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31.10.2000, 21:45 Uhr
Bertelsmann reicht Napster die Hand
Die Manager der deutschen Bertelsmann zeigen Grösse und schliessen eine Allianz mit Napster.
Napster kann langsam aufatmen: Mit dem Einstieg von Bertelsmann in das Peer-to-peer-Unternehmen fällt ein Kläger im Prozess gegen die RIAA weg. Und möglicherweise weitere: Bertelsmann lädt die Musikindustrie ein, sich ebenfalls zu beteiligen. Voraussetzung ist aber, dass Napster künftig gebührenpflichtig wird. Für die Entwicklung hin zu diesem entscheidenden Tag, an dem es nur noch gegen Cash Zutritt zur Tauschbörse gibt, hat Bertelsmann mehrere Millionen bezahlt und erhält im Gegenzug die Option, sich an Napster zu beteiligen.
Ein Drahtseilakt, nicht nur für Napster. Wer garantiert, dass sich die Zielgruppe, die aktiven, kaufkräftigen jungen Leute, sich so verhält, wie das die Manager gerne möchten und brav ihren Mitgliederbeitrag bezahlt? Schliesslich gibt es noch genügend andere Tauschbörsen, gratis und im Gegensatz zu Napster völlig anonym.
Ob sich mit Napster in Zukunft Geld verdienen lässt, ist völlig offen - nach wie vor. So oder so: Die Revolution hat begonnen. Mit Napster kann Bertelsmann ihre Vision von der Ablösung des Marktmodells durch das Netzmodell beginnen: Die beschränkte Verfügung durch den Kauf einer CD wird durch den unbeschränkten Zugang zur Musik durch das digitale Abonnement abgelöst. Musik ist dann ortsunabhängig stets verfügbar und selbst mit Gebühr noch billiger. Und Musik ist nur der Anfang.
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