Replay-TV 28.10.2021, 09:22 Uhr

Replay-TV wird in der Schweiz teurer

Fernsehsender und TV-Provider haben sich in der Replay-TV-Frage geeinigt. (Wohl) zum Nachteil der Kunden.
(Quelle: Fotolia/29930432)
Replay TV ist eine der grossen Innovationen, welche das lineare Fernsehen in den letzten Jahren noch am Leben gehalten haben, weil es damit eben non-linear gemacht wird. Es handelt sich dabei um die Funktion, TV-Inhalte aus der Vergangenheit noch einmal zu schauen – bis zu 7 Tagen zeitversetzt und ohne, dass man die Sendung hätte aufnehmen müssen. Ein weiterer Vorteil: Werbeunterbrechungen lassen sich einfach überspringen. Klar, dass Fernsehsender, die finanziell von Werbeeinnahmen profitieren, davon nicht begeistert waren und sind.
Nun haben sich die verschiedenen Parteien – Sender, Verwertungsgesellschaften und verschiedene beteiligte Verbände – auf eine neue Regelung zum sogenannten «Gemeinsamen Tarif 12» geeinigt. Eigentlich hätte die Replay-Funktion auf 14 Tage ausgebaut werden sollen, dafür wären einzelne Werbespots unüberspringbar geworden. Für komplette Werbefreiheit hätte eine zusätzliche Gebühr entrichtet werden sollen.
Diese Idee sei aber kurz vor Abschluss der Verhandlungen wieder verworfen worden, weil einzelne Player sich dagegen gestellt hätten. Das 7-Tage-Limit bleibt, eine «unüberspringbare» Werbung bleibt. Noch ist nicht ganz klar, wie dieser Beschluss umgesetzt wird. Klar ist, dass es weiterhin eine (gebührenpflichtige) Option zur kompletten Werbefreiheit geben wird. Zumindest bei Swisscom, wie Swisscom-Privatkundenchef Dirk Wierzbitzki zu CH Media sagt. Genaue Details zur neuen Regelung werden Anfang 2022 kommuniziert, so auch der Preis für die «komplett werbefrei»-Option. Klar ist aber, dass der Umfang der Werbeblöcke noch immer deutlich geringer sein wird, wie er vor dem Replay-TV-Zeitalter gewesen ist.



Kommentare
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Rogerovi
28.10.2021
Naja, das war leider zu erwarten. Für mich persönlich egal, da ich entweder Sender ohne (oder sehr wenig) Werbung schaue, oder streame. So oder so lässt es sich nicht verhindern, dass in irgendwann das lineare TV tot ist. Früher waren die Werbeblöcke immerhin noch ein wenig witzig, heute sind sie nur noch doof.

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puntino
28.10.2021
Cool! Muss ich dann, wenn ich in meiner Zeitung die Werbung überblättere, auch bald einen höheren Abopreis bezahlen? Oder wenn an meinem Briefkasten »Keine Werbung« steht, eine Gebühr entrichten? Ich glaube, ich werde meinen angestaubten Videorecorder wieder reaktivieren.

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Firebird-88
28.10.2021
Ich kann Rogerovi nur Zustimmen !! Es sind aber nicht nur die Werbung die unerwünscht ist, sondern auch die Trailer die mich Nerven. Programmvorschau der Dümmsten Art wie "Bauer ledig sucht" etc etc etc. Dies dient nur dazu das die Filme in die Länge gezogen werden. Damit werden Kosten für weitere Episoden etc gespart. Die Gebühren der TV Anbieter (Swisscom UPC etc ) sind schon hoch genug.

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nazzario
28.10.2021
Toll jetzt kommt dann zu der sonst schon sehr teurer Serafe und TV Gebühren auch noch das ich dafür zahlen muss um Werbung zu überspülen oder keine Werbung zu sehen. Genau mein Humor. Und passt zu der Schweiz in dem langsam einfach alles nur noch zu teuer ist....

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apron
28.10.2021
Früher schauten wir Werbung in entsprechenden Sendeformaten (z. B. "Die witzigsten Werbespots der Welt" mit Fritz Egner) sogar freiwillig an! - Mich würde zudem noch interessieren, wie die Sender sicherstellen, dass Fernsehzuschauer ohne Replay-Möglichkeit während der Werbepausen auch wirklich vor der Flimmerkiste sitzen bleiben und nicht noch ein kaltes Bier holen, eine Pinkelpause einschalten oder ihre E-Mails checken. Und wenn ich Replay habe, die Werbung aber nicht überspringe, müsste ich dann nicht Geld zurückbekommen? ;-)

