News 07.08.2017, 09:44 Uhr

Adobe beerdigt Flash: Was Sie jetzt wissen müssen

Totgesagte leben meist länger – aber Flash wird 2020 von der eigenen Firma zu Grabe getragen. Das ändert sich bei den Browsern.
Seit zwanzig Jahren dient Adobes Flash-Technik zur Anzeige von Animationen und Web-Videos. Damit soll nun Schluss sein. Spätestens 2020 wird die Technik vom Unternehmen selber nicht mehr angeboten (PCtipp berichtete). Allerdings haben schon einige Konzerne wie Microsoft und Google es zu ihrem Ziel erklärt, ihre Produkte wegen der Sicherheitslücken in Flash schon früher von der veralteten Web-Technik zu befreien. Viele von uns werden der veralteten Browser-Technik kaum nachtrauern. Auch Werbeformate werden von den meisten Nutzern zunehmend als störend wahrgenommen und nagen bei Notebooks auch am Akkuverbrauch.

Das müssen Sie im Moment beim Surfen beachten

Konkret heisst das, dass Adobe ab 2020 auch keine Flash-Updates mehr veröffentlicht. Daher haben die meisten grossen Tech-Konzerne wie Apple, Google, Microsoft und Facebook schon früher der Flash-Technik entsagt oder beginnen bereits damit, auf ein sicheres Pferd umzusatteln. Es kann daher sein, dass ältere Seiten mit Flash-basierten Inhalten wie Mini-Spiele oder Netz-Serien nicht mehr benutzbar sind. Allerdings ist das auch abhängig davon, wie Ihr Browser konfiguriert ist oder ob Sie überhaupt auf bestimmte Inhalte wie nervige Flash-Banner angewiesen sind.
Der Chrome-Browser blockiert seit einigen Wochen Flash-Elemente automatisch; kann aber auf Wunsch solche Internetseiten trotzdem laden. Sobald Sie auf das nicht interpretierbare Format im leeren Kästchen klicken, fragt Googles Browser über ein Pop-up-Fenster, ob das fragliche Element dennoch auszuführen ist. Sie klicken dann einfach ausnahmsweise auf Zulassen. 2020 will auch der Suchmaschinenriese keine einzige Internetseite mehr mit Flash anzeigen.
Chrome lässt das Ausführen von Flash-Inhalten im Ausnahmefall noch zu
Quelle: PCtipp
Mozilla hat sich zu einer ungewöhnlich drastischen Massnahme entschieden und geht dabei sogar noch einen Schritt weiter als Google. So wird von Firefox seit Mitte 2015 die Darstellung aller Flash-Inhalte blockiert. Später folgte eine Klarstellung, dass Flash immer solange deaktiviert bleibe, bis Adobe eine sichere Version des Players nachreiche – sprich: Flash wird entweder angezeigt oder nicht (zu Ihrem Wohl).
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Das ändert sich bei Edge, Safari und Facebook

Das ändert sich bei Edge, Safari und Facebook

Seit dem Creators Update von Windows 10 bietet der Microsoft-eigene Browser (Edge) schon bessere Möglichkeiten, Flash-Inhalte zu kontrollieren. Diese werden dann zunächst nicht ausgeführt, können aber wie beim Chrome-Browser ebenfalls über einen Klick trotzdem ausgeführt werden. Dabei besteht die Möglichkeit, Flash für die aktuelle Seite permanent wieder zu aktivieren. 2019 ist Flash auch beim Edge-Browser kein Thema mehr. Beim Internet Explorer beendet Microsoft ebenfalls 2020 den Flash-Support.
Bei Microsoft ticken die Uhren ein wenig anders: Im Moment kann man über eine Option die Flash-Inhalte weiterhin ausführen lassen
Quelle: PCtipp
Safari blockiert Flash seit 2016. Im Mai 2010 hatte sich der damalige Apple-Chef Steve Jobs bereits für ein Ende von Flash ausgesprochen und seine Meinung auch in einem offenen Brief kundgetan. Man kann aber auch hier die Abspielfunktion noch ausnahmsweise einschalten. Man wird aber zuerst aufgefordert, Flash über die Adobe-Webseite zu installieren. Damit soll 2020 auch bei Apple Schluss sein. Setzt man beispielsweise als Mac-Anwender seinen Rechner mit macOS Sierra neu auf, findet sich Flash nicht mehr standardmässig unter den vorinstallierten Programmen.
Safari lässt Flash-Inhalte auf Wunsch noch zu, sofern die Software von Adobe installiert ist
Quelle: PCtipp
Facebook verhält sich nicht wie ein Internetbrowser, aber viele Entwickler bieten Flash-basierte Spiele an. Facebook zufolge werden Flash-basierte Inhalte noch bis 2020 laufen, aber das Unternehmen zwingt die Entwickler bereits, dem Zeitplan der Browser-Anbieter zu folgen. Jenen Entwicklern rät Facebook, auf HTML5 zu setzen, das früher oder später für Web-Game-Entwicklung der führende Standard wird.

Autor(in) Simon Gröflin



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