Der Chip feiert seinen 50sten

Zunächst scheitert die Erfindung fast ...

Robert Noyce entwickelt fast zeitgleich seinerseits einen IC.
Zunächst scheitert die Erfindung fast an Patentstreitigkeiten. Diese ziehen sich tatsächlich über Jahre hin. Dabei geht es vor allem darum, ob die Erfindung Kilby und damit TI oder Noyce und damit Fairchild zuerkannt wird. Die beiden IC-Entwürfe unterscheiden sich nur minimal. Laut Gorden Moore, damals ebenfalls bei Fairchild und später Mitgründer von Intel, ist die Idee von Noyce praktischer und einfacher herzustellen.
Gerade der zuletzt erwähnte Aspekt ist in der Szene ein Streitpunkt. Einige Ingenieure jener Zeit kritisieren die Erfindung als zu schwierig in der Herstellung und damit nicht zu gebrauchen. Andere wiederum monieren, der Ur-Chip verwende nicht die besten damals verfügbaren Materialien. Schlussendlich besteht auch die Befürchtung, dass der integrierte Schaltkreis die Entwickler herkömmlicher Schaltkreise um Arbeit und Brot bringen würde.
Gordon Moore ist früh von der Erfindung seiner Kollegen überzeugt.
Doch Kilby, Noyce und Moore starten einen Propagandafeldzug für den IC. Zumal ihre Brötchengeber sich 1964 mit gegenseitigen Lizenzen einigen und die Patentstreitigkeiten begraben. Im selben Jahr erscheint auch das erste Produkt, das auf der Chip-Technik basiert: TIs Taschenrechner.
Neben der Einigung zwischen Fairchild und TI ist auch die US-Armee massgeblich am Welterfolg des Chips beteiligt. Sie verbaut IC in ihren Interkontinentalraketen des Typs Minuteman, während die Weltraumbehörde Nasa für die Mondlandungsmission Apollo jede Menge Chips verwendet.
Seither haben zahlreiche Firmen und Ingenieure den IC weiterentwickelt, sodass Kilby folgenden Vergleich zieht: «Ich komme mir vor wie der Biber, der dem Hasen beim Anblick des Hoover-Staudamms sagt: 'Nein, ich habe den nicht gebaut, aber er basiert auf meiner Idee!'»



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