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Indalo
28.10.2021
Wer macht sich mal die Mühe, die SRG-Sender (1+2+3) über längere Zeit statistisch genau nachzuführen (Excel-Tabelle), welche Programme wann (von bis) gesendet wurden, welche Werbe- und Trailerunterbrechungen innerhalb zusammenhängenden Programmsendungen und genauso zwischen zusammenhängenden Programmsendungen eingeschoben werden. Auch ausführliche Programmstarts gehören zum jeweiligen Programm. Die Programmwiederholungen innerhalb eines Quartals, eines Monats, einer Woche, eines Tages sind in der Exceltabelle farblich zu kennzeichnen. Die zeitlichen Programmverschiebungen und Senderwechsel sind ebenfalls zu markieren. Die Summen gleicher Programmgefässe (Information, Unterhaltung, Sport, Kultur, Werbung & Trailer etc. nach offiziellen Programm- und Serientiteln während eines Quartals ergeben einen guten Überblick was tatsächlich aus der SRG 1+2+3 gesendet wird. Es wird eine überraschende Tabelle geben mit wenig Fleisch am mageren Knochen und viel Abfall in in Form von Wiederholungen, Werbung, Trailern. Es ist auch eine Zumutung im Zeitalter der Gratis-Aufzeichnungen und Speicher, laufend Wiederholungen über alle drei Sender zu wiederkäuen. Man mache darauf die Rechnung, ob die horrenden Zwangsgebühren für das Gebotene samt endloser Zwangswerbung zwischen den Programmen (neuestens Einblendungen mitten im Programm nebst gesponserten Beiträgen als verkappte, zusätzliche Werbung) angemessen sind. Die aus den oft dümmlich und parteinehmend grimassierten Gesichtern sprudelnde Schlechtsprecherei könnte vielleicht hie und da mit einem bühnenreifen Sprech- und Sprachtraining verbessert werden. Die übrigen gehören ins Backoffice.

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Gaby Salvisberg
28.10.2021
Tolle Idee, Indalo Zuerst willst du jemandem eine Sisyphos-Aufgabe stellen, für deren akribische und wahrheitsgemässe Ausführung man mehrere Leute ein Jahr lang für 24 Std./Tag anstellen müsste: Wer macht sich mal die Mühe, die SRG-Sender (1+2+3) über längere Zeit statistisch genau nachzuführen (Excel-Tabelle), Bloss, um deine These, die du ohne Resultat aus obiger "Forschung" in keiner Weise untermauern kannst, vorwegzunehmen: Es wird eine überraschende Tabelle geben mit wenig Fleisch am mageren Knochen und viel Abfall in in Form von Wiederholungen, Werbung, Trailern. Abgesehen davon: Wiederholungen gehörten schon immer zum linearen Fernsehen (jenes ganz ohne Zuruckspulen, Replay usw.), das du hoffentlich einem weiterhin grossen Teil der Bevölkerung (der ebenfalls Gebühren zahlt), nicht wegnehmen willst. Die SRG wurde zudem einer Sparpflicht unterworfen. Dann darf man nicht meckern, falls von jenen Sendungen, die besonders teuer wären, etwas weniger produziert oder eingekauft (z.B. Filme) werden. Die Tatsache, dass mehrere Sprachregionen zu berücksichtigen sind, macht die Aufgabe in der Schweiz auch nicht einfacher. Ohne Werbung wären die "ZwAnGsGeBüHrEn!!!!" noch höher. Ganz zwanglos grüsst Gaby

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WalterA
28.10.2021
Signal: Aufzeichnung des Filmes starten und stoppen Eine Zeit lang gab der Sender für den Beginn und für das Ende eines Filmes ein Signal, so wurde der Recorder ein- und wieder abgestellt. Vermutlich um die Werbewirtschaft zu Frieden zu stellen, wurde diese Technik deaktiviert. Da viele Sendungen nicht in der publizierten Zeit ausgestrahlt wird, schaut man unfreiwillig ein Teil der letzten Sendung, Vorschauen und Werbung. Ich hoffe, das wird bei "Werbung ohne" die Signaltechnik wieder eingeführt.

