Xbox One S im Test

Kaum 4K-Vorteile bei Spielen

Optionaler Standfuss

Das mattweisse Gehäuse mit dem schwarzen Standfuss und seinen kleinen, runden Öffnungen wirkt elegant. Im Gegensatz zur originalen Xbox One kann man die Slim-Variante auch hochkant hinstellen. Die kompaktere Formgebung spürt man auch gleich. Im direkten Vergleich zum Vorgänger ist die Neuauflage einige Zentimeter weniger breit und um einiges tiefer. Bei unserem 2-TB-Modell war der schwarze Plastikeinschub dabei. Es ist sogar wichtig, den Standfuss in der aufrechten Position anzubringen, da sonst die unteren Lüftungssschlitze blockiert werden.
Der Plastikstandfuss ist einfach einzufädeln. Man schiebt ihn einfach in die vorgesehenen Schlitze
Quelle: PCtipp
Die Handhabe des optionalen Zubehörs ist sehr einfach. Am einfachsten klinkt sich die Scheibe mit der Halterung in die dafür vorgesehenen Konsolenschlitze ein, wenn man die Konsole vor Inbetriebnahme (am besten ohne Disc im Laufwerk) kurz in der Waagrechten positioniert und die Halterung seitlich einführt. Der Kinect-Port wurde übrigens im Zuge der Verkleinerung wegrationalisiert. Nutzer werden aber die Kinect-Kamera weiterhin über USB-Adapter anschliessen können. Verkleinert wurde übrigens auch das System on a Chip (SoC) mit der CPU- und GPU-Einheit von 22 auf 16 Nanometer. Lediglich die GPU-Einheit soll dabei um etwa 7 Prozent höher takten, womit die Effizienz (Wärmeabfuhr) natürlich verbessert werden konnte.

Kaum 4K-Vorteile bei Spielen

Im Betrieb verhielt sich die Konsole entsprechend leise. Bei Erstinstallation neuer Spieletitel dröhnt das optische Laufwerk ein wenig lauter, aber immer noch um einiges leiser als bei der letzten Konsolenversion. An die Xbox 360 wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht mehr erinnern. Die erreichte bei diesem Vorgang manchmal fast den Schallpegel eines Billigstaubsaugers auf mittlerer Stufe. Nach einem ersten Initial-Firmware-Upgrade, das einige Minuten beansprucht, ist die Konsole spielbereit. Für den UHD-Fernseher und das neue Blu-ray-Format ist das mitgelieferte HDMI-2.0-Kabel erforderlich, damit Inhalte in 60 Hz wiedergegeben werden.
Auf das richtige HDMI-Kabel kommt es an bei UHD-Blu-rays. Microsoft liefert eines mit
Quelle: PCtipp
In Spielen konnten wir keine echten Performance-Unterschiede über HDMI 2.0 ausmachen, auch nicht bei der Bildwiederholrate, denn die Games werden von der Auflösung her genau gleich berechnet. Dasselbe ist auch bei älteren Xbox-360-Titeln der Fall. Wahrscheinlich würde die Rechenleistung fürs Upscaling grafisch aufwendiger Spieletitel in 4K dafür auch nicht ausreichen. Zudem wurden viele Spiele schon vorher intern mit einer niedrigeren Auflösung berechnet und meist auf Full HD hochskaliert.
Die erweiterten Farbräume/Kontraste erweisen sich vor allem bei UHD-Blu-rays als vorteilhaft: Der 4K-TV muss aber darauf ausgelegt sein
Quelle: PCtipp

Guter UHD-Blu-ray-Player

Microsoft hat das optische Laufwerk erneuert, und das auf gute Weise. Die Blu-ray-App konnte neuere Titel wie Tarantinos Westernhit «The Hateful Eight» problemlos erkennen, während ältere Player wie jener in der PS3 aufgrund der BD-Live-Inhalte hie und da ein Software-Update verlangen. 4K-Blu-rays, von denen es erst wenige auf dem Markt gibt, spielte das Laufwerk problemlos ab und zeigte dabei kaum merkliche Verzögerungen gegenüber dem konventionellen Scheibenformat. Was uns aber auffiel: Die Konsole wird um einiges lauter mit dem eingelegten High-End-Medium, dies nicht nur beim Laden der Menüeinträge, sondern auch beim Abspielen. Ein unterschwelliges Surren war hier durchaus präsent. Bei vier bis fünf Metern Distanz ist der Geräuschpegel aber nach unserem Empfinden vernachlässigbar. Blu-rays mit anderem Regionscode spielte der schnelle Player übrigens auch ab. Beim UHD-Format hat man ohnehin den Vorteil, nicht mehr auf den Regionscode achten zu müssen.
Im Ganzen gibt es drei USB-3.0-Anschlüsse bei der Xbox One S. Der zweite HDMI-Eingang dient aber nur zum Anschluss einer weiteren Quelle wie Swisscom-TV und nicht etwa als Audiorückkanal
Quelle: PCtipp

