Sony Bravia A1 im Check: OLED kann auch klingen

Konkurrenzvergleiche, Upscaling und Ersteindruck

Konkurrenzvergleiche

Vorgeführt wurden 4K-HDR-Demos, die wir schon auf Vorgängermodellen gesehen haben. Die Location im Komplex 457 war gut gewählt; an Messeständen oder in den Läden verfälscht das grelle Licht der Hallen meist den Gesamteindruck. Sony hat zum Vergleich ein abgedecktes Konkurrenzprodukt daneben platziert, das uns an ein Curved-Modell aus Samsungs SUHD-Reihe erinnerte. Die Schwarzlevels waren in sich konsistent. Kantenflimmern an Rändern von Weiss-Schwarz-Übergängen war aber auch beim LCD-Topmodell damals ZD9 kaum präsent.
Links: Sonys Bravia-OLED-Fernseher im Vergleich zu einem Konkurrenzprodukt (vermutlich SUHD)
Quelle: PCtipp
Sonys OLED beeindruckt mit enorm lebhaften und genauen Farben. Bleibt zu hoffen, dass der Fernseher in den Werkseinstellungen wieder gut vorkonfiguriert ist. Das Bild des Bravias ist angenehm, der Kontrastumfang auf absolut hohem Niveau. Die endlos vielen Wolkenkratzer in den nächtlichen Las-Vegas-Strassenszenen kommen sehr genau zur Geltung. Bei dem leuchtenden Las-Vegas-Schild verhalten sich die Farben sehr ruhig und warm. Dank der intelligenten Ansteuerung verharrt das OLED bei Dunkelübergängen nie in einem gräulichen Bereich.

HDR und Upscaling: Sinn oder Unsinn?

Beim Upscaling fiel es uns schwer, Verbesserungen zu erkennen. Auf dem ZD9 haben wir bei SD-Programmen aus der TV-Buchse vereinzelt ein paar unschöne Dinge gesehen. Bei alten 80er-Sendungen im 4:3-Format wirkte das Bild auf dem 65-Zoll-Riesenschirm ein wenig aufgedunsen. Im Zusammenspiel mit einem schlauen Hochrechnungs-Algorithmus (4K X-Reality PRO) will auch hier Sony die Standard-Inhalte von DVDs, Blu-rays oder TV-Sendern hochrechnen, damit auf dem grossen Bildschirm noch weniger Pixelbrei zu sehen ist. Bei den LCD-Modellen war der optionale HDR-Modus beim Upscaling meist kontraproduktiv, weil Farben dadurch noch mehr aufgebläht wurden. Wie auch immer: Upscaling können wir nur bei echtem TV-Material überprüfen und derweil hoffen, dass Sony mit Firmware-Updates noch einzelne Unschärfen ausmerzt.
Dezente Erscheinung: Sonys Bravia A1 sieht aus wie eine stehende Glasplatte

Helles OLED

Um die Kontrastverbesserungstechnik High Dynamic Range (HDR) in vollen Zügen zu geniessen, braucht es nach unserem Empfinden mindestens 1000 nits. Eine genaue Helligkeitsangabe zum OLED macht Sony auch hier wieder nicht. Das LCD-Topmodell (ZD9) wäre nach Einschätzung von Sony fast doppelt so leuchtstark wie die Mindestanforderung (1000 nits), während es der neue OLED-TV wohl ungefähr auf 1500 nits bringen würde. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich eine sehr hohe Leuchtstärke vor allem dann auszahlt, wenn man Pläne hegt, in ein absolut hochwertiges Cineasten-Setup zu investieren, bei der sogar die Anschaffung eines UHD Blu-ray Players Sinn ergibt. Randnotiz: Nebst HDR unterstützt der A1 auch das Konkurrenzformat Dolby Vision.
Insgesamt hat Sony für dieses Jahr 19 verschiedene TV-Geräte mit 4K HDR-Unterstützung im Line-up. Künftig bereichert der neue Prozessor vom ZD9 auch die Nutzer der neuen XE93/XE94 mit seiner Power, die demnächst (im April) angekündigt werden.
Strahlemann: Sonys Vorzeige-OLED-Fernseher überzeugt mit genauen und lebhaften Farben

Erster Eindruck

Es hat eigentlich viel zu lange gedauert, bis Sony einen 4K-OLED-Fernseher herausgebracht hat. Nun könnte der Hersteller sogar das Rennen machen. Es bleibt nur eine Frage: Was wird das Ganze kosten? Mit einem Blick auf die Konkurrenz würde es uns nicht erstaunen, wenn wir je nach Modellgrösse im Sommer Preisschilder von 4'000 bis 10'000 Franken sehen werden. Dann wären die 55-Zoll- und 65-Zoll-Modelle durchaus attraktiv, aber auch schwierig zu positionieren. Denkbar wäre, dass bis dann auch Sonys Topmodell aus der LCD-Welt (ZD9) einen Preisnachlass erfahren dürfte.

Autor(in) Simon Gröflin



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