ist oder weil die Festplatten nach einiger Zeit vorbeugend ausgetauscht werden.
Wer weniger Speicher benötigt, kann zu einem günstigeren Modell greifen. Allerdings sind die Unterschiede nicht gross genug, um das Risiko einzugehen, bereits nach ein paar Monaten die Festplatten tauschen zu müssen. Gerade Filmfans sollten im Zweifelsfall zum grösseren Modell greifen.
Unser Gerät von brack.ch kostet in der 4x4-TB-Konfiguration 1399 Franken. Die 12-TB-Variante gibt es für 1169 Franken, jene mit 8 TB für 1029 Franken. Das leere Gehäuse ist für 519 Franken erhältlich und kann mit anderen Festplatten bestückt werden. Allerdings haben eigene, schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit gezeigt, dass es dabei zu gravierenden Problemen mit der Kompatibilität kommen kann. Wer auf der sicheren Seite bleiben will, bestellt den NAS fertig bestückt und eingerichtet.
Fazit: An der Synology DS414 gibt es nichts zu rütteln und zu meckern. Ausserdem macht der Umgang mit ihr nicht nur Spass, sondern vermittelt auch das angenehme Gefühl schier endloser Reserven. Wer das Thema «Speicher» für die nächsten Jahre abhaken möchte, kann mit dieser Lösung nichts falsch machen.

Testergebnis

Exzellente Bedienung, modulares System, schier grenzenlose Möglichkeiten, sehr leise im Betrieb, auch für Einsteiger geeignet
Kein Display am Gehäuse

Details:  4×4 TB Speicher, 2×USB 3.0, 1×USB 2.0, 2×Gigabit Ethernet

Preis:  1399 Franken

Infos: 
www.synology.de

Leserwertung

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Kommentare
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Gaby Salvisberg
20.06.2014
Hallo jalnet Die Mobile-Version der Webseite hat keine Druckfunktion. Müsstest zur Desktopversion wechseln: Runterscrollen, im Footer des Artikels den Button «Zur Desktop-Version» antippen. Jene hat eine Druckfunktion. Herzliche Grüsse Gaby

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PC-John
20.06.2014
Kapazität und Datensicherheit (aus den Original-Artikel) Unser Gerät wurde mit 4 Festplatten à 4 Terabyte (TB) geliefert, also mit 16 TB oder rund 16’000 Gigabytes. Damit lässt sich arbeiten. Bereits ab Werk sind die Festplatten zu einem RAID-5-Verbund gekoppelt und verhalten sich deshalb wie ein einziger, riesiger Massenspeicher. Fällt eine der Festplatten aus, kann sie im laufenden Betrieb durch eine neue ersetzt werden (Hot Swap). Anschliessend rekonstruiert das System den Inhalt automatisch und stellt so die Sicherheit wieder her. Daten gehen dabei keine verloren, aber das Arbeitstempo lässt während der Rekonstruktion nach. Fällt eine Festplatte aus ... Ja, dann sollte man eine Neue mit der gleichen Kapazität haben, am besten aus der gleichen Serie. Natürlich, diese Platten haben 3 Jahre Garantie, und sie werden im Garantiefall auch problemlos ersetzt (zumindest beim Brack, andere Händler kenne ich zuwenig) Und dann die neue Platte eingesetzt, und mit ein paar Mausklicks wird die neue Platte wieder in den RAID-5 Verbund aufgenommen. Was dabei praktisch nirgendwo steht: Dieses Re-synchronisieren kann bis zu 20 Stunden und länger dauern !!!! Während dieser Zeit die NAS nicht abstellen. Den Performance-Verlust merkt man deutlich nur bei intensiven Kopier-Operationen, im normalen Home-User-Betrieb mit leichter Last) aber kaum. Sicher ist es besser, während dieser Zeit keine anspruchsvollen Prozesse auf der NAS zu fahren. Hat man eine entsprechende Reserve-Platte schon gekauft, empfiehlt es sich, mal diesen Problemfall durchzuspielen, rein zu Trainingszwecken. Das geht dann ganz einfach: Im vollen und störungsfreien Betrieb einfach eine beliebige Platte ziehen (ohne dazu im DS-Manager eingeloggt zu sein), die Platte durch die Reserveplatte ersetzen, und wieder einstecken. Die NAS wird sich durch Pfeiftöne (oder per Mail, wenn eingestellt) beschweren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dann also auf die NAS einloggen, und dem Menue folgen, welches genau für diesen Fall automatisch angezeigt wird. Mit ein paar Mausklicks die Re-Synchronisation einleiten, und in ein paar Stunden wieder mal drauf schauen, wie weit der Prozess schon fortgeschritten ist. Meiner Erfahrung nach spielt es aber kaum eine Rolle bezüglich der Re-Synchronisierungszeit, ob die NAS praktisch leer ist oder proppenvoll. PC-John

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murphy60
21.06.2014
Falscher Link Auf Seite 4 ist der Link zu den Video-Tutorials von Dominik Bamberger falsch, er führt ins Leere (zeigt auf http://das/). Hier der korrekte Link: http://www.idomix.de/

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Klaus Zellweger
21.06.2014
Auf Seite 4 ist der Link zu den Video-Tutorials von Dominik Bamberger falsch, er führt ins Leere (zeigt auf http://das/). Hier der korrekte Link: http://www.idomix.de/ Ist korrigiert, besten Dank für den Hinweis!

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Klaus Zellweger
21.06.2014
Hat man eine entsprechende Reserve-Platte schon gekauft, empfiehlt es sich, mal diesen Problemfall durchzuspielen, rein zu Trainingszwecken. Dem kann ich nur zustimmen. Allerdings ist dieses «Training» so ziemlich das gruseligste, was man mit einem IT-Gerät anstellen kann. Es widerspricht allem, was man gelernt hat: zum Beispiel nie ein funktionierendes System auseinanderzunehmen und keinesfalls Geräte bei laufendem (!) Betrieb abzuhängen und wieder anzuschliessen. Dass ein NAS auch noch die Daten-Drehscheibe schlechthin ist, macht die Sache auch nicht gerade leichter. Man übt also ohne Not den GAU. Aber das sind keine technischen, sondern vielmehr mentale Probleme. ;-) Eine Reserve-Festplatte kostet übrigens 189 Franken, ein Ersatznetzteil 99 Franken.