News 11.11.2015, 10:27 Uhr

Die besten Features der neuen Synology-Firmware

Klein, aber fein: Das sind die besten Neuerungen des neuen Synology-Betriebssystems DSM 6.0. PCtipp hat die erste Beta-Version unter die Lupe genommen.
Die erste Beta-Version des neuen Synology-Betriebssystems DSM 6.0 steht seit einigen Wochen zum Download bereit. Wir haben die neue NAS-Firmware auf einem älteren DS1511+ aufgespielt. Kurz: Für Heimanwender halten sich die Neuerungen in Grenzen. Einige neue Features haben es aber wirklich in sich.
Wichtige Anmerkung: DSM 6.0 befindet sich nach wie vor in der Beta-Phase. Wir empfehlen, das neue Betriebssystem nicht auf einem Produktivgerät zu installieren. Zwar verhält sich die Beta 1 bislang sehr stabil, aber wir können nicht einschätzen, wie sich das neue OS auf verschiedenen Modellen verhält. Wer es ausprobieren möchte, lädt die Firmware am besten manuell über diesen Link herunter.
Auf den ersten Blick sieht vieles wie vorher aus. Grosso modo ist es aber derselbe Look and Feel wie zuvor. Rein optisch ist der blaue Hintergrund nun etwas dunkler geraten. Auch die Hauptmenüfunktionen sind beim Alten geblieben. Im Paketassistenten warten nach dem Firmware-Upgrade gleich einige Anwendungen auf Updates.
Das Hauptmenü ist beim Alten geblieben

Neue Cloud-Sync-Funktionen

Vor allem Cloud Sync hat ein paar gute Neuerungen erfahren. Der Synchronisationsdienst eignet sich, um eine «Brandsicherung» wichtiger lokaler Verzeichnisse zu erstellen, damit diese ständig in einer externen Cloud gesichert sind. Es lassen sich nun mehrere lokale NAS-Ordner mit einem Cloud-Anbieter synchronisieren.
Ausserdem muss man endlich nicht mehr ständig mit dem Root-Verzeichnis des Cloud-Anbieters synchronisieren: Die Unterverzeichnisse der externen Wolke lassen sich nun auf dem NAS anwählen.
Unterordner externer Clouds lassen sich nun einzeln auswählen
Daumen hoch: Cloud Sync ist ohnehin schon eine lobenswerte Synology-Funktion, um wichtigste NAS-Daten zusätzlich mit einer Cloud abzugleichen. Dass der NAS-Hersteller hier das Nutzererlebnis stets verbessert, zeigt, dass Synology auf Feedback der Anwender hört.

Cloud Station ShareSync

Im Paketzentrum trifft man ausserdem auf einen interessanten Dienst namens Cloud Station ShareSync. Damit fungiert ein zweites NAS quasi als Backup: Daten werden in Echtzeit synchronisiert und eine gesicherte Version wird immer auf dem zweiten NAS angelegt. Beim Einrichten fragt der Dienst noch einer IP eines Remote-Geräts respektive eines zweiten Synology-NAS.
Ein neues Paket: Cloud Station ShareSync
Ein Host-Synology kann offenbar auch Daten sammeln und an alle verbundenen Geräte verteilen. Da wir zum Testzeitpunkt nur ein NAS mit DSM 6.0 Beta zur Verfügung hatten, konnten wir ShareSync noch nicht richtig testen, aber das Paket tönt schon mal sehr interessant.
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Überarbeitete Video Station

Überarbeitete Video Station

Überarbeitet wurde auch die Video Station. Wie es scheint, will Synology seinen DLNA- und AirPlay-fähigen Videoabspieldienst noch plattformunabhängiger machen.
So wurden vor allem die mobilen Apps aktualisiert und es wurde an der Performance geschraubt. Sogar eine Windows-10-App und eine App für die Apple Watch sind mittlerweile am Start.
Videos können jederzeit aufs Smartphone ins passende Format heruntergeladen werden
Trumpfen will der NAS-Hersteller mit der Offline-Transkodierung. Ist man unterwegs, kann man zum Beispiel ein Video direkt aufs Smartphone ins passende Format abspeichern, um die Inhalte unterwegs, z.B. während des Flugs, anzuschauen.
Gelungen ist die automatische Cover-Suche von Serien und Filmen. Synology zapft dazu die Datenbanken des Filmportals IMDb an. Dazu müssen Dateibenennungen im richtigen Format vorliegen. Je nach vorhandenen Daten kann das Umbenennen mit sehr viel Arbeit verbunden sein. Hilfestellung bieten automatisierende Tools wie FileBot.
Das Indexieren von Inhalten in DLNA-konforme Verzeichnisse dauert nach wie vor lange. Was aber gut gefällt: Dank der optimierten Oberfläche und der vielen Apps kann man nun praktisch von überall her streamen.
Auf jeden Fall macht das Ganze bis jetzt einen sehr soliden Eindruck. Die neue Video-Station-Applikation lohnt sich vor allem für Anwender ohne Media Center oder Netzwerkplayer, um so gut wie alle Formate so einfach wie möglich mit mehreren Endgeräten abspielen zu können.

Neuer Datensicherungsassistent

Die Backup- und Replikations-Features findet man nun direkt im neuen Datensicherungsassistenten, den man als Paket zunächst aktualisieren muss. Dabei hat Synology mit einem neuen Block-Level-Verfahren das Datenvolumen für mehrere Versionsverläufe reduziert. Ausserdem: Statt 1000 sind nun maximal 65'000 Backup-Versionen möglich.
Mehr Dateiversionen dank besserem Kompressionsverfahren
Mit der Explorer-Ansicht des neuen Datensicherungsassistenten wird das Time-Backup-Paket zum Zurückspulen älterer Dateiversionen eigentlich hinfällig. Neu kann man von dort auch direkt in eine Cloud absichern.
Versionsverläufe einfach gemacht: Der neue «Datensicherungs-Explorer» im Datensicherungsassistenten
Es gäbe noch einige zusätzliche Features zu beäugen: etwa die Google-Docs-ähnliche Tabellenanwendung, die eher geschäftlichen Zwecken zugedacht ist. Kleinere und nicht datenschutzbedenkliche Tabellenumfragen wird manch einer wohl weiterhin bequemer über den Google-Dienst verrichten wollen. Die neue Mailserver-Lösung «MailStation Plus» ist bislang erst auf wenigen NAS-Modellen installierbar und stand uns zum Testzeitpunkt noch nicht zur Verfügung.

Fazit

DSM 6.0 ist bis jetzt ein weniger grosses Update als DSM 5.0. Backup- und Cloud-Nutzer dürfen sich aber jetzt auf das nächste Synology-Update freuen. Ebenfalls eine Freude ist die neue Video Station. Wir sind gespannt, welche weiteren Features Synology in einer nächsten Beta noch enthüllen könnte.

Autor(in) Simon Gröflin



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