Wie steht es bei Zoom und Microsoft Teams um den Datenschutz?

Der Druck führt zu positiven Bemühungen

Microsoft wehrte sich von Anfang an vehement gegen die Kritik der Datenschutzbehörden und baute auch wegen des Einsatzes in öffentlichen Behörden und Schulen eine robuste Infrastruktur im EWR auf. Die Datenspeicherung kann auch innerhalb Deutschlands stattfinden.
Auch Zoom reagierte auf Datenschutzbedenken. Zu Beginn des Jahres verfügte die Lösung nicht einmal über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die aber im Oktober 2020 implementiert wurde. Ausserdem räumte Zoom Firmen ein grösseres Mitspracherecht darüber ein, über welche Regionen Videokonferenz geroutet werden. Nicht zu verwechseln ist dieses Routing allerdings mit der Datenspeicherung, die weiterhin immer auch in den USA geschieht.

Folgen mangelnder Datensicherheit bei den Marktführern in der Praxis

Auch wenn der EuGH in der Schrems-II-Entscheidung explizit keinen risikobasierten Ansatz zulässt, also das Abwägen von Datenschutzrisiken und Geschäftserfolg, müssen Unternehmen in der Praxis gewisse Abwägungsentscheidungen treffen. Es gibt Alternativen zu US-Softwaretools, unter denen sichere-videokonferenz.de und Jitsi Meet hervorgehoben werden sollten. Diese kommen im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit allerdings nicht an die Marktführer heran.
Der Einsatz von nicht datenschutzkonformer Software birgt immer ein erhöhtes Risiko für Datenpannen, Imageschäden und Bussgelder. Je sensibler die Daten einer Organisation einzuordnen sind, desto kritischer ist der Einsatz der hier diskutierten Lösungen. Es wäre zum Beispiel unverantwortlich, wenn ein Strafgericht seine Prozesse über Zoom organisieren würde.
Auf dem Markt mangelt es zumindest derzeit noch an ausgereiften, wettbewerbsfähigen Alternativen. Unternehmen wie sichere-videokonferenz.de und Jitsi Meet zeigen jedoch, dass Videokonferenzen auch datenschutzkonform stattfinden können. Gerade Microsoft beweist, dass auch die ganz Grossen der Branche Datenschutzbedenken ernst nehmen und kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten. 

Frank Kemper
Autor(in) Frank Kemper



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