Tests 30.10.2015, 08:41 Uhr

Test: Mad Catz C.T.R.L. iMobile

Dieses Gamepad macht iPhones und iPads zu echten TV-Spielkonsolen.
Schon seit iOS 7 unterstützen die mobilen Apple-Geräte auch klassische Gamepads. Es ist also höchste Zeit, dass wir diesem Thema die gebührende Aufmerksamkeit zukommen lassen. Das Mad Catz C.T.R.L. iMobile Gamepad Premium ist für iOS-Geräte zertifiziert und erlaubt eine klassische Steuerung der Spiele – wenn diese darauf ausgerichtet sind.
Das iOS-Gamepad von Mad Catz
Das Gamepad orientiert sich am Tastenlayout der Xbox-Controller – und zwar so sehr, dass es glatt als Klon eines Xbox-360-Gamepads durchgehen könnte. Wenn man diese Tastenanordnung schätzt, ist das bereits ein gewichtiges Kaufargument, denn die meisten Mitbewerber imitieren das Layout der PlayStation-Controller.
«Pate stehen» triffts nicht ganz, «klonen» schon eher: die Vorlage von Microsoft

Verarbeitung

Die Verarbeitung liefert nicht den geringsten Anlass zur Kritik: Das Gamepad fühlt sich durchwegs solide an. Auch unter Druck knarzt und harzt nichts. Einzig die Oberseite der Daumensticks ist ein wenig zu glatt; ein wenig mehr Widerstand hätte nicht geschadet. Abhilfe schaffen hier gummierte Aufsätze, ohne die meiner Meinung nach sowieso kein Controller vollständig ist – ganz egal, woher er stammt. Solche Überstülper werden auf Ebay für fast schon symbolische Beträge feilgeboten, zum Beispiel hier.

Verbindung

Die Installation ist denkbar einfach: Durch Drücken der Bluetooth-Taste auf der Oberseite wird das Gamepad in den Pairing-Modus versetzt und kann in den Bluetooth-Einstellungen von iOS gekoppelt werden. Auf Wunsch wird ausserdem die kostenlose App C.T.R.L.i aus dem App Store geladen. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Batterien und die Funktionstüchtigkeit prüfen oder Firmware-Updates einspielen.
Funktionstest
Der Rest ist reine Formsache: Spiel starten, los gehts.

Jetzt wird gespielt!

Die Verbindung kommt also über Bluetooth zustande. Um das iPhone in Position zu halten, liefert Mad Catz eine flexible Halterung mit, die über eine Schraube direkt am Gamepad befestigt wird. Das sieht nicht nur seltsam aus, sondern treibt auch das Gesamtgewicht deutlich nach oben.
Geht, ist aber schwer
Für die eigenen vier Wände empfiehlt sich ein anderes Vorgehen: Mit dem Lightning Digital AV Adapter von Apple (49 Franken) wird das iPhone oder iPad über HDMI mit dem Fernseher verbunden. So getan, steht das Apple-Gerät einer «echten» Spielkonsole in nichts nach. 
Dieser Adapter schlägt die Brücke zum Fernseher
Jetzt bleibt nur noch eine Frage: Welche Spiele verstehen sich mit einem Controller?
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Kompatible Apps zuhauf

Kompatible Apps

Natürlich kann ein Gamepad nicht einfach die Steuerung für eine beliebige App übernehmen – stattdessen muss diese Unterstützung vom Entwickler gewollt sein. Die Suche nach kompatiblen Spielen wird sehr viel einfacher, wenn Sie sich die kostenlose App mit dem sinnigen Titel Game Controller Apps herunterladen. (Für einen bescheidenen Franken befreien Sie Ihr Gemüt von der eingeblendeten Werbung.)
Diese App ist auch deshalb ein Muss, weil in der Spielebeschreibung im iTunes Store nicht vermerkt ist, welche Spiele sich mit einem Controller spielen lassen. Dabei deckt die Unterstützung nahezu jeden Bereich ab und umfasst viele hochwertige Spiele: Top-Kandidaten sind Transistor oder Bastion. Wenn Sie auf Klassiker stehen, finden Sie im App Store einige Final-Fantasy-Remakes, Sonic The Hedgehog und viele mehr.
Die App zeigt, wo die fähigen Spiele zu finden sind
Falls es jedoch in Ihrer Absicht liegt, dass den Zuschauern ob der schieren Grafikpracht der Kiefer herunterklappt, zeigen Sie Oceanhorn. Und wenn Sie sich im abgedunkelten Raum gruseln möchten, empfehlen wir Limbo. Diese Aufzählung liesse sich endlos weiterführen. Die Preise für die meisten Spiele liegen zwischen 0 und 20 Franken, die meisten kosten jedoch weniger als 10 Franken.

Stolpersteine

Wenn es überhaupt zu Problemen kommt, ist die jeweilige App schuld. Es scheint fast so, also würden einige Entwickler der Gamepad-Steuerung nicht die verdiente Aufmerksamkeit zukommen lassen. So lässt sich das erwähnte Oceanhorn in den allermeisten Fällen problemlos steuern. Leider erscheint über der Minikarte in der Ecke manchmal der Hinweis «Aufstieg!», der sich nur mit einem Tippen auf das Display ausblenden lässt. Allerdings sind wir guter Dinge, dass solche Schnitzer ausgemerzt werden, wenn diese Art der Steuerung mit Apple TV 4 einen kräftigen Schub erhält.
Die einzige Schwäche, die sich der Controller erlaubt, ist die Verwendung der kleinen AAAA- anstelle der üblichen AAA-Batterien, die in praktisch allen anderen Gamepads verwendet werden. Bei uns hängen zum Beispiel immer zwei geladene Akkus an der Dose, damit die zahlreichen Gamepads, Mäuse, Tastaturen u.v.m. jederzeit gefüttert werden können. Doch nun müssen einzig für das Mad-Catz-Gamepad Batterien gekauft werden – und das verhindert die maximale Wertung.
Fazit: Wenn Sie iOS-Spiele auch am Fernseher spielen möchten, ist der Mad Catz C.T.R.L. iMobile eine ausgezeichnete Wahl. Die Verbindung klappt auf Anhieb, die Verarbeitung ist tadelos. Wenn Ihnen das versetzte Layout der Xbox-Controller zusagt, verdient dieses Gamepad eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

Testergebnis

Layout, Verarbeitung, Halterung
AAAA- statt AAA-Batterien

Details:  Bluetooth, ab iOS 7

Preis:  65 Franken

Infos: 
www.brack.ch

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