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henr98
28.10.2021
Die UPC hat über DVB-C 60 Sender in Basisangebot. Diese sind mit jedem DVB-C Stick/Gerät aufnehmbar, editierbar, en wenn gewünscht auf ewig speicherbar. Und zudem: Alle 60 Kanäle sind auf eine willkürlich Anzahl Geräten parallel benützbar. Mit Programme wie 'TsDoctor' kann eine 6 Stunden HD720 Aufnahme in etwa 5 min durch-gescannt, markiert, und die einzelne Programmteilen in Einzeldateien gespeichert werden. Mit in meinem Fall ca 23 MB/sec oder etwa 20x geschwindigkeit. Etwa 2GB/Stnd (HD 720). SD noch viel schneller. Diese DVB-C Sticks kosten nur etwa 20 bis 40 Fr. Für die verschlüsselte Kanäle (Zusatzabbo), gibt es für Altkunden noch der Digicard. Auch mit beschränkte Aufnahme. Nur da kann man aber meist nur ein Kanal zugleich anschauen. Die fertig-geschnittene ts Datei kann mit HDMI Sticks oder direkt auf einem Miniplayer abgespielt werden. Streaming kann mitgeschnitten werden mit zB ODBC. Auch diese Aufnahmen können mit diesem Programm, oder ähnlichen einfach nach-editiert werden. ODBC lauft auch perfekt auf einem Linuxkiste wie meinem low carb NUC Mini PC. Streaming versus DVB-C Broadcast ist übrigens aus Umweltsicht wegen den hohen Energieverbrauch ein Desaster.Die Setupboxen und das Streaming verbrauchen Schweizweit mehr Strom als ein ein mittelgrosse Stadt. DVB-C abschalten wäre also ein grosser ökologischem, und auch wirtschaftlichen, Fehler. Das Replay braucht es also nicht. Ich habe es jedesfalls noch nie benützt. Obschon auf UPC: Ich habe auch kein UPC box. Was ich wohl aber wünsche ist das Unterbrechungsverbot in den Hauptzeiten, wie bei den Deutschen, für den 'éffentlich-Rechtlichen' auch in der Schweiz endlich kommt. Für den Totsager des Lineärfernsehens: Qualitätsreportages und gute Filme gibt es ab und zu auf SRF, ORF, vor Allem aber 3Sat, Arte, beide Werbungsfrei, ZDFInfo, ebenso, und (reportages) FR5. Und ab und zu BBC. Sender wie TVE, mit ihren Dauergezap und Geschrei, und Boulevard, mit Pseudonachrichten, und die meiste kommerciele Sender sind aber ein Dauerärger. Gehaltvolle Talkshows hat's auf den deutschen Regionalsender, ARD/ZDF (zB Kölner Treff) FR3 und RAI3 für wer es versteht. SRF hat leide neuerdings nur ein Einschlaf Nichtsagervariante. Bitte grrr.. abwahlen und einen / eine Neue! Einige der Kommerziellen kommen mit über 60% Werbungsmüll, und der Rest ist schlecht eingedeutschte Amitrash, und Boulevard Gequassel, endlose Kochshows, Quizzen, und wenn überhaupt nur Trash & Klatsch als Nachrichten. Nicht selten findet man auch nach durchsuchen der EPG der ganze Woche nichts anders als ein handvoll Soap / Comicseries aus dritten Hand, meist aus der US. Abgewechselt durch ein Par veralteten Krimis. Mit Null lokal und eigene Produktionen. Filmkanale: Kinowelt geht noch, mit meist nur 1 oder gar keine Unterbrechung. ist teilweise selbst Full HD, kostets aber, Film4 ist SD, auch nicht gratis, mit jede 20 min Minuten die gleiche Werbung, eigentlich ein Elend. Noch ein Tipp: Dank Corona hat es jetzt auf FR4 - für Liebhaber von Kindercomics ein Superkanal übrigens- ich liebe Grizzly und die Lemmings- den abendliche Culturebox ,mit Erstaunlichem. Auch wenn man nicht alles versteht. Für gute Musik und Tanz geht es auch ohne. Zum Schluss: Replay: Oft gerade sind es die für mich interessante Sendungen die NICHT im Replay bei den Sendern kommen. Oder mann wird selektiv davon ausgeschlossen. Sie machen ein Profil oder schauen zumindest dein IP an. Auch das ist ein Unterschied. Machst Du dein DVB_C Aufnahme selbst wird's nicht getrackt / registriert. Und verdient der Sender und UPC / Swisscom und co nichts mit Deine Trackingdaten. Daher verschweigen sie das / bekämpfen sie das, und daher wurde der Digicard auch eingestellt. So war das auch der wirkliche Hintergrund für den Einstellung / Totfahren der DVB-T, als ungewünschte Konkurrent für den Kabelvertrieb, und auch das DVB-H nie eine Chance hatte. Also, lasst euch nicht lumpen.

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HeelsMann66
29.10.2021
Früher gab es beim Video noch VPS. Jenes Signal wurde bei einigen TV-Sendern wenn die Werbung hatten unterbrochen. Man konnte also damals den Film oder die Sendung vollständig ohne Werbung aufnehmen. Zudem bot VPS den Luxus, den man heute nicht mehr hat, dass wenn eine Sendung verspätet beginnt, die dann auch entsprechend vollständig aufgezeichnet wurde. Das gibt es heute nicht mehr! Wenn die Sportschau 30 Minuten länger dauert und man die nachfolgende Sendung aufnehmen möchte, dann hat man die Arschkarte. Auch im Replay-TV hat man die selbe Arschkarte, denn man sieht die Sendung nicht komplett und muss über mehrere Sendungen dann schauen.