Bezahl-Apps und Visa mischen den Schweizer Debitkartenmarkt auf

Alle machen mit ausser der UBS

Alle grossen Banken ausser UBS ziehen mit

Dass trotz dieser Verbreitung und der damit einhergehenden Attraktivität die Banken bei den Debitkarten so lange zugewartet haben, wollten auf Anfrage weder Banken noch Kartenherausgeber erklären. Laut einem Experten gibt es dafür jedoch einen klaren Grund. Während nämlich die Banken bei einer Zahlung mit der Kreditkarte eine Transaktionsgebühr (Interchange Fee) einstreichen können, hat ihnen das die Wettbewerbskommission (Weko) 2006 bei den Debitkarten untersagt.
Die Banken hatten deshalb wenig Anreiz, in ihre Debitkarten zu investieren. Das kontaktlose Bezahlen blieb darum bisher auf die für die Banken lukrativeren Kreditkarten beschränkt. Das hat sich offensichtlich geändert. In einem Jahr werden mit Ausnahme der UBS alle grossen Schweizer Banken die Debitkarten mit der neuen Technik nachgerüstet haben. Auslöser dafür ist das Auftauchen neuer Konkurrenz.

Staatliche Wachstumsförderung

So haben zum Beispiel Apple, PostFinance, aber auch die Swisscom und die Migros Bezahl-Apps für Smartphones lanciert, mit denen sich ebenfalls kontaktlos zahlen lässt. Mit Visa ist zudem im letzten Jahr ein neuer Wettbewerber am Schweizer Debitkartenmarkt aufgetreten, der mit seiner V-Pay-Karte der Maestro-Karte Konkurrenz macht. Das hat den Kampf um die Kunden im alltäglichen Zahlungsverkehr verstärkt.
Aber auch der Schweizer Staat hat den Debitkartenmarkt angeheizt. Die Weko hat nämlich für V-Pay von Visa eine Ausnahme gemacht. Um Visa den Markteintritt zu ermöglichen, dürfen Banken vorübergehend für Transaktionen mit V-Pay eine Interchange Fee erheben. Von einer gleichlautenden Ausnahme profitiert auch MasterCard. Auch der US-Konzern hat von der Weko für die Lancierung einer neuen Debitkarte in der Schweiz eine Ausnahmeregelung erhalten.



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