Kopfhörer, der auffällt 23.07.2025, 09:00 Uhr

Im Test – Nothing Headphone (1)

Der jüngste Over-Ear-Kopfhörer von Nothing besticht schon mal durch sein eigenwilliges Design und einen fairen Preis. Kann er auch mit einem guten Sound punkten?
(Quelle: Nothing)
Mit seinen In-Ear-Kopfhörern konnte das Tech-Unternehmen Nothing beim PCtipp bereits überzeugen. Nun wagen die Briten mit dem Headphone (1) den Sprung in die Over-Ear-Welt. Auch hier halten sie an ihrer eigenwilligen Designsprache fest. Die Muscheln sind eckig, die transparente Rückseite ähnelt einer Musikkassette. 
Mit diesem Kopfhörer fällt man garantiert auf
Quelle: Nothing

Für das Sounddesign hat man sich mit der britischen Klangschmiede KEF zusammengetan. Diese ist bekannt für Hi-Fi-Speaker im High-End-Bereich.

Komplettes Paket

Seit dem Nothing Phone (3) scheinen die Briten gefallen an grossen Verpackungen gefunden zu haben. Auch der Headphone (1) kommt in einem riesigen Karton. Das hat seine triftigen Gründe: Der Kopfhörer lässt sich nicht zusammenfalten. Im Paket stecken ein solides, robustes Case für den Kopfhörer, ein USB-C-Ladekabel, ein Klinke-zu-Klinke-Kabel und eine Schnellstartanleitung. Das Case ist sehr stabil, schön flach und sieht chic aus.
Ein Case, mehrere Kabel, eine Schnellstartanleitung und der Kopfhörer – alles da, was es braucht
Quelle: Nothing

Auffälliges Design

Eins muss man Nothing lassen: Sie schaffen es immer wieder, mit frischen Designideen zu überraschen. Das ist beim Headphone (1) auch der Fall. Dieser Kopfhörer fällt auf. Es gibt ihn in Schwarz oder Weiss, wobei die schwarze Version etwas dezenter daherkommt. Doch beide Varianten haben die eckigen Ohrmuscheln, die an eine Musikkassette erinnern.
Der Kopfhörer besteht aus Kunststoff, Aluminium und Kunstleder. Er ist mit 329 Gramm nicht ganz leicht, sitzt aber sehr bequem und lässt sich problemlos längere Zeit tragen. Der Anpressdruck ist moderat, sodass auch Brillenträger keine Probleme haben werden – dennoch sitzt der Headphone (1) fest, ohne zu rutschen. Die Muscheln decken die Ohren gut ab. 
Wie bei den meisten Over-Ear-Kopfhörern haben die Kunstlederpolster Nachteile: Bei Hitze beginnt man zu schwitzen. Zudem bröselt das Kunstleder nach einiger Zeit; zum Glück lassen sich die Polster ersetzen. Auch das Bügelpolster besteht aus Kunstleder.
Nicht ganz leicht, aber dennoch sehr bequem
Quelle: Nothing

Geniale Bedienung

Das Einrichten des Headphone (1) ist ein Kinderspiel: Einfach den Bluetooth-Knopf etwas länger drücken, bis der Kopfhörer im Pairing-Modus ist, schon lässt er sich mit dem Handy, Notebook oder PC koppeln. Der Bluetooth-Knopf ist etwas versteckt an der Innenseite der rechten Muschel angebracht. Ein Blick ins Handbuch hilft. An der rechten Muschel sind zudem alle Bedienelemente zu finden. Und hier muss ich Nothing grosses Lob aussprechen. Die Briten verzichten auf eine Touchbedienung und haben auf physische Tasten gesetzt. Besonders praktisch ist das Rädchen für die Lautstärkeregelung: Es lässt sehr präzise Abstufungen zu. Hinzu kommt ein Kippschalter, mit dem man Tracks überspringen oder spulen kann.
Durch Druck der Tasten sind noch weitere Aktionen wie Anrufannahme, Einstellung der Geräuschunterdrückung oder Konversationen mit dem KI-Assistenten Chat-GPT möglich. Wer ein Nothing-Smartphone hat, kann zudem zusätzliche Aktionen ausführen. Eine nennt sich Channel Hop und ermöglicht den Wechsel zwischen Musik-Streaming-Diensten per Knopfdruck.
Der Headphone (1) bietet für mich die bislang durchdachteste Kopfhörersteuerung
Quelle: Nothing
Zusätzlich hat Nothing eine ausgezeichnete App für Android und iOS auf Lager, die ich unbedingt empfehle. Die Nothing-X-App ermöglicht das Ändern der Steuerelemente oder der Geräuschunterdrückung, das Einbinden von Streaming-Diensten (nur mit einem Nothing-Handy), einen mehrstufigen Bass-Boost und ganz wichtig: das Anpassen des Sounds per Equalizer. Das ist hier auch nötig, wie wir später noch sehen werden. Der Equalizer ist äusserst durchdacht. Es gibt eine einfache Version und einen 8-Band-Equalizer, der präzise Frequenzanpassungen bietet.
Links der einfache Equalizer, rechts der ausgeklügelte 8-Band-Equalizer 
Quelle: PCtipp



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