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30.08.2012, 10:56 Uhr
IFA-Trends: Wie sieht die TV-Zukunft aus?
Aufgrund schlechter Geschäftszahlen lassen sich die TV-Hersteller dieses Jahr weniger auf spektakuläre Experimente ein als auch schon. Etwas Glamour gibt es aber doch: 84-Zoll-Fernseher beeindrucken mit vierfachem Full HD.
Der Branche geht es schlecht, und erstmals wird dies auch offen zugegeben und unaufgefordert kommuniziert. Sony beispielsweise weist ungefragt darauf hin, dass der Konzern in den letzten acht Jahren im Fernsehbereich nie profitabel war. Das erstaunt, denn negative Ergebnisse werden normalerweise nicht an die grosse Glocke gehängt. Mit solchen Problemen steht der japanische Grosskonzern keineswegs alleine da. Für praktisch alle TV-Hersteller war das Geschäft in den letzten Jahren mehrheitlich defizitär. Und selbst wenn am Ende eines Quartals einmal eine schwarze Zahl steht, wird bei den preisgünstigeren Modellen draufgelegt. Aber das brotlose Geschäft mit den Billiggeräten ist für die Hersteller offenbar notwendig, damit sie auf eine genügend grosse Menge von Panels kommen, um einen guten Stückpreis aushandeln zu können.
Dies ist die Kehrseite davon, dass die Fernseher in den letzten Jahren sehr viel besser, leistungsfähiger, schöner und gleichzeitig extrem viel billiger geworden sind. Dem Endkonsumenten kann das vorerst egal sein, er profitiert. Doch auf lange Sicht sind die Hersteller nicht gewillt, das mitzumachen, oder sie überleben es gar nicht. Unternehmen wie Panasonic, Philips, Samsung oder Sony sind allerdings so gross und in so vielen verschiedenen Sparten aktiv, dass dies ihre Existenz nicht bedroht. Panasonic etwa konnte im letzten Quartal eine erstaunliche Kehrtwende in die Gewinnzone verzeichnen, was aber nichts mit dem TV-Geschäft zu tun hat.
Dies ist die Kehrseite davon, dass die Fernseher in den letzten Jahren sehr viel besser, leistungsfähiger, schöner und gleichzeitig extrem viel billiger geworden sind. Dem Endkonsumenten kann das vorerst egal sein, er profitiert. Doch auf lange Sicht sind die Hersteller nicht gewillt, das mitzumachen, oder sie überleben es gar nicht. Unternehmen wie Panasonic, Philips, Samsung oder Sony sind allerdings so gross und in so vielen verschiedenen Sparten aktiv, dass dies ihre Existenz nicht bedroht. Panasonic etwa konnte im letzten Quartal eine erstaunliche Kehrtwende in die Gewinnzone verzeichnen, was aber nichts mit dem TV-Geschäft zu tun hat.
Den miesen Zahlen entsprechend ist der Tenor nun an der diesjährigen IFA, dass erst einmal das Geschäft profitabel gemacht werden müsse. Wie dies geschehen soll, ist allerdings nicht ganz klar. Jedenfalls sind sogenannte bahnbrechende Innovationen, die gerne an der IFA präsentiert werden, jetzt wesentlich seltener als in früheren Jahren. In der Tat handelt es sich dabei ja oft um Extravaganzen, für die der Markt sehr klein ist, teilweise mit Technologie, die noch nicht ausgereift, aber sehr teuer ist (Beispiel: brillenloses 3D); oder es werden Dinge eingeführt, die zwar tadellos funktionieren, aber vom Publikum schlecht angenommen werden (Beispiel: 3D mit Brille). Die Hersteller scheinen jetzt weniger geneigt, sich auf gewagte Experimente einzulassen und setzen einfach auf das, was die besten Margen einbringt. Das ist zum Beispiel auch der Grund, weshalb Sony im Moment keine OLED-Fernseher auf den Markt bringt.
