Frech: Spammer wirbt mit Radio DRS

Letzte Woche flatterte beim PCtip eine neue Werbemail der Zürcher Firma Corporation for Work + Living AG ins Haus. Darin preiste das Unternehmen ihren berühmt-berüchtigten Pfefferspray an, der schon Gegenstand zahlreicher Spam-Mails dieser Firma war. Mit Ihrer jüngsten Werbenachricht geht die Corporation for Work + Living AG aber eindeutig zu weit: "Unsere 10 Stützli-Aktion wird dank Radio DRS verlängert!" heisst es im Titel der Mail, und weiter "Es ist der Wahnsinn!! Kaum wurde im Radio DRS1 über unsere völlig verrückte 10Stützli-Pfefferspray-Aktion berichtet, waren wir innert weniger Stunden ausverkauft! Aber keine Angst, eine neue Lieferung aus Schweizer Produktion ist bereits eingetroffen und die Aktion wird dank der Berichterstattung von Radio DRS1 um eine Woche verlängert". In einem späteren Abschnitt des Spams wird die Redaktorin der erwähnten Sendung sogar namentlich genannt und mit einem "Dankeschön" für die angebliche Verkaufswelle bedacht.

Die ganze Werbemail der Corporation for Work + Living AG erweckt den Eindruck, als hätte sich DRS 1 über ihren Pfefferspray positiv geäussert. Wer sich aber am 12. März die Espresso-Sendung "Pfefferspray: Unklare Angebote per E-Mail" angehört hat, weiss, dass dies überhaupt nicht der Fall war [1]. Vielmehr wurde das Angebot sehr kritisch bewertet. Die Werbemail ist für den Radiosender auch deshalb sehr unangenehm, weil die Corporation for Work + Living AG in Anti-Spammer-Kreisen längst kein unbeschriebenes Blatt mehr ist. So fand das Unternehmen schon in einer Empfehlung des Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten (EDSB) in Zusammenhang mit dem bekannten Zürcher Spammer Martin Fürst [2] Erwähnung und taucht auf der bekannten Anti-Spam-Site Spam.trash.net [3] auf. Auch im Usenet [4] sind immer wieder Postings von verärgerten Anwendern über die Corporation for Work + Living AG zu lesen.

Radio DRS 1 empfindet die neuste Werbemasche der Corporation for Work + Living AG als "schlechten Werbegag" und distanziert sich ausdrücklich von dem Spam. Wie der Radiosender dem PCtip mitteilte, werden ausserdem rechtliche Schritte gegen das Unternehmen geprüft.