Nix für Audiophile

Wenn man die Xbox One S als günstigeren UHD-Blu-ray-Player in Betracht zieht, muss man aber auch die Einschränkungen kennen. So verfügt die Konsole lediglich über einen HDMI-Ausgang, was das Einbinden hochwertiger Audioreceiver erschwert. Neuere 3D-Audio-Standards wie Dolby True HD oder das ganz neue «Deckenklang-Format» Dolby Atmos werden sich dadurch nicht nutzen lassen.
Gut klappte dafür die HDR-Wiedergabe bei 4K-Blu-rays. Wichtig: Um kein matschiges Bild zu erhalten, muss man je nach TV-Hersteller (der Fernseher muss dazu ausgelegt sein) «HDR» beim entsprechenden HDMI-Kanal erst aktivieren. Bei einem Sony-Bravia-TV lautete die Einstellung auf die Bezeichnung Optimiertes Format. Kurz: Wer sich ein teures Home-Cinema-Equipment sowieso nicht leisten kann oder will, findet immerhin als Spieler eine der ersten Konsolen vor sich, die sogar alle Blu-ray-Formate abspielt. Denn die ersten Stand-alone-Player für 4K-UHD-Blu-rays sind mit Preisen von 500 bis 800 Franken noch vergleichsweise teuer.
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Autor(in) Simon Gröflin



Kommentare
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Simon Gröflin
29.12.2016
Einen Grössenvergleich abstreiten den man berechnen kann ist in meinen Augen doch etwas lausig recherchiert. Eventuell müsste man mal schauen was in der kleinen "Büchse" verbaut wurde. Dann wüsste man das nun auch das Netzteil in das Gehäuse verbaut wurde. Und wer eine Xbox One als sein Eigen nennt weiss wie gross der Klotz ist. Dachte das ich hier infos bekomme die mir nützen, aber dieser Artikel ging schon mal beim Grössenvergleich in die Hosen... Schade! Danke für den Input. Es war nun mal optische und haptische Auffälligkeit, die sich auch rein rechnerisch als richtig erweist. Allerdings war die Vermutung «20 bis», zugegeben, etwas flapsig. Die Zeitform war zudem nicht ganz korrekt. Wenn es schon ein Faktum ist, hätte ich nicht den Konjunktiv setzen sollen. Ist korrigiert. Tatsächlich sind es rund 30 Prozent (31.2113 Prozent). Ich hab nachgerechnet:) Dass das Netzteil integriert ist und das SoC einen Shrink erfahren hat, habe ich ja gleich darauf erwähnt. Leider ging ich von der falschen Annahme aus, dass man die technischen Daten (Abmessungen) überall (z.B. bei Webshops und beim Hersteller) auf Anhieb findet. Tatsächlich ist das nicht der Fall. Der Vollständigkeit halber habe ich das auch noch im Text ergänzt. Ich erwähne nicht gerne ständig technische Daten in einem Text, weil das einen Test nach meinem Empfinden schwerer lesbar macht, und für etwas ist ja die Produktbox da. Aber in diesem Fall kann man ein Auge zudrücken, wenn man schon Vergleiche anstellt. Das siehst du richtig. LG Simon

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Paladium
29.12.2016
Hallo Simon Sorry für den Harschen Ton. War nur etwas erstaunt das emotionale empfinden eines Testers in einem Sachlichen Tech-Check vorkommen können. Noch etwas... Ein vergleich mit der Xbox 360? Technisch gesehen ist das so als würde man das Space-Shuttle mit einem Taschenrechner vergleichen. Haben ja beide die gleiche Power... ;-) Gruss und danke für die Korrektur... Stefan