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84 Zoll und vierfache Full-HD-Auflösung
84 Zoll und vierfache Full-HD-Auflösung
Ein kleines bisschen Wow-Effekt muss aber dennoch sein. Sony hat mit der Lancierung eines 84-Zoll-Monsters einen öffentlichkeitswirksamen Coup gelandet: Der Sony Bravia KD-84X9005, Ende Jahr auf den Markt kommend, hat eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, genannt 4K. Full HD hat zum Vergleich nur 1920 x 1080 Pixel, also exakt einen Viertel der Pixelmasse. Die ungefähr 8 Megapixel eines 4K-Fernsehers kann man im Moment nur für Fotos wirklich nutzen, auch wenn natürlich bestehender Inhalt auf 4K hochgerechnet wird. Sinnvoll ist die Auflösung in Kombination mit 3D-Polarisationsbrillen. Dort reduziert das Verfahren die Auflösung, mit einem 4K-Fernseher lassen sich aber trotzdem noch in Full HD Filme schauen.
Auch LG, Sharp und Toshiba zeigen solch elefantöse Bildschirmgrössen. Bei Panasonic sah man keine Serienmodelle in diesen Dimensionen, aber einen Prototypen mit 8K-Auflösung und gigantischen 145 Zoll. Dieser versetzt die Betrachter in Staunen. Steht man vor diesem Bildschirm, wirken bewegte Bilder aufgrund ihrer enormen Auflösung dreidimensional, obwohl sie es gar nicht sind.
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Mehr Rechenpower und weniger Stromverbrauch
Mehr Rechenpower und weniger Stromverbrauch
Smart-TV hält als Trend weiter an: Die Fernseher sind auch Computer. Allerdings herrscht die Meinung vor, dass zunehmend neben dem Fernseher auch das Tablet oder Smartphone verwendet wird, sei es als Fernsteuerung, virtuelle Tastatur oder um sich begleitende Informationen im Internet zu holen. Da überlässt man dann auch Dinge wie das Twittern besser dem Smartphone, wo das im Moment einfach besser funktioniert. Trotzdem: Apps wie YouTube oder Zattoo auf dem TV sowie ein integrierter Webbrowser sind durchaus nützlich, und das erfordert Rechenleistung. Dieses Jahr sind die Fernseher erstmals wirklich schnell genug, um die Funktionen in akzeptablem Bedienkomfort zu liefern.
Smart-TV hält als Trend weiter an: Die Fernseher sind auch Computer. Allerdings herrscht die Meinung vor, dass zunehmend neben dem Fernseher auch das Tablet oder Smartphone verwendet wird, sei es als Fernsteuerung, virtuelle Tastatur oder um sich begleitende Informationen im Internet zu holen. Da überlässt man dann auch Dinge wie das Twittern besser dem Smartphone, wo das im Moment einfach besser funktioniert. Trotzdem: Apps wie YouTube oder Zattoo auf dem TV sowie ein integrierter Webbrowser sind durchaus nützlich, und das erfordert Rechenleistung. Dieses Jahr sind die Fernseher erstmals wirklich schnell genug, um die Funktionen in akzeptablem Bedienkomfort zu liefern.
Grossen Wert legen die Hersteller auch auf die Verbesserung der Energieeffizienz. Ein mittelgrosser Fernseher läuft unterdessen problemlos mit 50 Watt. Panasonic etwa will hier offensichtlich einen Schwerpunkt setzen. Das ist Teil einer Gesamtstrategie. Das Unternehmen produziert auch Solarzellen und weitere Produkte rund um das Thema Energie. In Japan werden seit der Atomreaktorkatastrophe laut Panasonic viele neue Gebäude und Autos mit ökologischer Ausrichtung gebaut; und hier verdient das Unternehmen anscheinend gutes Geld.
Autor(in)
David
Lee
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