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10.11.2015, 10:18 Uhr
Belgisches Gericht verbietet Facebook Datensammlung von Nichtmitgliedern
Ein belgisches Gericht hat Facebook verboten, Daten von Nichtmitgliedern zu sammeln. Bei Nichteinhaltung gibt es eine Strafe von 250'000 Euro pro Tag.
Ein belgisches Gericht hat dem weltgrössten Online-Netzwerk Facebook unter Androhung von Strafe verboten, Daten von Nichtmitgliedern zu sammeln. Wenn Facebook nicht innerhalb von 48 Stunden reagiere, werde eine Strafe in Höhe von 250'000 Euro pro Tag fällig, entschied ein brüsseler Richter am Montag der belgischen Nachrichtenagentur Belga zufolge. Personenbezogene Daten dürften von Internetnutzern in Belgien nur nach eindeutiger Zustimmung der Betroffenen aufgezeichnet werden.
Bei der Auseinandersetzung geht es um das seit Jahren umstrittene Identitäts-Cookie «datr» - einer kleinen Datei, die Facebook im Webbrowser der Nutzer speichert. Die belgische Datenschutzkommission will Facebook den Einsatz des «datr»-Cookies verbieten lassen, das einige Informationen über das Verhalten von Nutzern auf Seiten mit dem «Like»-Button sammelt. Ihr ist ein Dorn im Auge, dass auch Nichtmitglieder das Cookie installiert bekommen, wenn sie die Facebook-Website besuchen. Die Datenschützer stören sich auch daran, dass das «datr»-Cookie für zwei Jahre auf dem Computer bleibe, wenn ein Nutzer sein Facebook-Konto deaktiviert.
Facebook wies die Kritik wiederholt zurück. Sicherheitschef Alex Stamos argumentierte jüngst, das «datr»-Cookie helfe, falsche Profile herauszufiltern und verhindere Cyberattacken. Wenn etwa ein Webbrowser binnen fünf Minuten Hunderte Seiten besuche, sei das ein klares Zeichen dafür, dass der Computer wohl von Onlinekriminellen gekapert worden sei. Die Daten, die das Cookie sammle, würden nicht einzelnen Personen zugeschrieben und könnten auch nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden.
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